Eingebuergert?

Das Caféhaus - äh Stüberl - für alle Ausgewanderten, damit man den Kontakt nicht verliert, oder so...

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Siggi!
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Beitrag: # 34505Beitrag Siggi! »

Hallo Klaus,
Caribe-Klaus hat geschrieben:Ich empfehle Studien vor Ort in Berlin, Tipp's dazu gebe ich gerne wohin. :arrow: click
Was da steht ist alles recht ausgewogen und mit diesen Aussagen habe ich keine Probleme:
Gewalt, egal vom wem sie ausgeht, darf in der Stadt keinen Platz haben
...
in diesem Jahr eine deutliche Zunahme linksextremistischer Gewalttätigkeiten
...
Ebenso lässt sich eine höhere Gewaltbereitschaft von Jugendlichen mit Migrationshintergrund feststellen
Die meisten Linskradikalen und auch die meisten Jugendlichen mit Migrationshintergrund dürften deutsche Staatsbürger sein. Deine Forderung macht mir aber Bauchschmerzen:
Caribe-Klaus hat geschrieben:Und ja, diese würde ich gerne nach Hause schicken, als Abschiedspräsent einen Karton mit Kopftuchtüchern.
Sie läuft entweder ins Leere oder verlangst Du ernsthaft Personen, die in DE aufgewachsen sind und die deutsche Staatsangehörigkeit haben, abzuschieben?

Es gibt ein hausgemachtes Problem (durch Jahrzehnte von praktisch nicht existenten Integrationsmaßnahmen), was mit reiner Machtpolitik nicht einfach korrigierbar ist.

Gruß
Siggi
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Gigi
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Beitrag: # 34508Beitrag Gigi »

O.K. ich habs aus der Bildzeitung :wink: Aber wieder einer, der Klartext redet. Heinz Buschkowsky, Bürgermeister des Berliner Problem-Bezirks Neukölln über das geplante Betreuungsgeld.
„In der deutschen Unterschicht wird es versoffen und in der migrantischen Unterschicht kommt die Oma aus der Heimat zum Erziehen, wenn überhaupt“, ...
Diesmal sogar umfassend sowohl gegen fehlende Integrationsbereitschaft, als auch gegen arbeitsscheue Hartz4Empfänger. Da hätten wir ja alles unter einem Hut :twisted:
http://www.bild.de/BILD/politik/2009/10 ... staat.html

Ich bin schon lange der Ansicht, dass auch Kindergeld nur dann ausgezahlt werden sollte, wenn Eltern ihrer Pflicht nachkommen und die Kinder von dem Geld profitieren. Erinnert mich immer an das Schreiben unserer damaligen deutschen Grundschule, dort wurden die Eltern per flyer gebeten ihre Kinder
regelmässig, pünktlich, gewaschen und mit angemessener Kleidung, sowohl mit Frühstück zur Schule zu schicken. Für ca. 60% bedeutete das eindeutig schon Überforderung. Die Schule hatte 304 Schüler, davon lebten 47% von Sozialhilfe, 201 Schüler hatten Migratinshintergrund.
War aber nicht Berlin, sondern NRW. Normaler deutscher Alltag...

Gruss
Gigi
Uwi
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Beitrag: # 34538Beitrag Uwi »

Den Artikel hab ich auch gelesen. Die BILD schreibt zwar immer recht reisserisch, pompös und tw. absurd - aber eine gewisse Wahrheit steckt immer dahinter.
Ich denke mal, der Mann weiß, wovon er spricht! Und er hat Recht: die Migranten unterhalten sich mit ihren Kids fast ausschließlich in der Muttersprache, was zur Folge hat, das die Kinder bei der Einschulung kaum Deutsch verstehen und daher vom ersten Schultag an benachteiligt sind.

Aber in Berlin hat die Politik ja schon seit jeher ein besonderes Talent dafür, massenhaft Geld sinnlos aus dem Fenster zu werfen.
Ergo wird dieses Erziehungsgeld eingeführt und Buschkowsky bekommt offiziell eine auf den Deckel, weil er die Wahrheit gesagt hat, die inoffiziell sowieso längst in den Köpfen der Menschen manifestiert ist.
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Siggi!
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Beitrag: # 34539Beitrag Siggi! »

Uwi hat geschrieben:Und er hat Recht: die Migranten unterhalten sich mit ihren Kids fast ausschließlich in der Muttersprache
Ich denke kaum, dass man das jemanden vorwerfen kann. Würdest Du Dich mit Deinen Kindern nicht auch auf Deutsch unterhalten, damit sie die Sprache erlernen, wenn Du im nicht deutsch-sprechenden Ausland leben würdest? Würdest Du ihnen nicht versuchen, eine Rückkehroption in den deutschen Kulturkreis offen zu halten?
was zur Folge hat, das die Kinder bei der Einschulung kaum Deutsch verstehen und daher vom ersten Schultag an benachteiligt sind.
Diese Folgerung ist falsch. Sie ist nicht zwangsläufig. Wir hatten am Wochenende ein Paar zu Besuch: Die Kinder sprachen perfekt Deutsch, sind aber hier auf der Krim geboren. Aber sie spielen im Dorf mit den anderen Kindern und sprechen daher auch perfekt Russisch. Meiner Meinung ist das Problem nur die Ghetto Bildung, die begünstigt wird durch
- Die Fremdheit der anderen Kultur
- Die Verschlossenheit der Einheimischen gegenüber den Migranten
- Eine Hohe Anzahl eigener Landsleute
- Dem niedrigen Bildungsniveau der Migranten
- Fehlender Sprachkenntnisse der Migranten der 1. Generation
- Der fehlenden Einsicht, was wichtig für die Entwicklung der eigenen Kinder ist
Wenn man sich die Beiträge der deutschen Auswanderer hier im Forum anschaut, würden auch nicht wenige zu solche Ghetto Bildung neigen. In Deutschland wurden nur Anwerbungen von Ausländern mit (zumeist niedrigen Bildungsniveau) durchgeführt. Aber begleitende Integrationsmaßnahmen fehlten.

Gruß
Siggi
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Jupp
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Beitrag: # 34544Beitrag Jupp »

>Würdest Du Dich mit Deinen Kindern nicht auch auf Deutsch unterhalten, damit sie die Sprache erlernen, wenn Du im nicht deutsch-sprechenden Ausland leben würdest? Würdest Du ihnen nicht versuchen, eine Rückkehroption in den deutschen Kulturkreis offen zu halten?<

Dieses Problem löst man zum Vorteil der Kinder wie folgt: Ein Eltenteil spricht konsequent die eine Sprache mit den Kindern, das andere Elternteil die andere. Das, so haben Forschungen ergeben, bietet den Kindern bestmögliche Startchancen in die weitere Zukunft, bessere jedenfalls als einsprachig aufwachsende.

Also, das ist kein Argument, höchstens wenn es nur ein Elternteil gibt. Dann könnte man das vielleicht an Wochentagen festmachen. Aber das Problem ist ja, daß i.R. die Eltern die eine Sprache gar nicht können und dann klappt diese Technik natürlich nicht so ganz. Da müssen dann die Freunde herhalten. Wie in Siggis Beispiel. Aber auch da wird leider oft gegengesteuert, von beiden Seiten. Die einen, die ihre Kinder abschotten und die anderen, die ihre Kinder nicht mit den "fremden" spielen lassen wollen.
Auswandern? Eher nicht, aber ein Altersruhesitz irgendwo im Nirgendwo?
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Gigi
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Beitrag: # 34586Beitrag Gigi »

Nachweislich lernen Kinder eine 2. Sprache besser, wenn sie ihre Muttersprache richtig beherrschen. Und da liegt leider einiges im Argen. Viele Migrantenkinder beherrschen ihre Muttersprache nur sehr unzureichend, umso schwieriger wird es dann mit Erlernen der deutschen Sprache. Genau wie bei sogenannten bildungsfernen Schichten( der Begriff ist Neusprech in Reinkultur :roll: ) der Deutschen hapert es vor allen an Kommunikation mit den Kindern. Wer liest schon noch vor, wenn es doch den Fernseher schon für die Kleinsten gibt? Wenn die Eltern ausser der Fernsehzeitung nichts lesen und auch niemals mit ihren Kindern richtig sprechen, wer also die ersten Jahre zu Hause schon sprachliche Defizite hat, der kann das auch im Kindergarten nur schwer nachholen. Migrantenkinder aus aufgeschlossenen und höher gebildeten Familien erlernen die 2. Sprache dagegen fast perfekt, da sie Sprachstrukturen schon unbewusst durch ihre Muttersprache erlernt haben.
Ich habe mal 2 Jahre an einem Modell einer deutschen Grundschule mitgearbeitet, dort wurden Vorschulkinder mit sprachlichen Defiziten in deutsch ca. ein halbes Jahr vor der Einschulung 3mal wöchentlich verpflichtend zu Kursen geschickt, geleitet von Logopäden, Bewegungstherapeuten und Pädagogen. 2/3 der Kinder hatten Migrationshintergrund, der Rest kam aus deutschen Familien. Es war ein Trauerspiel! Die erste Stunde waren wir damit beschäftigt, den Kindern Frühstück zu geben, sie zu säubern etc. und zuzuhören! Die meisten waren total übermüdet, konnten aber keine Minute stillsitzen. In den 6 Monaten hat es kein Elternpaar geschafft, auch nur ein paar Buntstifte anzuschaffen für ihre Kinder. Einige kamen morgens alleine und gingen alleine nach Haus, andere schafften es nur 1mal die Woche. Zu Elterngesprächen erschien kein deutsches Elternpaar, mit den ausländischen konnten wir uns nur mit Dolmetscher verständigen - aber alle Kinder waren in Deutschland geboren. So etwas meine ich mit Integrationsverweigerung, es gab überhaupt kein Interesse an Verbesserung der Situation für die Kinder - allerdings war man ganz eifrig, wenn anschliessend Koranschule auf dem Programm stand, dahin kamen auch die Kinder, die vorher keine Zeit hatten!
Reiner Muttersprachenunterricht wäre da die bessere Lösung gewesen.

Bei solche gut angestzten Massnahmen macht es allerdings überhaupt keinen Sinn, wenn kein Druckmittel den Eltern gegenüber besteht. Und es gab keins- wer nicht erschien, wurde schriftlich angemahnt und das wars!
Wir hätten uns damals gewünscht, das Kindergeld den Eltern wegzunehmen zu können und für die Kinder angemessene Kleidung, Schulmaterial und Essen davon kaufen zu können. Solange man weiterhin immer nur Entschuldigungen für "überforderte Eltern" ( was waren denn die Eltern der Nachkriegsgeneration? ) sucht, wird sich nichts ändern.
Frustrierend.

Gruss
Gigi
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arnego2
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heulen

Beitrag: # 34588Beitrag arnego2 »

Gigi hat geschrieben:Es war ein Trauerspiel!
Hallo
eher zum Heulen ist es. Die Frage ist jedoch wie man Leuten beibringt das Kinder kriegen auch was mit Kinder Erziehen zu tun hat.

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Uwi
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Beitrag: # 34601Beitrag Uwi »

@Siggi:
Man muß ganz klar unterscheiden, es gibt durchaus Familien, in denen die Kinder zweisprachig aufwachsen, also Deutsch und Muttersprache - dagegen wird niemand etwas sagen!
Nur ist das bei vielen Familien aus der Türkei, Albanien, den ehem. Ostblockstaaten usw. eben nicht der Fall, weil stets nur die Muttersprache gesprochen wird und tw. die älteren Generationen selbst kaum Deutsch verstehen, obwohl sie schon seit vielen Jahren in D leben!
Und dieser Umstand führt für die Kinder ganz sicher zu massiven Integrationsschwierigkeiten, weil sie vor der Einschulung kaum oder gar keinen Kontakt zur deutschsprachigen Umwelt hatten und quasi verdammt kurzfristig die Sprache erlernen müssen, wenn sie ein Interesse haben, dem Unterricht zu folgen.

Aber wie gesagt bitte nicht verwechseln mit jenen Eltern, die ihre Kinder konsequent mehrsprachig erziehen (z.B. gleich noch inklusive Englisch), das finde ich nämlich ziemlich gut.
Uwi
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Beitrag: # 34602Beitrag Uwi »

Ach ja und ich möchte es nicht versäumen, Gigi noch meine vollste Zustimmung zu zollen 8)
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tatu
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Beitrag: # 34606Beitrag tatu »

Ich habe in den Anfangszeiten hier mal mit einer Frau aus dem ehem. Jug. zusammengearbeitet. Eines Tages hat sie mir erzählt das ihr Sohn eingeschult wird und sie riesen Angst hat da er die Sprache nicht kann. Die Frau und ihr Ehemann sprachen beide perfekt deutsch. Da stellt sich für mich einfach die Frage warum sie nicht auch deutsch mit den Kindern sprechen. Warum machen sie es ihren Kindern so schwer? Die Kindern leiden in der Schule darunter und sonst niemand. Also wenn die Eltern schon deutsch sprechen sollte es doch möglich sein das die Kinder es auch lernen. Und auch sonst. In einem anderssprachigem Land muss man einfach die Sprache lernen ich weiss gar nicht was es da zu diskutieren gibt. In Frankreich muss man doch auch franz. lernen oder habe ich da was verpasst?

Und Jupp ich weiss bei mir ist es nur ein anderer Dialekt aber dennoch spreche ich nur schweizerdeutsch mit meinem Sohn. Und nicht steirisch. Das hochdeutsch hat er drauf und das steirisch versteht er super obwohl er nur 2 mal im Jahr in Österr. ist und meine Familie 2-3 mal hierher kommt.
Und nach 1 Woche in Österr. spricht er sogar immer ein bischen steirisch. Mir kommt das gar nicht in den Sinn meinen Mutterdialekt mit ihm zu sprechen den braucht er hier nunmal nicht.
Und bei einer anderen Sprache ist es noch viel wichtiger das man seine Kinder dabei unterstützt diese zu lernen.
Jedenfalls wenn man ihnen das Leben im neuen Land einfacher machen will und einem was daran liegt das sie die gleichen Möglichkeiten bekommen wie die anderen.
Es liegt vor allem an den Eltern die Integration voranzutreiben. Aber den Einheimischen zu unterstellen die Schuld liegt bei ihnen finde ich einfach nur frech.

Jeder weiss vorher welche Sprache im jew. Land gesprochen wird und damit muss man sich einfach auseinandersetzen.
Die Migranten sollten sich einfach mal selber an der Nase packen anstatt immer den anderen die Schuld zu geben.
Sie müssen selber entscheiden wie sie leben wollen aber dann kann man danach auch nicht rumjammern.
Sie erhalten meist Möglichkeiten die sie sonst nie gehabt hätten und wenn sie diese nicht nutzen kann niemand was dafür.
Anfangen ist leicht, Durchhalten eine Kunst!
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