Ziel: Peru (Allgemein)

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sven
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Ziel: Peru (Allgemein)

Beitrag: # 118Beitrag sven »

Gibt's hier Leute, die Erfahrungen mit Peru als Auswanderungsziel haben ?
Erfahrungen, Dos and Donts ?
Ich meine nicht in die "Deutschen Gemeinden" wie Pozuzo o.ae., sondern
eher den "normalen technischen" Angestellten, der von Berlin nach z.B.
Lima moechte.

Sven
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arnego2
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Erfahrungen

Beitrag: # 205Beitrag arnego2 »

Halloechen,
Wie waere es denn mit dem Deutschen Entwicklings Dienst?
Ich glaube das es dort Leute gibt die ueber die noetigen Erfahrungen verfuegen.
m-f-G
Arnego2
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Jupp
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Beitrag: # 208Beitrag Jupp »

--> www.ded.de

Für Peru zur Zeit zwei Stellen im Angebot...
Auswandern? Eher nicht, aber ein Altersruhesitz irgendwo im Nirgendwo?
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Dana

Beitrag: # 253Beitrag Dana »

Ich war letzten November 4 Wochen in Peru. Also Lima würde ich dort nicht unbedingt bevorzugen; schon wegen der Lebenssituation dort.
Cuzco ist da schon eher was. Klar wegen der Stellen wäre Lima vielleicht günstiger, weil größer.

Mit Arbeit ist es wohl nicht so sehr einfach was uns gesagt wurde, besonders für gringos; aber wenn man dort vor Ort was sucht, wird man auch was finden.

Dana
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holzhiasl
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Peru ist der Hammer

Beitrag: # 9097Beitrag holzhiasl »

Hallo an Alle!

Hallo, ich bin der Matthias, 46 Jahre alt und kann vielleicht all denen Tipps geben, die nicht nach Lima wollen, obwohl ich mich dort auch auskenne.

Es gibt keine „Gültig-für-Alles-und-Jeden“-Formel, weder in der Liebe, noch im Geschäft oder im Leben generell. Jeder ist anders, lebt anders, lebt woanders und trifft auch andere Leute.

Anfang der 90-er Jahre hatte ich eine Phase, in der ich mich fragte „Wenn Du einmal 70 Jahre alt bist und auf Dein Leben zurückschaust – was würdest Du da gerne sehen?“. Nun, 45 Jahre in derselben Fabrik dieselben Löcher in dieselben Platten zu stanzen war jedenfalls nicht das Ergebnis. Die deutsche Philosophie „Beständigkeit, Bodenständigkeit –steter Tropen höhlt den Stein- usw. war bei mir auch nicht so ausgeprägt. Nachdem ich dann lange hin- und herüberlegt habe, was ich denn eigentlich will, habe ich einfach mein Bündel geschnürt und bin auf die „Walz“ gegangen. Ich bin erst von Norwegen über Dänemark über die Schweiz nach Belgien gekommen und, als ich dann merkte, dass mein Englisch nicht reichte, habe ich mich dazu entschlossen, erst einmal eine Weile in England zu leben. Habe ich dann auch rund 18 Monate gemacht. Ich war Farmarbeiter, Packer in der Fleischfabrik, „Mädchen für alles“ auf einer Hunderennbahn bis ich dann schließlich in einer Fabrik in King’s Lynn landete. Dort habe ich mir übrigens in fast 10 Monaten US$ 14.000 zusammengespart. Während meiner Reisen habe ich mir auch Gedanken darüber gemacht, was ich eigentlich erleben will. Nun, wie vorher schon gesagt, ich wollte auf keinen Fall in einer Fabrik enden – auch wenn’s gut bezahlt wird.

Ich kam zu der Erkenntnis, dass ich gerne mal Goldsucher wäre. Nachdem ich einige Research gemacht habe, wo es Gold gibt musste ich mich wieder mal entscheiden, in welche grobe Richtung ich gehe. Also Nordamerika, Kanada, Australien und Neuseeland war’s nicht, da es da meiner Meinung nach nicht verschieden genug zu Deutschland war. Afrika und Asien reizte mich auch nicht – so blieb dann (wohlgemerkt: für mich) nur noch Südamerika übrig. Dann ging es nur noch ums Reinkommen. Nach einigem Hin und Her entschied ich mich dann für Peru.

Als ich im Juni 94 in Lima ankam, konnte ich noch kein Wort Spanisch. Ich hatte jedoch von England aus schon für Unterkunft und Sprachschule gesorgt, so dass ich übergangslos in meine erste Lernphase einstieg – Sprache, Sitten und Gebräuche. Ich lebte für einen Monat bei einer peruanischen Familie und erhiehlt täglich 4 Stunden Sprachunterricht von Lucha, einer Literaturprofessorin der Universidad Cathólica de Lima. Lucha und auch andere Mädchen fanden mich wohl unwiderstehlich – ob das an meinem Aussehen, meinem Witz, meinem Intellekt, meiner Nationalität oder meinem Ersparten lag – nun, das kann ich nicht sagen. Ich hatte jedoch das feste Ziel, im Madre de Dios nach Gold zu suchen, da hatte ich keine Zeit und Lust für feste Beziehungen, ein kurzes Abenteuer war jedoch drin.

Dann kam ich endlich im Land meiner Träume an: Puerto Maldonado, Madre de Dios. 27.000 Einwohner, immer noch Pfandflaschen und so weit ab vom Schuss, dass man sich von der Hektik der Welt erlöst fühlt. Ich nahm ein Hotel und machte mich an die Verwirklichung meines Projekts „Goldsuche“. Puh, ich kann Euch sagen, fremd, ohne Bekannte und Schutzengel hatte ich zuerst meine liebe Not mit den Behörden. Um an ein Arbeitsvisum zu kommen, nahm ich mir einen Anwalt. Nun, der meinte nach einigen Hundert Soles, (damals rund US$ 300,00) dass ich mit einem Ovulus von US$ 2000 das Visum praktisch schon in der Tasche habe – da klingelte bei mir der Geier-Alarm und da ich schon einige Leute in Kneipen und Restaurants kennen gelernt habe, fragte ich diese um Rat. Die sagten mir nun „Klar, da bleibt nur eines: Heiraten!“.

So, im Hotel Wilson, wo ich seinerzeit lebte, hat sich meine heutige Frau Soledad (kurz Soli) um meine Wäsche gekümmert. Nachdem ich ihr von meinen Träumen und Plänen erzählt habe, hat sie sich angeboten, als Köchin mit mir in den Dschungel zu gehen und mir bei meinen Angelegenheiten zu helfen. Mein Spanisch war noch recht dürftig, sie verstand aber, um was es geht und mir WIRKLICH sehr viel geholfen.

Da sie bereits 3 Kinder hatte, (8, 16 und 18 Jahre alt wovon eine schon wieder ein eigenes Kind hatte) suchte sie nach einem Job, bei dem man regelmäßig und vernünftig bezahlt wird. Nun, kurz und gut: wenn ich nicht arbeiten konnte, hatte sie auch keinen Job. Da haben wir halt geheiratet. Jawohl, so war’s. Ich kam am 15. Juli nach Puerto Maldonado und am 15. August haben wir geheiratet. Da war ich dann Großvater, ohne je ein eigenes Kind gehabt zu haben.

Soli ist mit mir in den Dschungel gegangen. Sie ist mir überall hin gefolgt, hat mir bei der Führung meiner Leute unschätzbare Dienste geleistet und war auch noch die Köchin, die aus allem etwas Essbares gemacht hat. So haben wir aus der Zweckehe dann nach und nach eine echte Ehe gemacht. Soli liebt und respektiert mich, weil ich ihr Umwelt von der Pike auf kennen gelernt habe und mich in ihrer Welt wie ein Einheimischer bewegt habe. Ich war nie der distanzierte Gringo, der mit den Indios nichts zu tun haben wollte sondern lebte wie einer von ihnen, mit und unter ihnen.

Dreizehn Monate nach unserer Heirat kam dann der Richard zur Welt. Knapp zwei Jahre später der Fritz und, zuletzt das Nesthäkchen, unsere Stefanie, die in unserem siebten Ehejahr das Licht der Welt erblickte. Ich war nach meinem Goldsucherabenteuer Dschungellodgemanager, Hotelmanager (4*), Manager of Ops in einem 5* Casino, OpsManager in einem großen Cateringunternehmen, Tourguide, GTZ-Berater, Regierungsconsultant für PROMPEX (Promotora Peruana de Exportaciones) und am Ende unserer Peru-Zeit, habe ich mich mit dem Export von Balsaholz beschäftigt. Soli hat mich bei allem tatkräftig unterstützt, war sich nie für eine Arbeit zu schade und hat mich aufgebaut, wenn mal nicht alles so lief, wie es sollte.
Heute, nach fast 13 Jahren Ehe, kann ich nur sagen – Klasse, Wundervoll – jederzeit gerne wieder.

Sie hat in Deutschland „ihre Frau“ gestanden, als ich arbeitsmäßig nach Kosovo, Bosnien und Afghanistan musste. Jetzt leben wir in Luxemburg, für Soli noch viel schwerer, da sie außer ihrem dürftigen Deutsch auch noch gar kein Französisch versteht. Und ich bin wieder in Afghanistan. Nun, wir wollen dieses Jahr nach Peru zurück, uns eine Farm aufbauen und wie eine ganz normale Familie zusammenleben. In Europa kann ich mir das nicht leisten. Nur mit Auslandstätigkeiten - und die Trennungen gehen uns kräftig auf die Nerven. Wir mögen uns nämlich.

Wo in anderen Ländern ein Rancher mit 10000 Kühen als normaler Durchschnitt zählt (Brazil, Argentina) ist man in Madre de Dios mit 50 Kühen schon ein reicher Mann. Eine trächtige Kuh hat damals (vor 10 Jahren) noch US$ 300 gekostet. Da Soli von dort ist und eine große Familie hat und wir außerdem praktisch täglich in Kontakt mit ihrer Familie stehen, wissen wir, dass sich das noch nicht so sehr geändert hat. Wenn man seine Papiere in Ordnung hat (Carnét de Extrangeria) kann man sogar Land zum Nulltarif bekommen, man muss halt nur die Einträge im Ministerio de Agricultura und beim Kataster bezahlen. Haus bauen, na ja, da kommt es drauf an, wie man leben will. Da das Holz jedoch praktisch vor der Nase wächst, baut man sich es selber (auf der Farm). In der Stadt (z.B. Puerto Maldonado, Mavila, Iberia oder Iñapari) kann man sich ein relativ vernünftiges Haus schon ab US$ 50,00 mieten, wobei man natürlich auch mehr ausgeben kann. Ohne Freunde und Bekannte zahlt man fast immer den so genannten "Gringo-Bonus", aber mit ein bisschen Spanisch und Menschenverstand ist man da schnell durch.
Als ich das erste Mal (1994) nach P.M. kam, hatte ich rund US$ 6500 dabei und habe mich in die Goldsucherei gestürzt. Habe zwar nichts Großartiges gefunden, war aber ein Super-Abenteuer.
Von P.M. aus ist nicht weit nach Bolivien und Brasilien, man kann also auch ein bisschen Geld im kleinen Grenzverkehr machen. Beispiel: Eine 10kg Gasflasche kostet heute 35 Soles in P.M., in Cobija (Bolivien) jedoch, nur 20 Soles. Nach Transport kann man sich so 10 Soles pro Flasche verdienen, und Kontrollen gibt es keine, da die Grenzen offen sind. Somit alles legal. Zusätzlich gibt es mittlerweile überall so genannte "Dschungel-Lodges", wo man als Fremdenführer noch etwas dazuverdienen kann. Wie gesagt, Madre de Dios ist im Moment noch ein Geheimtipp, da es bisher noch nicht viele dahin verschlagen hat. Ich habe auch nicht vor, großartig Reklame dafür zu machen, da ich es ganz gerne so hätte, wie es gerade ist. Ein paar "Leidensgenossen" jedoch wären nicht schlecht, da unsere Kinder dann nicht ihr Deutsch vergessen und man sich ein paar Traditionen (Weihnachten, Ostern usw) erhalten kann.
Klar, wenigstens EUR 10.000,00 sollte man schon in der Tasche haben, nach Flug, wenn man dort ankommt. Das entspricht ca. 40.000 Soles - etwa das, was dort ein normaler Arbeiter in 5 1/2 Jahren verdient. Wenn die Leute dort damit leben können, wüsste ich nicht, warum das bei uns nicht klappen sollte. Ich habe z.B. drei Kinder (5, 9 und 11 Jahre alt). Die Freiheit und Lebensfreude die Kinder in P.M. genießen, kann man gar nicht bezahlen. Und die Schulen sind auch viel, viel besser als in Deutschland.

Was das Wohnen angeht: wenn man nicht auf Fliesen, Fußbodenheizung und Spudelwanne verzichten kann, sollte man eh besser zuhause bleiben. Meine günstigste Unterkunft hat mich damals 90 Soles (rund 23 Euro) im Monat gekostet. War zwar kein Luxusbungalow, ich war aber doch eh nur zum Schlafen da - und dafür hat es dicke gereicht. Als ich dann in Puerto Maldonado mein erstes Haus kaufte, hat mich das 2000 US-Dollar gekostet. Also auch nicht unbedingt die Welt.
Aus den meisten Beiträgen meine ich herauszulesen, dass alle nur an Lima als Zielort denken. Schade. Die schönsten Flecken Peru's liegen noch nicht einmal in der Nähe. Wem die Berge liegen, rate ich Arequipa oder Cajamarca - schöne Städte mit interessanter Geschichte und allem was das Herz begehrt. Haben auch den Vorteil, dass sie nicht ganz so hoch gelegen sind. Für solche, die gerne Anschluss an deutsche Gruppen oder Traditionen hätten, läge Pozuzo oder Oxapampa nahe - es gibt übrigens in der ganzen Chanchamayo-Gegend weit verstreut Abkömmlinge von deutschen oder österreichischen Einwanderern. Auch im Huaraz kann man sich mit Einwanderern treffen und eventuell in eine Gemeinschaft kommen. Für die Meeresliebhaber ist vor allem der Norden, also Trujillo oder Piura und Zarumilla die richtige Adresse. Und, last but not least, die Dschungelliebhaber kommen in Iquitos (deutscher Konsul, Max Druschke), in Pucallpa oder, wie ich, in Puerto Maldonado auf ihre Kosten. Was die Sicherheit angeht (Drogen, Terrorismus) ist vor allem Puerto Maldonado die bessere Wahl.

Deutscher zu sein, ist meiner Erfahrung nach, in Peru sehr hilfreich. Wir haben dort das Image fleißig, arbeitsam, ehrlich, erfinderisch und genau zu sein. Das kann bei der Jobsuche sehr helfen. Besser ist jedoch, sich selbstständig zu machen.

Wie gesagt, Chancen und Möglichkeiten gibt es genug. Man muss nur in der Lage sein, eine Idee auch in die Tat umzusetzen. Der übliche Spruch "Ohne Geld geht gar nix" ist so falsch wie abgedroschen. Das Geld wird von uns gemacht, nicht umgekehrt. Spanisch sollte man aber schon können. Ich bin 1993 mit 1000 DM losgezogen, und erst Ende 2000 wieder nach Deutschland zurückgekommen- nicht weil ich wollte, meine Frau meinte, das wäre besser für unsere Kinder ...
Nun wollen wir wieder nach Peru zurück. Wird wohl Juni/Juli 07 soweit sein.

Na, neugierig geworden?

Alles Gute für 2007,

Matthias
alemanito
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Beitrag: # 9538Beitrag alemanito »

Hallo Matthias,

vielen Dank für deinen Beitrag und den Schwank aus deinem Leben, ich fand ihn sehr informativ und inspirierend.

Ech selbst fliege am 29. März mit einem Freund und 4000 Euro im Gepäck nach Ecuador und schaue wo mich mich das Leben hinführen wird.
Da Peru direkt an der Grenze liegt werde ich zu 100% auch dieses Land bereisen und mit Sicherheit an einem von den von dir genannten Orten vorbeischauen :-)

Gruß
alemanito
Francolito
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Beitrag: # 10420Beitrag Francolito »

bin sehr beindruckt von deinem bericht...
werde voraussichtlich im mai nach peru fliegen
paraguay kommt auch noch in die engere wahl...
nicht als urlaub sondern mich umzusehen...
die gegend um cusco, pisaq, urumbamba zieht mich
sehr an...
brauche so etwa 1 ha grund, wasser u. vielleicht strom
wenn möglich
ich kann ein haus bauen...vom fundament bis zum dach
(wenn es sein muss)

posiblemente nos vamos a encontrar....

mfG...Franco

Mal kurz berichtigt, ich hoffe es geht dir nicht auf die Nerfen. :wink: Arnego2 am 27.02.2007
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holzhiasl
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Beitrag: # 10554Beitrag holzhiasl »

Hallo Freunde,
also ich erhielt heute eine (private) E-Mail von fita und glaube, dass sie für alle einigermassen interessant ist. Ich würde diese Mail und meine Antwort gerne mit allen in diesem Forum teilen. Ich hoffe natürlich, dass das auch im Sinne von fita ist.
Hier ihre Frage:
Hallo holzhiasl !!

Ich bin auch ein heiss und inniger Peru-Liebhaber und sehne mich wieder dorthin zurueck!! Ich habe von Oktober 2003 bis Oktober 2005 ueberwiegend in Lima gelebt, kenne aber auch viel von der Provinz - bis Madre de Dios bin ich allerdings noch nicht vorgestossen, faende ich aber sehr interressant mal kennenzulernen . Leider musste ich aus geldtechnischen Gruenden wieder nach Europa zurueck, nach Spanien genauer gesagt, denn hier lebt auch der Rest meiner Familie. Nun, seit meinem Ankunftstag hier in Spanien sehne ich mich schon wieder zurueck nach Peru, mein Problem ist nur die Jobsuche. Leider kann ich es mir finanziell im Moment nicht erlauben, auf gut Glueck auszuwandern.. und von 500 soles Job kann ich auch nicht leben.... Ich hoffe von dir irgendeinen Tipp zu kriegen, wo ich mich am besten bewerben kann, wo ich ganz gute Chancen auf einen einigermassen gut bezahlten Job haette. Ob Lima oder Provinz ist mir ziemlich gleich und ich bin auch nicht sehr anspruchsvoll was Lebensstandart anbelangt. Kurz zu meiner Arbeits-Erfahrung... ich habe als Rezeptionistin in einem Locutorio hier in Spanien gearbeitet und dann als auxiliar administrativa/recepcionista in einer Privatklinik. Ich spreche natuerlich fliessend Deutsch und Spanisch und ganz annehmbares Englich und Italienisch.
Ich wuerde mich wirklich freuen von dir zu hoeren.
Viele Gruesse,
Steffi


Meine Antwort:
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Hallo Steffi,
vielen Dank für Deine wohlwollende Meinung. Für Peru gilt so ziemlich das Gleiche wie für die USA: Love it or leave it Was Deine Fragen angeht:
1. Ja, was die Jobsuche angeht, muss man sich über den "El Comercio" unter http://www.elcomercioperu.com.pe auf dem Laufenden halten. Es gibt da eine Rubrik, die "Classificados" heißt und oben links zu finden ist. Dort kann man sich ganz allgemein über Jobs informieren und sich auch mal bewerben. Tatsache ist, dass die meisten Firmen Leute zu Ortstarif haben wollen, die schon in Peru sind praktisch gleich anfangen können.
2. Unter http://www.cenfotur.edu.pe/FINAL/p_emp.htm kann man sich auch ganz hilfreiche Informationen beschaffen und bei bdtrabajo@cenfotur.net nachfragen, was denn aktuell so angesagt ist bzw. wo gerade jemand mit Deinen Qualifikationen gesucht wird.
3. Was das Geld angeht, nun, da muss wohl jeder seinen eigenen Weg finden. Ich habe das jedenfalls immer so gemacht: erst einmal aufschlagen, heimisch machen(Unterkunft, Essen und ein kleiner Job) und die Nase in den Wind gesteckt, wo es was Vernünftiges gibt. Mit zwei Jahren Peru-Erfahrung kennst Du das bestimmt. Als Frau hast Du es leider nicht ganz so leicht wie Männer und, was Du sicherlich auch erlebt hast, gibt es von Seiten gewisser "Gerentes" Erwartungen, die man nicht immer erfüllen will. Trotzalledem wollen viele Firmen sich mit einer "Gringa" schmücken, gerade am Frontdesk.
4. Im Hotelbereich kann man sich ganz einfach blind bewerben. Bei der Fluktuation in diesem Gewerbe (hübsche Rezeptionistin heiratet Ausländer) bieten sich immer wieder mal Gelegenheiten und wenn man "gefiled" ist, kann sich das Hotel die Kosten für Inserate sparen - vorausgesetzt, Du hast eine Arbeitsgenehmigung. In diesem Zusammenhang kann man es auch mal bei den großen Casinos, wie z.B. Jockey Plaza oder Sheraton versuchen.
5. Tja, und was ich persönlich an Deiner Stelle machen würde ... Ich würde nach Iquitos, Cuzco oder Puerto Maldonado gehen und mich dort als selbstständiger Fremdenführer den einheimischen Turismusfirmen anbieten. Es gibt einen Beruf der "Gúia practico de Ecoturismo y de Turismo de Aventura" heißt (muss man keinen Kurs für machen). Beim zuständigen Ministerio in der jeweiligen Stadt kann man eine Constancia bekommen, die einem die Ausübung dieses Berufs erlaubt. Man muss sich halt über die Gegend schlau machen, in der man diesen Job ausüben will. Ich habe seinerzeit Honorare zwischen 100 Soles (+Trinkgeld) und US$ 100 (+Trinkgeld) pro Tag bekommen. Es hängt im Wesentlichen davon ab, was gerade gebraucht wird an Sprachen. Spanisch und Englisch kann dort fast jeder in diesem Gewerbe - aber mit Deutsch und Italienisch kann man schon etwas machen. Man hat halt nicht jeden Tag ein Engagement - da kann man sich mit etwas anderem Geld verdienen, in Deinem Fall z.B. als Tages-Sekretärin mit einem entsprechenden Honorar - das ist für viele Firmen interessant, da sie keine soziale Verpflichtung eingehen und nur dann eine Fachkraft bezahlen, wenn sie sie brauchen. Dafür kann man in der Camara de Industia y Comercio Ausschau halten. Die suchen laufend jemanden, der Ihnen beim Exportieren helfen kann. Web-Research, Korrespondenz usw.

Nun, alles ist besser als für 500 Soles den Fußabtreter zu spielen. Mit Deinen Qualifikationen hast Du weitaus bessere Möglichkeiten. Du musst Dir nur bewusst sein, dass die Jobs nicht zu Dir kommen. Du musst sie suchen und hingehen.

Ich hoffe, dass Dir das ein bisschen weiterhilft und verbleibe, con muchos Saludos y Abrazos

Matthias


In der Hoffnung, dass das auch andere interessiert, verbleibe ich mit sakrisch herzlichen Grüssen aus Kabul,

Holzhiasl
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Beitrag: # 10557Beitrag Caribe-Klaus »

holzhiasl hat geschrieben:Ich würde diese Mail und meine Antwort gerne mit allen in diesem Forum teilen. Ich hoffe natürlich, dass das auch im Sinne von fita ist.
Das hoffen wir auch. Grundsätzlich sollte man niemals, ohne vorige Zustimmung, eine private Mail/PN veröffentlichen > siehe Netiquette

Ansonsten ist es natürlich schade, wenn User nicht öffentlich ihre Fragen stellen. So können andere nicht davon profitieren und der/die Frager(in) erhält nur eine einseitige Antwort, statt vielleicht verschiedener Hinweise.

Aber Du hast eine gute, kompetente Antwort gegeben. Und die war jetzt auch wieder für andere User. So soll es sein :wink:

Gruss Klaus
Die positive Grundeinstellung ist nicht alles, doch ohne sie - ist alles nicht's !
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Siggi!
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Beitrag: # 10558Beitrag Siggi! »

Hallo,

also immer wenn ich eine Mail oder PN erhalte mit allgemeinen Fragen, dann bitte ich, dies doch ins Forum zu stellen, denn dadurch
1. könnten andere (hoffentlich) auch von der Antwort profitieren
2. muss ich (hoffentlich) nicht dieselben Fragen mehrfach beantworten.

Gruß
Siggi
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Jupp
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Beitrag: # 10562Beitrag Jupp »

Wirklich ein netter Schwank, stand der Text schon irgendwo, oder hast Du das frisch getippt? Wenn ja, dann alle Achtung, fleißig, fleißig...

Zu der zitierten Mail wurde ja bereits alles gesagt, Urheberrecht, Postgeheimnis usw...
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holzhiasl
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Alles klar, keine Info mehr ...

Beitrag: # 10579Beitrag holzhiasl »

Tja, nur weil einige Leute den Sinn eines Forums mißverstehen, muss ich mich ja nun mal wirklich nicht schlecht fühlen, wenns dem einen oder anderen stinkt, dass ich seine Mail dazu nutze, Infos allen zugänglich zu machen. :shock:
Was den Jupp angeht - na ja, ich kann tatsächlich selber was tippen. Nicht neidisch sein. :wink:
Postgeheimnis in einem Forum? :o
Da zur Zeit eh nur gestänkert und rumgemosert wird und den Leuten, die auch mal einen zum Thema passenden Beitrag schreiben, das Leben schwer gemacht werden soll, habe ich mich entschlossen, mich aus dem Forum abzumelden. :lol:
Da können sich die 5 Hansel über sich selber lustig machen - das wollt Ihr doch, oder?
Also, träumt weiter vom Auswandern.
holzhiasl
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Siggi!
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Beitrag: # 10583Beitrag Siggi! »

Hallo Holzhiasl,

Ansonsten ist mein Gefühl so, dass ich mich damit nicht wohlfühlern würde, die Mail einer anderen Person ohne Rückfrage zu veröffentlichen, denn die andere Person geht erst einmal nicht davon aus, dass private Post an mich publiziert wird. Insofern finde ich den Hinweis (das war ein freundlicher Hinweis, keine Stänkerei) nachvollziehbar.

Nichts für ungut
Siggi
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holzhiasl
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Thread eingeschlafen ...

Beitrag: # 17524Beitrag holzhiasl »

Hallo Leute,
ist Euch eigentlich aufgefallen, dass in diesem Thread seit fast 8 Monaten nichts mehr passiert ist? Woran das wohl liegen mag?
Ich könnte mir vorstellen, dass es für Auswanderungsinteressierte einfach langweilig ist, festzustellen, dass von allen Beiträgen sich nur etwa die Hälfte mit dem eigentlichen Thema befasst - der Rest hat damit nichts weiter zu tun. Na ja, und was die Steffi angeht ... Erst Fragen in den Raum werfen, dann auch noch als private Nachricht und dann kommt noch nicht mal ein laues Danke. Ob das nun an Eueren Kommentaren liegt oder einfach nur allgemeiner Trend ist - nun, das kann ich nicht beurteilen. Sicher ist aber, dass mittlerweile nur alle drei bis vier Wochen ein bisschen was geschrieben wird.
Arnego2 hat in einem anderem Thread geschrieben
In einem Forum sind die Besucherzahlen wichtig, nicht die Schreiber...
Also ich denke, dass es die Einen ohne die Anderen nicht gibt.
Gruss,
holzhiasl
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arnego2
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Re: Thread eingeschlafen ...

Beitrag: # 17531Beitrag arnego2 »

holzhiasl hat geschrieben:Also ich denke, dass es die Einen ohne die Anderen nicht gibt.
Hallo, das ist schon richtig, allerdings alles in seinen Massen. In einem guten und informativen Forum sollten die wichtigsten Infos übersichtlich und gut lessbar in Threads dargestellt sein. Inquisitive Fragen, zum Thema sind sehr willkommen, leider kommt es aber immer wieder zu Ausfällen, die so wie mein Beitrag :wink: nichts mit dem eigentlichen Thema Peru zu tun haben, leider.

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