BRD-Deutsch oder Schweizer Akzent - Was ist vorteilhafter?

naja, auch ein Sonnenland, aber doch nicht so richtig, oder?

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Gunther
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BRD-Deutsch oder Schweizer Akzent - Was ist vorteilhafter?

Beitrag: # 38398Beitrag Gunther »

Hallo

Als Deutschschweizer, der in Deutschland gelebt hat, bin ich fähig, sowohl akzentfreies BRD-Deutsch zu sprechen, als auch den Schweizer Akzent hervortreten zu lassen. Bald ziehe ich nach Österreich und stelle mir nun die Frage: Welche Aussprache wird in Österreich lieber gehört? Welches Risiko ist größer: für den Schweizer Akzent belächelt zu werden (wie etwa in Deutschland), oder aufgrund der BRD-deutschen Aussprache als Piefke beargwöhnt zu werden?
rabiene
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Beitrag: # 38399Beitrag rabiene »

:roll: ..wenn das deine einzigen Probleme sind......wie kann man sich bloss verstellen/verleugnen bloss wegen anderen Leuten... :?:
Lacrima
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Beitrag: # 38401Beitrag Lacrima »

Kommt doch sicher drauf an wo du hinziehst... in einigen Gegenden wirst du sicher 0 Probleme haben Schweizerdeutsch zu sprechen.
Ansonsten find ich den Akzent eigentlich eher sympathisch als "zu belächelnd".

Ich würde von Fall zu Fall entscheiden...


Belächelt hab ich bisher noch niemanden wegen eines "Akzents" (lass doch mal die die belächeln schweizerdeutsch sprechen.. ob die so viel besser klingen?).
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Gunther
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Beitrag: # 38402Beitrag Gunther »

rabiene hat geschrieben::roll: ..wenn das deine einzigen Probleme sind......wie kann man sich bloss verstellen/verleugnen bloss wegen anderen Leuten... :?:
Naja, als "verstellen/verleugnen" würde ich es nicht bezeichnen. Als ich in Deutschland war, gewöhnte ich mir deren Aussprache an und hatte dabei nicht das Gefühl, mich zu verstellen.

Ich denke, es spielt für das Sozialleben keine geringe Rolle, wie man spricht, zumal man aufgrund seiner Aussprache oder Ausdrucksweise diskriminiert werden kann. Wie das in Österreich ist, weiß ich nicht. (Deshalb frage ich.)

(Von England z.B. weiß ich, dass es dort tatsächlich der Fall ist, wobei es dort um Soziolekte geht, also um schichtspezifische Varietäten, nicht um ausländische Akzente.)
grazer
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Beitrag: # 38421Beitrag grazer »

ich denke in erster linie ist es egal, wie man spricht.

wichtig ist, dass du die leute verstehst udn sie sich nicht verstellen müssen, denn das kann schon so manche nerven ;)

schweizer akzent zeigt deine herkunft, zu der sollte man stehen.
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kurtchen
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Beitrag: # 38425Beitrag kurtchen »

Also vom Gefühl er würde ich sagen sprich lieber Hochdeutsch am Anfang
(ich glaube aber nicht das ein Schweizer so ein Hochdeutsch wie ein Hannoveraner sprechen kann).

Aber wie gesagt; wenn das die einzigen Probleme sind :D
Lacrima
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Beitrag: # 38429Beitrag Lacrima »

kurtchen hat geschrieben: (ich glaube aber nicht das ein Schweizer so ein Hochdeutsch wie ein Hannoveraner sprechen kann).

Tun sie... ich kenn hier einen der spricht wirklich perfekt deutsch, besser als ich mit meinem eingefärbten. Da würde kein Deutscher bemerken, dass er Schweizer ist.
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Siggi!
Moderator
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Beitrag: # 38434Beitrag Siggi! »

Hallo Gunther,

ich komme gerade heute aus der Schweiz und mag den Dialekt total gern, obwohl ich mich konzentrieren muss, um ihn zu verstehen. Wer belächelt denn den Akzent? Sollte man diese Personen, die so etwas tun, nicht etwa belächeln?

Gruß
Siggi
Uwi
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Beitrag: # 38466Beitrag Uwi »

Kommt drauf an, wo Du in Österreich hinziehst und mit wem Du zusammenarbeitest (darum gehts ja sicher hauptsächlich).
Einige Leutchen hier sind wirklich arg vom "Piefke-Syndrom" befallen und verachten hochdeutsch sprechende Menschen zutiefst. Andere hingegen assoziieren das Schweizerdeutsch mit Vorarlberg = Einheimisch, das kann sowohl positive als auch negative Reaktionen wecken.

Aber grundsätzlich kann ich mich den anderen nur anschließen:
Ich würde mir absolut nicht den Kopf über solche Lapalien zerbrechen.
Letztlich ist Österreich auch eine Art "Vielvölkerstaat" mit x verschiedenen Sprachen und Dialekten, alles nur eine Frage der Gewöhnung.
Also red' einfach so, wie Dir der Schnabel gewachsen ist und verstellt Dich nicht - das kommt immer noch am besten an.

Ich glaub, das einzige, was Du auf keinen Fall versuchen solltest, ist einen österreichischen Dialekt zu imitieren oder Dir faktisch gewaltsam anzutrainieren. Darauf reagieren viele Leute allergisch, weil sie ja doch irgendwie merken, dass Du nicht von hier bist.
Dann lieber zur Herkunft stehen und auch ruhig ein bisschen offen provozieren. Natürich mit der entsprechenden Beimengung von Humor ;)
homerbundy
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Beitrag: # 38484Beitrag homerbundy »

Was ist "akzentfreies BRD Deutsch"? :P

Also sofern du nicht Nachrichten- oder Werbesprecher bist (deutsche TV-Werbungen müssen für Österreich meist noch immer extra synchronisiert werden, deutsche Nachrichtensprecher werden zumindest im Radio nicht akzeptiert), solltest du einfach so reden wie's dir am liebsten ist. Wenn jemand natürlich und offen rüberkommt, wird das sicher überall am besten augfenommen.

Ich kenne einige Deutsche und Schweizer die schon lange in Österreich leben und denen hört man natürlich an von wo sie kommen. Aber das macht im täglichen Umgang miteinander keinen Unterschied. Da kommt's viel eher auf die Person an, als auf ein bisschen Akzent.
thewanderer
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Beitrag: # 38529Beitrag thewanderer »

Siggi! hat geschrieben:
ich komme gerade heute aus der Schweiz und mag den Dialekt total gern, obwohl ich mich konzentrieren muss, um ihn zu verstehen. Wer belächelt denn den Akzent?
Da gibt es natürlich noch den Unterschied zwischen Dialekt und Akzent. Wenn Schweizer zu Hause ihren Dialekt reden, verstehen die meisten Deutschen nicht worum es geht. Das hängt natürlich auch von der Gegend ab, ein Stuttgarter wird einen Schaffhauser recht gut verstehen, einen Walliser aber gar nicht, ein Hamburger wird gar niemanden verstehen.

Die Dialekte sind sehr verschieden, während sich der Berner Dialekt ganz nett anhört, tönen die Nordostschweizer eher unangenehm. Darum hört man im Radio und Fernsehen auch besonders viele Berner.

Etwas anderes ist, wenn ein Schweizer hochdeutsch mit Schweizer Akzent redet, davon sollte schon das meiste verständlich sein.

Und wieder zurück zu Gunters Problemchen: Da du beides beherrscht, kannst du ja abwechslungsweise beides benutzen und merkst dann schon, was besser passt.

Gruss
thewanderer
grazer
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Beitrag: # 38581Beitrag grazer »

ich kann nur sagen, dass ich es eigentlich intressant finde wenn jemand einen andren dialekt spricht oder hochdeutsch

sowas würde mich nie stören, störend empfinde ich es wenn ich im supermarkt mich 3 mal wiederholen muss, bis die deutsche bedienung endlich meine 20 dekka faschiertes versteht ;)
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Jupp
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Beitrag: # 38592Beitrag Jupp »

"dekka faschiertes"

Wie meinen? :oops:
Auswandern? Eher nicht, aber ein Altersruhesitz irgendwo im Nirgendwo?
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Siggi!
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Beitrag: # 38598Beitrag Siggi! »

grazer hat geschrieben:sowas würde mich nie stören, störend empfinde ich es wenn ich im supermarkt mich 3 mal wiederholen muss, bis die deutsche bedienung endlich meine 20 dekka faschiertes versteht
Wenn die Deine Sprache nicht kennt, dann kannst Du es zehnmal wiederholen - ohne jeden Effekt. Gleiches gilt, wenn Du Paradeiser, Karfiol, Melanzani oder andere "exotische" Gemüse bestellst.

@Jupp 200g Hackfleisch, etwa noch nie faschierte Laibchen verspeist?

Gruß
Siggi
homerbundy
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Beitrag: # 38603Beitrag homerbundy »

grazer hat geschrieben:... störend empfinde ich es wenn ich im supermarkt mich 3 mal wiederholen muss, bis die deutsche bedienung endlich meine 20 dekka faschiertes versteht ;)
Aus meinem Stammlokal in Wien ist eine deutsche Kellnerin nach ein paar Monaten wieder rausgeflogen, weil sie die Gäste nicht verstehen konnte/wollte. Sie war eigentlich ganz nett, aber halt unintegrierbar ;)
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