@eisen22. Klar findet man Leute im Büro, welche E od. D sprechen, auch Manager. Trotzdem müsstest Du praktisch immer vor Ort sein, sonst geht es einfach nicht! Wenn Du dann dort bist, sollte es ja kein Problem sein, jeden Tag 2-3 Wörter zu lernen, so kannst Du Dich nach einem guten Jahr schon ziemlich verständigen. - Was ich zu den kritischen Aeusserungen der Vorschreiber sagen möchte ist: also die Gesetze was Firmen mit allem drum und dran betrifft, sind praktisch gleich wie hier und absolut normal und verständlich. Auch die MWST und die Versicherungen/Sozialabgaben sind ganz üblich gestaltet. Die Steuern betragen für alle Firmen 10% (!), wie lange das noch so bleiben wird, weiss man nicht. Aber so lockt die Regierung ausl. Firmen an. - Was die Korruption betrifft, gibt es die "grosse" und die "kleine". Die "grosse" schliesse ich aus, aufgrund Brüssel ein Auge auf BG wirft und das Land Investoren braucht und diese auch schützen muss. In Deiner Firmengrösse ist es eh kein Problem. Was die "kleine" betrifft, muss ich sagen, dass diese auch viele Vorteile hat. So kann man mit relativ kleinen Beträgen, die manchmal so träge und schwerfällige Bürokratie unheimlich beschleunigen. Bewilligungen, Umzonungen von Landparzellen usw. gehen so einiges "flotter von statten"
. - Es ist absolut richtig, in eine wirtschaftlich schwache Region zu gehen, sonst verlierst Du den "Bonus" für die Lohn- und Investitionskosten! Was die Arbeiter betrifft ist es einfach wichtig, dass man sie achtet und nicht meint, man sei etwas Besseres, weil aus Westeuropa kommend... Wichtig ist auch der Lohn. Mit € 200.-- Netto (die Abgaben sind je nach Lohn ca. 25-35%, 13. Gehalt ist weniger üblich) kann man auch in BG keine Familie ernähren. Ich sage mal, für € 4-500.-- findet man sehr gute und fleissige Arbeiter! In schwachen Regionen versteht sich. Einige davon kenne ich: Vidin (ist glaub ist die Schwächste und liegt strategisch gut und seit 2 Jahren hat es dort die Donau-Brücke). Dann Gabrovo, Lovech, Veliko Tarnovo, Elen. Auch Montana und Vratza gelten als schwach. In diesen Gegenden ist die Arbeitslosigkeit sehr hoch. Im Moment kommen auch viele wieder zurück nach BG, weil in Italien, Spanien und Griechenland die Arbeit ausgeht. Auch gehen viele Bulgarien nach England zum arbeiten und einige sind auch schon wieder zurück oder würde sehr gerne (!) zurück kommen, wenn sie eine gute Arbeit finden könnten! - Auf jedenfall ist es wichtig, eine gute und seriöse Anlaufsstelle (Vertrauensperson) vor Ort zu haben, sonst ist die Gefahr gross, Fehler zu machen. Ich z.B. baute 1994 ein Kühlhaus auf dem Grundstück von meinem damaligen Geschäftspartner
. Als wir 1998 auseinander gingen, hatte er mir grosszügig offeriert, das Gebäude mitnehmen zu dürfen
. Also durch Gutgläubligkeit und all zu viel Vertauen können (teure) Fehler gemacht werden. Mit gesundem und kritischen Verstand und den richtigen Leuten sollte es aber kein Problem sein, eine Firma in Bulgarien aufzubauen. Gruss