kurtchen hat geschrieben:Viele wandern ganz einfach in die Ukraine aus, denn wer westlich orientiert ist will seinen ukrainischen Pass nicht gegen einen russischen austauschen. Das hat mit Nationalismus nichts zu tun sondern eher mit Existenz- und Zukunftsangst.
Wenn Du sagst, Menschen wandern aus unterschiedlichen Gründen aus der Krim aus, dann würde ich Dir nicht wiedersprechen. Zuvor hattest Du aber von "Vertreibung" gesprochen. Das ist das, was die Generation unserer Eltern am eigenen Leibe erfahren hat und hat mit der Situation auf der Krim nun gar nichts gemein.
Jemand mit Existenz- und Zukunftsangst würde ich aber keine Einwanderung nach UA empfehlen. So schlecht wie die ökonomische Situation dort ist und vor allem noch werden wird, das dürfte in Europa kaum zu toppen sein.
Im Gegenzug gibt es im übrigen Zehntausende von Ukrainern, die von der Ukraine auf die Krim auswandern wollen. Aber das russische Ausländergesetz macht ihnen dies nicht leicht. Zehntausende von Einwanderern stehen auf der Krim einigen Tausend Auswanderern entgegen - in diesem Jahr. Für das nächste Jahr rechne ich mit weniger Auswanderern bei unverminderten Einwandererstrom.
Dabei würde ich die Krim auch nicht unbedingt empfehlen, denn der massive Rückgang beim Tourismus macht es auch nicht leicht auf der Krim. Aber zumindest muss man dort nicht um sein Hab und Gut sowie das eigene Leben fürchten. Das ist die Motivation der meisten Einwanderer.
Unsere Besucher beobachteten gestern in UA tagsüber massive Truppenbewegungen. Sie wurden an mehreren Barrikaden gestoppt und befragt, ob sie Waffen transportieren würden. (Dumme Frage: Wer bejaht schon eine solche Frage?) Im Gegensatz dazu bei der Hinfahrt gar kein Problem, obwohl sie Nachts gefahren sind.
Gruß
Siggi