Huhu, ich geb auch mal meinen Senf dazu:
- wie ist es bei DIR dazu gekommen?
- was waren deine Beweggründe?
Ägypten hat mich schon als Kind mit seiner alten Kultur in seinen Bann gezogen. Kam 2004 das erste Mal ans Rote Meer zum tauchen, das mich hier sowas von gepackt hat, dass ich Pyramidenbesuche auf ein anderes Mal verschoben habe. Von da an 2 x jährlich Ägypten Tauchurlaub, um meine Sehnsucht zu stillen und jeder Anflug war wie nach hause kommen.
- Wie bist du vorgegangen?
Nachdem ich mir zunächst nicht vorstellen konnte, das tauchen zu meinem Job zu machen und dabei dann irgendwelche Unterwasserrowdies durchs Riff zu schleifen (denn was man teilweise sieht, ist echt krass), hat sich das bei einem Urlaub 2006 andersherum entwickelt, auch durch meine damalige Liebe, einem Diveguide hier. Das hat sich bei weiteren Urlauben verfestigt und so begann ich zu träumen ...
In meinen Urlauben habe ich mich vor Ort über Möglichkeiten informiert und dann letzten Endes war ich entschlossen und habe die Möglichkeiten umgesetzt.
- Was war besonders hart und schwierig?
Meine Katze zuhause zu lassen.
- Hat von euch jemand jemals in der Green Card Lottery gewonnen?
Nö.
- Wie hast DU die Sache AUSWANDERN in die Tat umgesetzt?
Ich habe mich im taucher.net auf Jobangebote beworben "Divemasterausbildung gegen Mitarbeit". Dazu hatte ich das Glück, dass die "Boot 2008" in Düsseldorf vor der Tür stand, so hatte ich die Gelegenheit zu persönlichen Vorstellungsgesprächen. Es gibt jede Menge schwarzer Schafe in der Tauchbranche, aber ich habe mich auf mein Bauchgefühl verlassen und es hat mich nicht betrogen. Ich bin jetzt seit 18 Monaten bei derselben Firma und zwischenzeitlich Diving-Instructor.
- Wie lange hat es gedauert?
Meine Träumereien gingen gut 1 1/2 Jahre, immerhin hatte ich eine mehr als gute Stellung aufzugeben, dazu mein Auto, meine Wohnung, ...

na ihr wisst schon. Aber meine Sehnsucht war einfach zu groß und dann kam der
entscheidende Hinweis auf das taucher.net im
November 2007, nach Urlaubsrückkehr gleich Bewerbungen raus und im
Januar 2008 die Bewerbungsgespräche auf der Boot, Kündigung meines Arbeitsvertrages gleich anschließend wenige Tage später und Einzug ins Paradies

Ende
März 2008. Das sind also so gesehen 4 Monate.
- Was hast du zurückgelassen, was musstest du dafür aufgeben?
Meine Katzen.
Nein Leute, mal ehrlich: natürlich meine Familie, meine Freunde und einen Luxus, an den man hier nunmal nicht drankommen kann. Dazu gehören die Einkaufsmöglichkeiten und das Angebot. Um mal ein gescheites Müsli zu kaufen oder den geliebten Philadelphia muss ich nahezu 200 km (einfache Strecke) weit nach Hurghada fahren. Gleiches gilt für ordentliche Gesundheitsversorgung, und auch da sind auch in anderen Orten Grenzen gesetzt. Meine Katze habe ich letzten Endes freiwillig in Deutschland gelassen, weil es der in ihrer Pflegefamilie bei meinen Eltern soviel mehr besser geht, als ich ihr hier jemals bieten kann. Das ist wahre Tierliebe! Die andere Mauz ging zu einer lieben Freundin und hat es gut.
- Bist Du alleine, oder mit Anhang ausgewandert?
Alleine und wichtig finde ich, zu keinem Partner hin auszuwandern und dann vor dem Nichts zu stehen, wenn die Beziehung in die Brüche geht. Du musst es aus eigener Überzeugung tun und auf eigenen Füßen stehen können, um nicht böse überrascht mit eingezogenem Schwanz zurück nach hause zu
müssen.
- Hast du alles (inkl. Job) von Deuschland aus geplant, oder erst vor Ort?
Von Deutschland aus und das würde ich auch jedem so anraten, um nicht böse überrascht zu werden.
- Wer hat dir geholfen?
Selbst ist die Frau!
Natürlich war es mir eine große Unterstützung einen so tollen Freundeskreis zu haben, der voll hinter mir stand in meiner Entscheidung und mir ein gutes Gefühl gab.
- Wie hast du es geschafft ?
durch meine Überzeugung, das Richtige zu tun.
- Und vor allem, wie geht es dir damit ? Bist du glücklich und zufrieden?
JAAAAAAAAAAA!! Die Ankunft hier ... die ersten Wochen, Monate ... waren wie die Erfüllung eines großen Traumes, die Befriedigung einer langen Sehnsucht, tonnenweise Lasten, die mir von den Schultern glitten ... und auch 1 1/2 Jahre später noch bin ich trotz Alltagsproblemen, die es hier auch gibt, sowas von happy, diesen Job machen zu dürfen und in diesem Sonnenland zu leben.
- Würdest du es wieder tun und anderen empfehlen?
unbedingt
- Ist Krankheit wirklich so ein Problem in anderen Ländern
( wie man immer hört)
unbedingt.
Aber wenn man Glück hat, wird man auch hier gut versorgt. Natürlich ist die Versorgung europäischer Einwanderer noch eine andere als die Einheimischer wegen der Kosten, Versicherung pp. Vor Ort hätte ich schlechte Karten, aber wenn wirklich was schwerwiegendes ist, gibt es in Hurghada oder Kairo bessere Krankenhäuser. Letzten Endes wäre eine Rückreise nach Deutschland ein Ding von wenigen Stunden. Schlimm kann es werden, wenn dir die Zeit im Nacken sitzt, dann kann Hilfe schon mal zu spät kommen.
Bitte erzählt mir doch all eure Stories - findest du hier:
http://auswandern-webforum.de/forum/ftopic3708.html