Methode der Lohnzahlung?
Moderator: Moderatoren
Methode der Lohnzahlung?
Hallo liebe Community!
Nun arbeite ich schon 14 Tage in Wien und habe nun ein paar Fragen an Euch.
Die Firma, in der ich arbeite, ca 7 Angestellte, zahlt den Lohn nur bar aus. Lohnzettel gibt es auch keine. Ist das Standard in Austria?
Einzahlen ist schlecht, da meine Bank nicht in der Nähe meiner Arbeit ist. Da ich von 9 bis 18 Uhr arbeite, habe ich keine Chance das Geld mal einzuzahlen. Irgendwie ist das komisch.
Gibt es sowas wie Lohnsteuerkarten hier in Österreich?
Vor einer Woche, so hat man mir gesagt, hat mein Arbeitgeber mich bei der Wiener Gebietskrankenkasse angemeldet. Bisher habe ich noch nichts schriftliches und ich müsste dringend zum Arzt. Wie lange dauert das gewöhnlich, bis ich erste Post von der Krankenkasse bekomme?
Grüße
sonea
Nun arbeite ich schon 14 Tage in Wien und habe nun ein paar Fragen an Euch.
Die Firma, in der ich arbeite, ca 7 Angestellte, zahlt den Lohn nur bar aus. Lohnzettel gibt es auch keine. Ist das Standard in Austria?
Einzahlen ist schlecht, da meine Bank nicht in der Nähe meiner Arbeit ist. Da ich von 9 bis 18 Uhr arbeite, habe ich keine Chance das Geld mal einzuzahlen. Irgendwie ist das komisch.
Gibt es sowas wie Lohnsteuerkarten hier in Österreich?
Vor einer Woche, so hat man mir gesagt, hat mein Arbeitgeber mich bei der Wiener Gebietskrankenkasse angemeldet. Bisher habe ich noch nichts schriftliches und ich müsste dringend zum Arzt. Wie lange dauert das gewöhnlich, bis ich erste Post von der Krankenkasse bekomme?
Grüße
sonea
Sind das 7 Vollzeit Angestellte oder zumeist Aushilfen? Ohne hier nun schlimmes behaupten zu wollen, aber Barzahlung hat genau einen Vorteil: der gesamte Lohn (und damit auch die Sozialabgaben bzw. die Lohnsteuer) fliessen nicht durch die Bücher.
Kleines Beispiel: Der Mitarbeiter bekommt 5000 Euro Brutto: Ausgezahlt bekommt er 2618,38 Euro (wg. Lohnsteuer und Sozialversicherung). Der Arbeitgeber wird aber mit 5978,59 Euro (wg. den Arbeitgeberanteilen zur Sozialversicherung) belastet. Nun meldet der Arbeitgeber aber offziell nur 1000 Euro als Arbeitslohn an. Dann sieht es so aus: Für den Arbeitgeber entstehen dafür Kosten von 1218 Euro, der offizielle Auszahlungsbetrag ist 779,06. Damit der Arbeitnehmer nichts merkt, legt er die fehlende Summe oben drauf: Somit zahlt der Arbeitgeber
1218,00 + 2618,38 - 779,06 = 3057,32 und hat somit fast 3000 Euro (also fast die Hälfte der Gesamtkosten) "gespart". So etwas nennt sich natürlich Lohnsteuerhinterziehung und Sozialversicherungsbetrug, aber da muss erst jemand drauf kommen. Wenn die Gehälter bar bezahlt werden, sieht ja kein Prüfer, wie viel der Arbeitnehmer wirklich erhält. Voraussetzung für dieses Modell: Hohe schwarze (=unversteuerte) Einnahmen, was bei in dem Bereich sicher grundsätzlich möglich ist. Wenn jemand nach solch einem Modell arbeitet, dann ist er langfristig kein guter Arbeitgeber, denn ein Leben lang geht so etwas nicht gut...
Gruß
Siggi
P.S: Einen anderen (vernünftigen) Grund für Barauszahlung von Gehältern kenne ich nicht.
Kleines Beispiel: Der Mitarbeiter bekommt 5000 Euro Brutto: Ausgezahlt bekommt er 2618,38 Euro (wg. Lohnsteuer und Sozialversicherung). Der Arbeitgeber wird aber mit 5978,59 Euro (wg. den Arbeitgeberanteilen zur Sozialversicherung) belastet. Nun meldet der Arbeitgeber aber offziell nur 1000 Euro als Arbeitslohn an. Dann sieht es so aus: Für den Arbeitgeber entstehen dafür Kosten von 1218 Euro, der offizielle Auszahlungsbetrag ist 779,06. Damit der Arbeitnehmer nichts merkt, legt er die fehlende Summe oben drauf: Somit zahlt der Arbeitgeber
1218,00 + 2618,38 - 779,06 = 3057,32 und hat somit fast 3000 Euro (also fast die Hälfte der Gesamtkosten) "gespart". So etwas nennt sich natürlich Lohnsteuerhinterziehung und Sozialversicherungsbetrug, aber da muss erst jemand drauf kommen. Wenn die Gehälter bar bezahlt werden, sieht ja kein Prüfer, wie viel der Arbeitnehmer wirklich erhält. Voraussetzung für dieses Modell: Hohe schwarze (=unversteuerte) Einnahmen, was bei in dem Bereich sicher grundsätzlich möglich ist. Wenn jemand nach solch einem Modell arbeitet, dann ist er langfristig kein guter Arbeitgeber, denn ein Leben lang geht so etwas nicht gut...

Gruß
Siggi
P.S: Einen anderen (vernünftigen) Grund für Barauszahlung von Gehältern kenne ich nicht.

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Re: Methode der Lohnzahlung?
Ich glaube, Du kannst das ganz leicht abklären. Dort anrufen und sagen, Du bist dort seit kurzem angemeldet und musst aber dringend zum Arzt, wie sollst Du vorgehen ?sonea hat geschrieben:Vor einer Woche, so hat man mir gesagt, hat mein Arbeitgeber mich bei der Wiener Gebietskrankenkasse angemeldet. Bisher habe ich noch nichts schriftliches und ich müsste dringend zum Arzt.
Wenn Du angemeldet bist, dann bist Du ja auch dort schon registriert, wenn nicht...
Ansonsten stimme ich Siggi zu, andere Gründe gibt es normal nicht.
Gruss Klaus
Die positive Grundeinstellung ist nicht alles, doch ohne sie - ist alles nicht's !
Wobei das schöne ein meinem Trick ja genau ist, dass die Krankenkasse sogar den Arztbesuch zahlen würde, denn die Leistung der Versicherung hängt ja dank der Solidargemeinschaft nicht von der Beitragshöhe ab. Aber trotzdem kann es einem als Angestellter nicht egal sein, wie hoch das gemeldete Gehalt ist, denn davon hängt das Arbeitslosengeld, die Rente, etc. ab. Daher würde ich das überprüfen: Einfach bei der KV nachfragen.
Gruß
Siggi
Gruß
Siggi
Die Bestätigung der Krankenkasse kommt mit der E-Card, das kann ein paar Wochen dauern. Versichert bist Du trotzdem, frag bei der GKK nach, ob sie Dir einen entsprechenden Nachweis ausstellen können, damit Du zum Arzt gehen kannst. Sollte kein Problem sein.
Die Methoden Deines Arbeitgebers klingen für mich unüblich, wenn nicht sogar unseriös. Übrigens könntest Du auch in Schwierigkeiten geraten, wenn Du z.B. ein regelmäßiges Einkommen nachweisen mußt - macht sich schlecht ohne Lohnzettel. Zumindest auf einen solchen würde ich bestehen!
Wie Dein Brötchengeber seine Nachweise/Bücher führt kann Dir ja erstmal egal sein, aber wenn da irgendjemand irgendwann mal drauf kommt, ist der Laden dicht und Du kannst Dir einen neuen Job suchen.
Ich rate zur Vorsicht bzw. frag doch mal Deine Kollegen, ob sie diese Methode nicht auch etwas ungewöhnlich finden...
Die Methoden Deines Arbeitgebers klingen für mich unüblich, wenn nicht sogar unseriös. Übrigens könntest Du auch in Schwierigkeiten geraten, wenn Du z.B. ein regelmäßiges Einkommen nachweisen mußt - macht sich schlecht ohne Lohnzettel. Zumindest auf einen solchen würde ich bestehen!
Wie Dein Brötchengeber seine Nachweise/Bücher führt kann Dir ja erstmal egal sein, aber wenn da irgendjemand irgendwann mal drauf kommt, ist der Laden dicht und Du kannst Dir einen neuen Job suchen.
Ich rate zur Vorsicht bzw. frag doch mal Deine Kollegen, ob sie diese Methode nicht auch etwas ungewöhnlich finden...
Na, darum möchten wir doch sehr bittenkann Euch ja auf dem laufenden halten

Auswandern? Eher nicht, aber ein Altersruhesitz irgendwo im Nirgendwo?
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Weihnachtsblog: Geschenkideen und mehr
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Auf so eine Gehaltsbescheinigung kann man schreiben, was man will. Wichtig ist bei Barzahlung des Lohns daher, diese Angaben durch Nachfrage bei der Sozialversicherung zu überprüfen.
Gruß
Siggi

Sorry, wenn ich so unbeholfen daher komme...
Ich rufe da an und frage, ob auch der Betrag X zur Grundlagenberechnung der Sozialabgaben herangezogen wurde?
sonea
im bedarfsfall direkt dorthin mehlen http://www.sozialversicherung.at und nachfragen
Wir ruhen und wir rasten nicht bis daß die Satansbrut zerbricht!
Ein Hallo in die Runde!
Also seit Heute habe ich den Arbeitsvertrag
Ich freu mich echt darüber, weil ich mich doch im großen und ganzen dort in der Firma wohlfühle.
1. Die Barzahlung bleibt
2. Eine Lohnbescheinigung erhalte ich auch
Ich musste mich belehren lassen, dass es in Austria einen Unterschied gibt zwischen einem Arbeits- und einem Angestelltenvertrag. Der Angestelltenvertrag wäre wohl besser gestellt und man bekäme auch Weihnachtsgeld und einen 14. Monatslohn. !?
Der Arbeitsvertrag sieht sowas wohl nicht vor!?
Kann mir da jemand genauer was darüber berichten?
Ich werde einen Arbeitsvertrag bekommen.
Soweit also der letzte Stand der Dinge.
sonea

Also seit Heute habe ich den Arbeitsvertrag

Ich freu mich echt darüber, weil ich mich doch im großen und ganzen dort in der Firma wohlfühle.
1. Die Barzahlung bleibt
2. Eine Lohnbescheinigung erhalte ich auch
Ich musste mich belehren lassen, dass es in Austria einen Unterschied gibt zwischen einem Arbeits- und einem Angestelltenvertrag. Der Angestelltenvertrag wäre wohl besser gestellt und man bekäme auch Weihnachtsgeld und einen 14. Monatslohn. !?
Der Arbeitsvertrag sieht sowas wohl nicht vor!?
Kann mir da jemand genauer was darüber berichten?
Ich werde einen Arbeitsvertrag bekommen.
Soweit also der letzte Stand der Dinge.
sonea
