Ich will mal ganz seriös antworten, weil Du uns ja vorgeworfen hast, das täten wir hier im Forum nicht.
Meine Einschätzung: Du bist in vielem zu "deutsch". Das heißt, Du willst erst einmal gute Bewerbungsunterlagen erstellen, also Papier. In vielen Ländern außerhalb Deutschlands ist Papier aber höchstens zum Verbrennen gut.
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Die meisten Länder verlassen sich lieber auf praktische Kenntnisse und Berufserfahrung. Klar kannst Du das auch in Deine Bewerbung reinschreiben, schadet bestimmt nicht, aber besser ist es, diese Kenntnisse gleich unter Beweis zu stellen, das heißt, ein Praktikum zu machen oder aushilfsweise dort zu arbeiten, wo Du hinwillst. Das hat meines Erachtens die meiste Aussicht auf Erfolg. Papiere zählen da gar nicht.
Für eine selbständige Tätigkeit sowieso nicht. Da bist Du Dein eigener Herr (bzw. Deine eigene Frau). All solche Tätigkeiten wie Yogalehrerin usw. benötigen keine besondere Erlaubnis, das kann jeder einfach machen, ob qualifiziert oder nicht. Deshalb ist es in diesen Bereichen auch so schwierig, jemand wirklich Guten zu finden. Um sich seinen Lebensunterhalt zu verdienen, sind konkrete Berufe, bei denen man z.B. Maschinen reparieren muß (Beispiel: Computer) besser, aber das heißt nicht, daß man nicht auch in diesen exotischen Berufsbereichen etwas werden kann.
Ich habe hier in Windhoek eine Nordic-Walking- und Pilatestrainerin (eine Deutsche), die auch noch Kurse auf anderen Gebieten anbietet, die hat sich vor mehr als fünf Jahren selbständig gemacht, und ihr Geschäft läuft gut. Es spricht sich halt herum, daß sie gut ist. Natürlich lief das Geschäft nicht gleich im ersten Jahr gut, also sollte man so etwas vielleicht halbtags anfangen, wenn man noch einen anderen Beruf hat, mit dem man regelmäßig Geld verdient, um die Miete zu bezahlen. Wenn das eigene Geschäft dann läuft, kann man den anderen Beruf langsam aufgeben.
Übrigens war meine Trainerin früher Erzieherin im gelernten Beruf, also gar nicht so weit entfernt von Deiner Ausbildung. Und sie hat dann noch die entsprechenden Kurse gemacht für den sportlichen Bereich, genauso wie Du. Sie bildet sich auch jetzt noch permanent weiter, was andere Pilatestrainerinnen hier nicht unbedingt machen, aber dadurch ist die Qualität ihres Trainings natürlich besser als die der anderen. Nicht daß das die Kunden immer sehen und schätzen würden.
Auf jeden Fall denke ich, Selbständigkeit ist für das, was Du machen willst, die bessere Alternative, weil man angestellt in solchen Jobs kaum je genug verdient, um genug zu essen. Wenn es denn überhaupt Jobs als Angestellte in dem Bereich gibt. Das ist eher selten. Beziehungsweise das kann man nur da finden, wo es viel Tourismus gibt, was wiederum meistens nicht für eine gute Lebensqualität spricht, wenn man da wohnt. Touristengebiete sind ja meist eher teuer und damit für Leute, die dort arbeiten, kaum bezahlbar.