Wobei das ja wirklich eher nach persönlicher Rache aussieht. Bei den beiden oben zitierten Fällen ging es darum wohl nicht. Denjenigen, der die alte Farmerin umgebracht hat, haben sie anscheinend geschnappt. Hatte das ganze Zeug, das er geklaut hatte, noch bei sich gestapelt. Irgendein Farmarbeiter von der Nachbarfarm.
Bei dem erschossenen Geflügelfarmer wissen sie noch nichts, haben aber angeblich eine "heiße Spur". Eins ist ja immer hilfreich für die nicht sehr gut ausgestattete und meist auch nicht sehr gut motivierte Polizei: Leute, die solche Taten begehen, sind normalerweise zu dumm, um lange Zeit unentdeckt zu bleiben. Wenn sie schlau wären, wären sie wohl auch kaum darauf angewiesen, solche Taten zu begehen.
Wenn dann eine für hiesige Verhältnisse hohe Belohnung ausgesetzt wird, gibt es schnell jemand, der den Nachbarn oder Bruder verpfeift, um sich die zu verdienen.
Es ist schon immer wieder grausam, so etwas zu lesen (und selbst wenn es nicht so grausame Fälle sind wie hier, berichtet die AZ immer gern ausführlich darüber, wenn es sich um Deutsche oder zumindest Weiße handelt), aber das ist wirklich nicht der Alltag, auch wenn der Altpräsident Sam Nujoma letzthin in einer Wahlrede wieder gegen alles gewettert hat, was nicht Ovambo ist in Namibia. Der wird langsam senil. Ist ja aber auch Wahlkampf momentan hier.
Die AZ hat das natürlich auch wieder groß aufgemacht, aber das darf man wirklich nicht so ernst nehmen. Das war wirklich wieder so ein Rundumschlag gegen alle "Kolonialisten" (ausgenommen die schlimmsten Kolonialisten aus China natürlich), gegen die Farbigen (die vom Stamme der Afrikaaner, die vornehmlich in Rehoboth leben), gegen die Kirchen, die die "Abtrünnigen" (sprich alle, die gegen die SWAPO sind) unterstützen inkl. der eigenen Ovambo in der Opposition, gegen die Juden (wo er das nur wieder herhat?) und, und, und. Und wenn wir Deutschen unsere "Brüder und Schwestern aus Deutschland hierher nachholen", "dann schießen wir denen einfach in den Kopf". Meint Herr Nujuoma.
Wenn man so etwas liest, denkt man, das ist nicht dasselbe Land, in dem wir leben. Man könnte meinen, wir würden hier ständig auf der Straße verfolgt. Ist aber nicht so. Darauf darf man nichts geben, auf dieses Wahlkampfgetue. Ist ja in jedem Land so. Aber ist sicherlich ein Grund mit dafür, daß es momentan keine Permits gibt. Mal sehen, wie das nach dem Wahlkampf ist, wenn die SWAPO dann mit 105% gewonnen hat.

Herr Nujoma meinte ja auch, ein Wahlergebnis mit unter 100% für die SWAPO würde er nicht akzeptieren. DDR läßt grüßen. Aber waren das nicht auch Deutsche, Herr Nujoma?
Nichts wird so heiß gegessen, wie es gekocht wird. Wenn es auch in Namibia vor 10 oder 20 Jahren sicherlich einfacher war. Die Zeiten ändern sich, und wir müssen uns mit ihnen ändern. Das war schon immer so und das wird auch immer so bleiben.