bin auf deine Stellungnahme gespannt

Die nötigsten Möbel wie ein Bett, Tisch, Stuhl, Herd, Schrank plus Inventar stammen aus einem "Sozialkaufhaus", was alles in allem etwa so um 400.- gekostet hat.
Dieses Geld stammt aus dem "Fond" den ein anderer Kenya-Kollege und ich ins Leben gerufen haben, um ersteren Freund heim ins Reich zu bringen.
Dort haben alle vom "harten Kern" in Mombasa etwas eingezahlt, um ein Flugticket zu finanzieren, sowie ein Untermietzimmer für die ersten Wochen in Berlin, sowie eben auch die erste spartanische Wohnungseinrichtung.
Der Hauptgrund der Rückkehr war natürlich der schlechte gesundheitliche Zustand des Kollegen, denn ohne Geld gibt es in Kenya auch keine Medizin und schon gar keine ärztliche Behandlung.
In diesem Punkt hat Siggi auch völlig recht, dass die inkludierte Krankenversicherung bei der sozialen dt. Grundabsicherung gar nicht hoch genug zu bewerten ist ... zumindest wenn man weiß, wie es darum in anderen Ländern bestellt ist.
Ansonsten möchte ich hier lieber nicht von den Widrigkeiten berichten, die uns in Deutschland bei der Wiedereinbürgerung meines Kollegen begegnet sind.
Noch ein Beispiel ...
bezahlbarer Wohnraum ist in Deutschland (nicht nur in München) bekanntlich rar, und Leerstände gibt es vielleicht noch auf dem Lande (da gibt es aber Null Jobs)
Warum Wohnungsknappheit ?
Weil halb Europa (speziell Süd - und Südosteuropa) nach Deutschland einwandert ... ganz zu schweigen von den Flüchtlingsströmen aus Afrika.
Diese Wohnungsknappheit lassen sich Vermieter entsprechend bezahlen, und sie sind nicht blöde und wollen sich ein faules Ei bei diesen für sie fetten Zeiten ins Nest legen.
Also hat zunächst einmal die beste Bonität jemand, der einen Job vorweisen kann. Als nächstes ein MUST ... eine Bescheinigung, dass man beim Vorvermieter keine Mietschulden hinterlassen hat.
All dieses hatte unser Kollege natürlich nicht ... aber mindestens 10 andere Bewerber auf diese Whg. hatten schon zum Besichtigungstermin alle erforderlichen Unterlagen dabei.
Unser Kollege hatte als einzigste "Bewerbungsgrundlage" für den Vermieter, dass das Amt die Miete evtl. übernehmen wird.
Und da liegt das Problem !
Der Vermieter gibt dem Sozialempfänger ein "Vermietangebot" seiner Wohnung. Dieses reicht der Bewerber dann beim Amt ein, welches darauf hin entscheidet, dass man für diese Wohnung dann die Miete übernehmen wird. Bearbeitungszeit ... 3-4 Wochen

Die Kaution wird auch vom Amt als Kredit gewährt ...
Bearbeitungszeit für diesen Antrag ... 6-8 Wochen

Welcher Vermieter, vor dessen Whg. die Bewerber schlangestehen, und der möglichst am nächsten 1. die erste Miete auf dem Konto haben möchte, gibt sich noch mit so einem Hartzer ab ??
Verstehst nun Siggi ?
Man muss mal mittendrin, statt nur dabei sein, damit man wirklich weiß, wie das Leben da draußen aussieht

Ich habe mich dann alter afrikanischer Schmiermittel bedient, um eine Whg. für den Kollegen zu bekommen.
Er selber war vom Kopf her überhaupt nicht in der Lage, irgendeinen Behördengang selbständig zu erledigen. Auch ich wurde permanent wieder daran erinnert, warum ich Deutschland mal verlassen habe.
Das ist ein Irrenhaus, wo sich Dummokratie gepaart mit irrsinniger Bürokratie selbst in den Schwanz beißt

Grüße
Jambo
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