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Verfasst: Di Jan 26, 2010 3:13 pm
von Jupp
"Erst gerade wurde unter den Bewohnern unseres Ortes zu einer Spendenaktion für einen restlos verarmten Auswanderer aufgerufen"

Sowas gibts? Dolle Sache das. Wieviel Einwohner hat der Ort denn?

Verfasst: Di Jan 26, 2010 5:26 pm
von nene
Sowas gibt es tatsächlich noch. Solidarität wird gerade auf dem Land noch groß geschrieben. Es ist ein kleines Dorf mit vielleicht nicht einmal 40 Haushalten. Der Erlös kann sich sehen lassen: Umgerechnet ca. 4.000 Euro und eine z. Zt. nahezu kostenlose Unterkunft verschaffen der Familie für kurze Zeit ein wenig Luft, es doch noch zu schaffen.

Verfasst: Di Jan 26, 2010 6:09 pm
von henry
nene hat geschrieben:Umgerechnet ca. 4.000 Euro und eine z. Zt. nahezu kostenlose Unterkunft verschaffen der Familie für kurze Zeit ein wenig Luft, es doch noch zu schaffen.
nene hat geschrieben:...es doch noch zu schaffen.
siehst du, nene, das ist fuer mich der knackpunkt, wenn ich helfe:

liegt ein plan vor, wonach die hilfe dazu beitragen kann, ein gestecktes ziel (doch noch) zu erreichen?

wenn ja, ist hilfe ok.

wenn nein, verzoegert sich das Leiden. danach schafft man es eben ja gerade doch nicht, so dass die hilfe lediglich der leidensverlaengerung diente - in meinem augen ist eine SOLCHE hilfe sinnlos, und ICH leiste sie nicht.

rausgeworfenes geld, sozusagen..

Verfasst: Di Jan 26, 2010 8:38 pm
von nene
henry hat geschrieben:wenn nein, verzoegert sich das Leiden. danach schafft man es eben ja gerade doch nicht, so dass die hilfe lediglich der leidensverlaengerung diente - in meinem augen ist eine SOLCHE hilfe sinnlos, und ICH leiste sie nicht.

rausgeworfenes geld, sozusagen..
Ich glaube nicht, dass auch nur ein Norweger, der geholfen hat, denken würde, dass das Geld herausgeschmissen war - es ist ganz konkrete Direkthilfe für Menschen, die man kennt. Natürlich: Der Plan ist, einen Job zu finden. Das ist im Bereich des Möglichen.

Ob eine Hilfe rausgeworfenes Geld war oder nicht, kann niemand von vorn herein abschätzen. Die Zeit wird es zeigen. Es muss gar nicht viel passieren : Der Job muss her, erst einmal irgendeiner, was aber durchaus im Bereich des Erreichbaren ist, denn Schicksale sprechen sich rum. Auch Arbeitgeber sind manchmal noch Menschen.......

Was ist Leidensverlängerung? Für manche ist es ein größeres Leiden, zurück nach Deutschland zu müssen.

Um die Kurve zum Threaderöffner zu finden: genau so ein Schicksal erfasst besonders schnell diejenigen, die ohne Sinn und Verstand auswandern wollen: Sie haben schlechte Voraussetzungen, wollen den in Deutschland gebliebenen aber zeigen, dass sie "es" schaffen, sie wollen nicht als Versager zurückkehren und so ergreifen sie jeden Strohhalm - und sei er noch so unseriös.