Bolivien - Dauervisum, Behördenkram und das pure Leben.

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LJ
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Beitrag: # 40963Beitrag LJ »

Sascha Blodau hat geschrieben:Für Bolivianer "Super-TEURE" Cafees wie das "Alexander-Cafe" sind gut besucht obwohl dort fast EURO-Preise gelten.
Was heißt schon Bolivianer? Es gibt zwar überwiegend arme Bolivianer, aber auch sehr viele mit Geld. Klar, gibt es die, die nur 500 Bolis verdienen. Dann gibt es aber auch die, die in der Zona Sur in einer fetten Villa wohnen, einen teuren Nissan Jeep fahren und wesentlich mehr Geld als der Durchschnitts-Deutscher haben.
Das Café Alexander ist immer noch preiswert verglichen mit Deutschland. Ein Komplettfrühstück mit Kaffee(egal welchen), grosse Schüssel Obssalat, Croissant, riesen Glas(0,3l) frischgepressten Saft, Eier mit Bacon und Toast kostet um die 2.60 Euro(ich glaub 26 Bolis). Dafür bekommt man in Deutschland noch nicht mal einen Milchcafé. So ein Frühstück kostet hierzulande mindestens das 4-fache.

Was Geldverdienen betrifft:
Natürlich hat der simple Bolivianer mit Indio Wurzeln nicht gerade die großen Verdienstmglichkeiten, außer er schmuggelt Kokain, was viele seit Evo an der Macht ist, im großen Stil jetzt dürfen. Das ist das einzige was Evo für sie erreicht hat. Er ist ja selbst Kokabauer.

Ich kenne aber sehr viele Gringos, die halbe bis ganze Millionäre in Bolivien geworden sind.
Manche haben Hotels, ein Amerikaner hat die Internetfirma Unite gegründet, ein anderer eine Minenfirma und eine gutlaufende Gringokneipe, ein Neuseeländer hat eine Firma für Mountainbike Tourismus, eine Engländerin besitzt einen erfolgreichen Nachtklub/Bar usw.
Alle machen mehr Geld als sie je in Europa gemacht hätten.
Viele gebildete Bolivianer leben in Villas, haben eigene Firmen und sind stinkreich.
Gerade in Ländern wie Bolivien kann man Geld machen, wenn man die Vorraussetzungen mitbringt und auch hart arbeitet. Natürlich kann man dort nicht als Angestellter erfolgreich sein oder als Hippie, der Schmuck herstellt.

Ich bezweifle allerdings, daß es einem einzigen Indio(der nicht mit Koks dealt) besser geht seitdem Evo regiert, außer ihm selbst.
makis

Beitrag: # 40965Beitrag makis »

Es ging jetzt doch gar nicht darum ob und dass die Kinder glücklich werden, sondern darum dass sie später mal genug Geld verdienen für ihren Lebensunterhalt. Das ist nunmal abhängig von der Schul- und Ausbildung! Es gibt zB in Namibia eine Menge Schulen, auch Staatsschulen, aber die Qualität - naja.
Klar sind hier die meisten Menschen schon glücklich wenn sie heute etwas zu essen haben für sich und ihre Kinder, und ein Dach über dem Kopf. Was morgen ist, das sehen wir eben morgen. Diese Art von Lebenseinstellung wird sich ein Mitteleuropäer aber wohl schwerlich zu eigen machen...
Dass ein Leben im Ausland für Kinder und Erwachsene äußerst horizonterweiternd ist wird niemand bestreiten. Trotzdem ist auch ein erweiterter Horizont meist nicht die Grundvoraussetzung dafür dass man einen gut bezahlten Job bekommt.
lg
makis
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arnego2
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Zukunft

Beitrag: # 40966Beitrag arnego2 »

Hallo
Ich frage mich wirklich warum Eltern sich so darum sorgen wo ihre Kinder mal enden. Sicher im Knast will sie keiner sehen aber es ist nun einmal den Kindern ueberlassen was sie aus ihrem Leben machen werden. Eine gute Schulbildung hat noch keine(m) vor dem Pennerleben bewahrt.

Im Zuge der Erderwaermung, Ueberbevoelkerung, Wasserknappheit, Oelfoerderauslauf etc sollten Eltern sich eher darum sorgen ob Leben wie wir es kennen in 30 Jahren noch so seien wird wie es jetzt ist. Ich glaube das jemand der in einer Bolivianischen Staatsschule ueberlebt es in Deutschland bei Rueckkehr auch schaffen wird. Witzig finde ich das ein deutsches Kind was mit 18 in Deutschland studieren will aber in Bolivien oder sonst wo ausserhalb Europas seinen / ihren Abschluss gemacht hat, das Abi nachmachen muss.

Waehrend ein Kind aus der sich entwickelnden Welt mit guten Deutschkenntnissen nur versuchen muss ueber die Goethestiftung ein Stipendium zu bekommen.

Damit einen guten Abend :)
Arnego2
Zuletzt geändert von arnego2 am So Okt 17, 2010 11:13 pm, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag: # 40967Beitrag Freigeist »

Im Zuge der Erderwaermung, Ueberbevoelkerung, Wasserknappheit, Oelfoerderauslauf etc sollten Eltern sich eher darum sorgen ob Leben wie wir es kennen in 30 Jahren noch so seien wird wie es jetzt ist.
Das sehe ich ganz genau so!

Mal abgesehen davon gibt es doch sicher in Bolivien private Schulen, deren Abschlüss im Ausland anerkannnt werden, oder?

Ich kann mir das echt nicht vorstellen, ich selbst kannte beispielsweise in Deutschland Studenten aus Ecuador, Peru und Chile die problemlos von einer normalen Schule in ihrem Heimatland an eine Deutsche Uni gegangen sind.


Wenn nicht, in anderen südamerikanischen Ländern (z.B. Argentinien, Uruguay, Chile) gibt es beispielsweise Deutsche Schulen, die einen sehr guten Ruf haben.
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Rueckkehrer

Beitrag: # 40968Beitrag arnego2 »

Hallo
Ja die Studenten aus Ecuador, Peru, Kolumbien, Argentienen und Chile sicher aber deutsche Rueckkehrkinder nicht. Und ob die privaten in Deutschland anerkannt sind bezweifele ich. In Venezuela ist es nur die Humbold Schule. Alle anderen Pustekuchen.

Saludo
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makis

Re: Zukunft

Beitrag: # 40970Beitrag makis »

arnego2 hat geschrieben: Im Zuge der Erderwaermung, Ueberbevoelkerung, Wasserknappheit, Oelfoerderauslauf etc sollten Eltern sich eher darum sorgen ob Leben wie wir es kennen in 30 Jahren noch so seien wird wie es jetzt ist.
Nunja, wenn man sich darüber Sorgen macht ist es wohl besser man setzt gar keine Kinder in die Welt, oder?

Du kannst wirklich nicht verstehen warum Eltern sich über die Zukunft ihrer Kinder sorgen? Dann bist du wohl kein Vater, nehm ich an. Man macht sich ihr ganzes Leben lang Sorgen, das ist völlig normal. Und um die Sorgen um die materielle Zukunft zu reduzieren, lässt man sein Kind eine möglichst gute Ausbildung machen - und erzieht es nebenher natürlich adäquat.
Mal abgesehen davon gibt es doch sicher in Bolivien private Schulen, deren Abschlüss im Ausland anerkannnt werden, oder?
Genau das hatte ich ja gemeint. Und ich lege die Betonung ganz auf "im Ausland", nicht notwendigerweise in Deutschland, denn ganz ehrlich, wenn ich überall studieren kann auf der Welt mit meinem Schulabschluss, warum sollte ich das in Deutschland tun??
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Sorgen

Beitrag: # 40975Beitrag arnego2 »

Hallo Makis
Dir scheint nicht klar zu sein das ein hoher Prozentsatz nicht einmal das Studium nutzt sondern sich anderweitig eine Beschaeftigung sucht. Aus meiner Schulzeit ist so gut wie keiner in dem Beruf den er/sie fuer sich auserkoren hat.

Ich weiss auch nicht was Sorgen so bringen. Wenn ich mich so weit hinreissen lassen wuerde mich um alles zu sorgen und zu versuchen die Zukunft so weit voraus zuplanen haette ich weder die Schule noch sonst etwas gemacht.

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makis

Re: Sorgen

Beitrag: # 40976Beitrag makis »

arnego2 hat geschrieben:Hallo Makis
Dir scheint nicht klar zu sein das ein hoher Prozentsatz nicht einmal das Studium nutzt sondern sich anderweitig eine Beschaeftigung sucht. Aus meiner Schulzeit ist so gut wie keiner in dem Beruf den er/sie fuer sich auserkoren hat.
Doch, das ist mir völlig klar. Ich denke wir reden da aneinander vorbei.
Ich denke dass man seinen Kindern die besten Startmöglichkeiten bieten sollte. Man muss die Voraussetzungen schaffen dass sie eines Tages ein gutes Auskommen haben um selbstständig leben zu können. Dies geschieht mit der Auswahl der Schule, aber auch mit der Erziehung von Anfang an.
Was der Nachwuchs dann damit macht ist seine Sache.
arnego2 hat geschrieben:Ich weiss auch nicht was Sorgen so bringen. Wenn ich mich so weit hinreissen lassen wuerde mich um alles zu sorgen und zu versuchen die Zukunft so weit voraus zuplanen haette ich weder die Schule noch sonst etwas gemacht.
Sorgen bringen Eltern dazu dass sie das Beste für ihre Kinder wollen und sie auf das Leben vorbereiten. Das ist es wozu sie gut sind. Das heißt nicht dass ich den lieben langen Tag am Sorgen bin, aber (und das muss ich jetzt auf englisch sagen, sorry): it means that I care.
Kinder sorgen sich selten um ihre Zukunft. Das ist ja auch die Aufgabe der Eltern, die kennen das Leben länger und besser. Sorgen heißt nicht für das ganze Leben vorauszuplanen, sondern ... naja, siehe oben.
Ich nehme ganz stark an dass Sascha sich um seine Kinder sorgt. Deshalb wird er auch versuchen so für sie zu sorgen dass er sich später keine Sorgen mehr um sie machen muss wenn sie erwachsen sind.
Das Thema "Sorgen" ist jetzt ziemlich durchgekaut, oder? :roll: :wink:
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arnego2
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Schule

Beitrag: # 40977Beitrag arnego2 »

Hallo
In meinen Augen wird im Haus erzogen und der Schule gebildet. Soll heissen wenn die Eltern darauf Wert legen das ihre Kinder es leichter haben dann erziehen sie sie so das sie es leichter haben koennen. Leider wird die Erziehung der Kinder durch das Fernsehen vollzogen und die Schule bekommt den Aerger weil sie das nicht macht was die Eltern eh schon versaeumt haben.

Es ist schnurzpiep egal ob ein Kind in einer Superduperueberschule einen Abschluss gemacht hat wenn es ueber keinerlei Selbstdiziplin verfuegt. Leider ist das aber vielen nicht klar.

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makis

Re: Sorgen

Beitrag: # 40979Beitrag makis »

Siehst du, ich wusste doch dass wir eigentlich einer Meinung sind :mrgreen: :
makis hat geschrieben:Dies geschieht mit der Auswahl der Schule, aber auch mit der Erziehung von Anfang an.
makis hat geschrieben:Und um die Sorgen um die materielle Zukunft zu reduzieren, lässt man sein Kind eine möglichst gute Ausbildung machen - und erzieht es nebenher natürlich adäquat.
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Sascha Blodau
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Beitrag: # 40981Beitrag Sascha Blodau »

....sorry und endschuldigt bitte Leute,
aber mit den "Hartz-IV Parasiten" habe ich vielleicht etwas zu hoch gegriffen, und nicht ganz genau gesagt was ich eigendlich meinte.
Ich will hier auf keinen Fall alle Hartz-IV Leute die ungerechtfertigt in diese miese Lage gekommen sind, damit pauschal als faul überbügeln.
Was mich an Deutschland aber immer geärgert hat ist das der Staat die Menschen zwangsläufig in diese Lage bringt, in dem er diese völlig falschen "Mini-Jobs" fördert, und damit überhaupt keine Arbeitsplätze schaft sondern nur Zwangs-Parasiten. Die Menschen selbst können das aber leider nicht ändern und können auch nichts dafür.
.....Das nur kurz dazu...

Ansonsten kann ich hier in Bolivien immer wieder feststellen, Qualifikation ist alles! Wenn man hier etwas "drauf" hat lohnt es sich wirklich morgens aufzustehen und seiner Arbeit nach zu gehen. Mann verdient damit wirklich gut hier.

Ich schicke meine Kinder ja auf eine Schule deren Abschlüsse weltweit anerkannt sind, mal sehen was sie dann daraus machen.
Ich bin übrigens erstaunt wie Schnell meine Kinder hier Spanisch lernen, allein dafür hat sich der Trip bisher schon gelohnt.
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Sascha Blodau
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Bolivien und seine Fakten...

Beitrag: # 41027Beitrag Sascha Blodau »

..viele versuchen immer wieder Bolivien anhand von Fakten mit anderen Ländern zu vergleichen.
Das ist meiner Meinung nach völlig falsch.
Es gibt doch in Bolivien kaum eine so zuverlässige Bürokratie, die überhaut in der Lage ist irgend eine Statistik aufzustellen.
Schon bei den aktuellen Einwohnerzahlen von Bolivien gibt es große Schwankungen und Diskussionen weil die letzte Volkszählung schon etliche Jahre zurück liegt.
Wo doch Statistiken sogar in Deutschland so gern anders ausgelegt werden, als wie sie eigentlich lauten müssten.
Was kann man dann erst von einer bolivianischen Statistik erwarten, das währe nur Makulatur um Bürowände zu tapezieren.
Man kann Bolivien auch wegen seinem, seit eh her sehr hohen Informellen Beschäftigungs-Sektor, nicht mit etwa Europäischen Ländern vergleichen.
Hier sind nur die großen Firmen auch offiziell beim Finanzamt eingetragen und zahlen Steuern. Die kleinen Betriebe machen ihr eigenes Ding, zahlen im allgemeinen keine nennenswerten Steuern und fallen so durch jede Statistik.
Übrigens genau umgekehrt wie in Deutschland, wo die „Kleinen“ die Zeche zahlen dürfen und die „Großen“ jeden Tag ein Grund zum Feiern hätten, weil ihnen so viel Geld geschenkt wird.
Angaben zu Arbeitslosenzahlen in Bolivien kann man vergessen und können auch nicht ernsthaft genannt werden, weil sich sowieso niemand arbeitslos meldet wenn es keine Unterstützung gibt.
Ich weiß nur was ich sehe; Wenn ich hier durch die Straßen von La Paz gehe, begegne ich nicht so viele „Sinnlose Menschen“ die in Parks und auf Plätzen rumsitzen und den ganzen Tag nur saufen, wie in Berlin.
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Re: Bolivien und seine Fakten...

Beitrag: # 41028Beitrag LJ »

Sascha Blodau hat geschrieben:Wenn ich hier durch die Straßen von La Paz gehe, begegne ich nicht so viele „Sinnlose Menschen“ die in Parks und auf Plätzen rumsitzen und den ganzen Tag nur saufen, wie in Berlin.
Mein Bruder ist ja seit 25 Jahren in Bolivien(La Paz und in den Yungas). Als er das letzte mal in Köln war, fielen ihm auch als erstes die Unmengen von Penner/Drogies auf und die Leute, die besoffen mit Bierflaschen rumlaufen. Nach ein Paar Wochen hatte er die Schnauze voll und meinte, er würde am Liebsten früher zurückfliegen.
Ich stieg gestern in die Ubahn auf dem Weg zum Schwimmbad zum Trainieren(15uhr). Neben mir in der Bahn, saß ein Penner, der sein Bier in einen Becher schüttete als wäre er im Restaurant. Da will man zum Sport und hat die ganze Zeit ein Biergeruch in der Nase. Rechts neben mir hatte der Typ auch ne Pulle Bier in der Hand. Nach dem Schwimmen, saß ein Typ um die 20 mir gegenüber, der völlig normal aussah und trank ein Bier...was soll das?
dreadlock
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DIB Sascha - Das ist Bolivien

Beitrag: # 41030Beitrag dreadlock »

es scheint…. die anderen, in diesem thread aktiven, sind gerade etwas schreibmüde. Daher möchte ich mich mal an dieser Stelle einklinken.

Zuerstmal „Bienvenido a Bolivia“, Sascha. Schon seit einiger Zeit schaue ich regelmäßig hier rein, habe mir lange überlegt, ob ich denn nicht auch mal meinen Senf dazugeben sollte, dachte mir dann immer wieder - nee, was solls -, aber nach den letzten postings möchte ich doch mal kund tun, was in diesem Lande so geht, und für welche Art von Auswanderern, meiner Meinung nach (die sicher nicht der Weisheit letzter Schluss ist), dieses schöne Land eine Alternative sein könnte.
Apropos Alternative, mir fällt dazu spontan nichts ein. Klar, Meer und Strand is hier nich, vielleicht gibt ja Chile das irgendwann wieder zurück, aber ansonsten gibt es wohl kaum Länder mit solch einer Diversität. Da ist doch für fast jeden etwas dabei, außer natürlich für Palmenstrandliebhaber. Aber für die gibt’s ja schließlich die DomRep, wirklich erstklassige Strände, obendrein gratis unendliches Geknatter und schön Gestank von hunderttausenden Zweitaktmopeds. Und die Menschen,….ach wie wohlerzogen!

Schule und Erziehung; absolut kein Problem hier, sofern man das nötige Kleingeld mithat. Für dich Sascha, hoffe ich, dass du vor allem genügend aufm Konto drauf hast. Ich weiß ja nicht wie alt deine Kinder sind, aber nur um die beiden an der DS La Paz durch die vier Jahre Oberstufe zu kriegen, kannst du schon mal mit 40 bis 50tsd. usd rechnen. Danach haben sie dann aber den Bachillerato internacíonal in der Tasche, und können wirklich studieren, wo es ihnen beliebt.

Ach ja, die von dir zitierte bolivianische Bürokratie. Macht keinen Spaß bei der migracion, wie? Da mussten alle Gringos mal durch, alles halb so Wild, Geduld, Geduld. Allerdings haben sie die Tarife ganz schön erhöht, und trotz des ganzen Computerschnickschnacks,Biometriegeschichten wie in D usw., geht es immer noch nicht schneller.
Ja da darf man sich keinen falschen Illusionen hingeben, schließlich sind wir auch hier in Bolivien im 21. Jahrhundert angelangt. Hier läuft genau dasselbe Programm wie weltweit,trotz Evo, oder vielleicht genau deshalb. Nur sind hier halt die Rückzugsmöglichkeiten noch vorhanden, denn wenn man nicht gerade in einer Großstadt lebt und sich nicht durch die Medien auf Trab halten lässt, kann man hier durchaus ein ganz gutes Auskommen haben.

Wie viele in diesem Forum, bin auch ich der Meinung, dass das Beherrschen der Sprache das A und O bedeutet. Sonst kommt es ständig zu Missverständnissen, und das führt nur zu Frust auf allen Seiten. Außerdem gilt wie überall auf der Welt – no money, no honey.
Ein schöner Spruch zu Bolivien, den man immer beherzigen sollte:
Es el pais, donde lo sencillo a menudo parece imposible, pero lo imposible posible.
(Bolivien ist das Land in dem die simpelsten Dinge oft unmöglich, aber das Unmögliche möglich ist.)

Saludos
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Sascha Blodau
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Beitrag: # 41085Beitrag Sascha Blodau »

.....hallo dreadlock,
schön das du dich mal gemeldet hast, dachte schon das Land kennen nur ein oder zwei Leute hier. :lol:
Du kennst dich anscheinend auch sonst ganz gut in Südamerika aus, sehr interessant.
Mit den Migrationes hier hast du schon recht, da muß man eben durch.
Ansonsten halte ich für mich persönlich Bolivien auch immer noch für die gesuchte Alternative, man muß natürlich bestimmte einschränkungen im Kauf nehmen. z.B Morgens bei 3°C aufs Außenklo u.s.w.
Aber dafür hat man sonst schon einige Freiheiten wieder bekommen die einem in Deutschland einfach mal eben gestrichen wurden.
Freue mich mehr von dir zu lesen...
Sascha

@LJ ....ja es ist wirklich eine Zumutung in Deutschland mit den Öffendlichen zu fahren, da macht man was mit.... :evil:
Ich fahre hier viel mit den Mini-Bussen, da geht es wirklich ordendlicher zu, da stinkt kein Mensch vor sich hin nicht mal ne Alkoholfahne oder so.
Die Bolis sind da echt Eitel.
Grüße...
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