
Die Beiträge von Stroinerle sind sehr informativ, aber seine Umstände sind anders als meine. Vielleicht finde ich ja einen Hochschulabgänger der den Sprung nach Singapur geschafft hat.
MfG Erhard
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Danke für die Blumen. Ich hoffe doch sehr, dass meine Umstände anders sind. Es gibt m.E. nichts Schlimmeres als feststellen zu müssen, dass da jemand das gleiche Leben lebt, wie man selbst.erhard909 hat geschrieben:Die Beiträge von Stroinerle sind sehr informativ, aber seine Umstände sind anders als meine.
Ich bin leicht irritiert. Als jemand der über zwei Hochschulabschlüsse verfügt, bin ich für solche formulierten Feinheiten sensibel. Meinst Du damit evtl. einen Hochschulabgang ohne Abschluß? Für Hochschulabgänger mit Abschluß und Personen im erzieherischen/pädagogischen Bereich gibt es hier eigentlich fast immer etwas - vielleicht nicht sofort und auch nicht mit Expatvertrag. Aber Localverträge mit denen man überleben kann, sind in S'pore, wenn man die Details gut verhandelt, immer drin.erhard909 hat geschrieben:Vielleicht finde ich ja einen Hochschulabgänger der den Sprung nach Singapur geschafft hat.
Absolute Zustimmung meinerseits. Allerdings erscheint mir "Erhard909" nicht "asienunerfahren", wenn ich das richtig beurteile.Siggi! hat geschrieben:Klar ist Singapur bei einem Abstecher beeindruckend. Aber ich gebe zu bedenken: Irgendein Land mal zu besuchen und dort zu leben sind zwei Dinge. Daher sollte das wohl überlegt sein. Letztlich sind (zumindest wenn man einen normalen Job hat, der ja den Großteil des Lebens ausfüllt) m.E. andere Dinge viel wichtiger und bestimmen das Leben viel mehr als eine Stunde mehr oder weniger Flugzeit zu einer netten Insel.
Da antworte ich mal ganz juristisch.Siggi! hat geschrieben:@Stoinerle: In Malaysia hatten die Mitarbeiter immer 2 Wochen Urlaub im Jahr (bzw. mehr nahmen sie nicht). Wie ist das eigentlich in Singapur bei einem Durchschnittsjob?
Da antworte ich doch mal ganz vereinfacht auf beide Fragen mit einem klaren "JA". Kleine Anmerkung am Rande; in den meisten Bereichen gilt die 6-Tage-Woche. Damit ist man also recht zügig bei ca 60 Std/Woche. Ausnahmen gibt es in der öffentlichen Verwaltung, bei den Banken, der Post und Dienstleistern wie Energieversorgern und Telefon, etc. Hier gibt es schon teilweise die 5-Tage-Woche.Siggi! hat geschrieben:Wird dort auch von einem Europärer erwartet, dass er min. 10-12 Stunden täglich in der Firma zu verbringt? Schließt man sich nicht aus, wenn man sich abends zurückzieht und nicht mit den Kollegen beisammen ist?
Ich will aus Deutschland ja nicht nur weg um weg zu sein, ich will ja mein Lebensstandard erhöhen. Ich weiss nicht ob ich mit nem singapurischen Localvertrag besser dran bin als mit nem Job in Deutschland. 2500€ Brutto in Deutschland, das wären ca 5000S$, ist das für einen der frisch von der FH kommt als Einstiegsgehalt in Singapur drin ? Ich hab mal ne Stelle in meinem Bereich in Singapur gesehen die war mit 3500S$/Monat ausgeschrieben, das war aber ne Ausnahme.Aber Localverträge mit denen man überleben kann, sind in S'pore, wenn man die Details gut verhandelt, immer drin.
Das macht vieles deutlich einfacher. Ohne gute Qualifikation ist die Chance für Newcomer hier nämlich fast gleich Null. Solche Jobs werden von Singapurern, Malaien, Indonesiern und Philippinas zuhauf erledigt.erhard909 hat geschrieben:Mit Hochschulabgänger meinte ich jemanden der sein Studium erfolgreich beendet hat.
Als Berufsanfänger (auch FH/Uni) ist zumeist schon der Besitz einer Stelle im Vergleich zu den in Deutschland praktizierten Dauerpraktika, eine Lebensstandarderhöhung.erhard909 hat geschrieben:Ich will aus Deutschland ja nicht nur weg um weg zu sein, ich will ja mein Lebensstandard erhöhen.
Ich weiß ja nicht was Du studiert hast - aber 2.500 EUR sind für einen FH-Anfänger auch in D nicht die Regel. Hier in S'pore liegen die lokalen Einstiegsgehälter für studierte Berufsanfänger wohl in etwa so wie Du beschrieben hast - eher noch drunter, wie mir örtliche Kollegen immer wieder bestätigen (ab 2K). Aber auch das ist wohl stark von der Berufsrichtung abhängig. Also von einer Erhöhung des Lebensstandards wie man ihn in D hat doch sehr weit entfernt. Zwar sind hier die Kosten für Lebensmittel niedrig aber der Rest geht gut ins Geld. Die Mieten ziehen hier übelst an und steigen nahezu stündlich (pro Quartal etwa 10%). Eine Zweizimmerwohnung liegt hier mit etwa 1.5K-2.0K im untersten Bereich, Einzimmerwohnungen sind etwas günstiger und HDB's für Expats die keine PR sind idR nicht zugänglich. Dazu Strom, Wasser, Telefon, TV mit nochmals etwa $S250, die KV mit etwa $S400, und, und, und ... Ruckzuck kommen da 2.0K-2.5K an festen Kosten zusammen. Da bleibt nicht mehr viel zum Leben. Von der Rücklage für die Altersversorgung rede ich schon gar nicht mehr. Ich will jetzt nicht schocken aber als Randwissen ist das nicht ganz unwichtig denke ich. Man kann also mit dem Einstiegsgehalt auskommen aber so "richtig auf dicke Hose" kann man damit nicht machen. Andrerseits ist ein Aufstieg aber deutlich schneller als in D möglich, man bleibt nicht lange auf dieser Stufe, wenn man "gifted" ist. Wenn man aber nur kostet und nicht von Nutzen ist, ist auch sauschnell wieder Feierabend.erhard909 hat geschrieben:Ich weiss nicht ob ich mit nem singapurischen Localvertrag besser dran bin als mit nem Job in Deutschland. 2500€ Brutto in Deutschland, das wären ca 5000S$, ist das für einen der frisch von der FH kommt als Einstiegsgehalt in Singapur drin ? Ich hab mal ne Stelle in meinem Bereich in Singapur gesehen die war mit 3500S$/Monat ausgeschrieben, das war aber ne Ausnahme.
Jepp, bin ich. In meinem Bereich sind einige den Bach runtergegangen, da sie anscheinend unterschätzen, dass man hier einen langen Atem braucht. Wer keinen eigenen Kundenstamm mitbringt, um sich sich seinen Grundunterhalt für das erste Jahr zu sichern, sollte am Besten gleich wieder mit der Planung aufhören oder genügend Kapital mitbringen. Wer nach dem ersten Jahr immer noch nicht auf eigenen (bescheidenen) Füßen stehen kann, sollte sich evtl. auch umorientieren. In Asien laufen mittlerweile genug "Huscher" durch die Gegend, die von dem leben, was sie täglich finden/bekommen. Solche Träumer und Spinner werden hier nicht gebraucht. Sorry - das ist meine Meinung.erhard909 hat geschrieben:Wie ist es eigentlich mit der Selbstständigkeit in Singapur ? Hast du nicht mal geschrieben du seist Selbstständig ? Legt einem die Singapurische Bürokratie weniger oder mehr Steine in den Weg als die Deutsche? Singapurer sind doch Patrioten, die vergeben doch Aufträge sicher gerne an Landsleute oder nicht ?