Mentalitätsunterschiede (Jede Jeck is anders)

naja, auch ein Sonnenland, aber doch nicht so richtig, oder?

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Jean
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Mentalitätsunterschiede (Jede Jeck is anders)

Beitrag: # 31583Beitrag Jean »

Hallo Grazer,
erst einmal Danke für Deinen Beitrag. Hat mir gut gefallen, dennoch muss ich sagen, dass er sich zum Teil Stereotype bedint und auch teils einseitig dargestellt ist.
Auch ich befasse mich sehr mit der Entstehung von Kulturen. Dass sich heute grundsätzlich zwei Kulturen herausgebildet haben (Bundesdeutsche, Österreichische) ist wohl unbestritten. Jedoch, dass deren Gemeinsamkeit lediglich in der Schriftsprache liegt scheint unvollständig.
Zunächst einmal sei erwähnt, dass die Entsteheung bzw. Entwicklung der Österreichischen Länder in enger Verbindung mit Bayern steht. (z.B. Bamberg-Kärnten). "Bis 1156, bis zur Erhebung Österreichs zum Herzogtum, war das „Ostarrichi“, das Ostland an der Donau, ein Teil Bayerns. Fast alle Teile des heutigen Österreich waren lange Zeit mit Bayern verbunden und jedes dieser Länder hat eine je eigene Geschichte der Emanzipation vom bayerischen Mutterland" (aus. Bayern und Österreich im Mittelalter, 1996). Des weiteren darf die geimeinsame Zugehörigkeit zum heilligen Römischen Reich Deutscher Nation bis 1806 nich vergessen werden sowie den darauf folgenden lockeren Staatenbund (Deutschen Bund) zwischen 1815 und 1866.
Problematisch scheint mir zudem die Verallgemeinerung " der Österreicher" ist gänzlich anders als "der Deutsche".(Nun auch wieder stereotypisch dargestellt). Sicherlich gibt es wohl erhebliche Unterschiede zwischen einem Hamburger und einem Wiener. Aber auch ein Niederbayer weist ungeheure Unterschiede zu einem Hamburger auf. Weniger Unterschiede weist dieser( der Niederbayer) zu einem Oberösterreicher auf. Leztere wiederum weist auch erhebliche Unterschiede zu einem Wiener auf.
Es ist richtig, dass besonders der Osten Österreich insbesondere Wien durch verschiedene Völker beeinflusst wurde. Nicht zu vergessen ist allerdings auch, dass auch besonders der Osten Deutschlands (Noch heute gibt es in Sachsen und Brandenburg eine slawischsprachige Minderheit, die Sorben.)und insbesonders Berlin durch verschiedene Völker geprägt wurde. Als Berlin sich zur preussischen Metropole musterte waren 20 % der Einwohner Franzosen. Nicht zu vergessen sind die Böhmen, Juden und Polen, die das Gesicht Berlins prägten.
Es sei auch noch erwähnt, dass Preussen ebenfalls ein Vielvölkerstaat war, der neben Deutschen u.a. Polen und Balten beherbergte.
Fazit. Der Mensch ist entscheident oder auf Kölsch, der Sprache meiner Heimat "Jede Jeck is anders".
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tatu
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Beitrag: # 31584Beitrag tatu »

So isses und so isses vor allem gut.
Anfangen ist leicht, Durchhalten eine Kunst!
grazer
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Beitrag: # 31587Beitrag grazer »

da kann ich dir schwer wiedersprechen und das stimmt wirklich ^^


und im bezug zu dem autothema: da geht es ja nicht um herkunft, sondern viel mehr um nationale gewohnheiten, die sich, aufgrund der nationalgrenzen, entwickelt haben... so ist zb ein typisches merkmal der nationalen entwicklungen die regelungsabsicht deutschlands, alles bis ins detail zu regeln. die bayern müssen sich zb damit abfinden, in österreich wird das nicht so gehandhabt. hier sind eher unterschiede anzutreffen, die aber, aufgrund der EU langsam wieder im schwinden sind (was gut ist)


und, dass eine verallgemeinerung schwer durchführbar ist, habe ich selbst bereits erwähnt ;)

aber was willst du mit diesem thread nun sagen? es handelt sich hier nur um eine tatsache, keine fragen, keine anregungen zur diskussion??
Uwi
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Beitrag: # 31594Beitrag Uwi »

Wo finde ich den Beitrag von grazer, für den sich Jean bedankt?
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Jean
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Beitrag: # 31611Beitrag Jean »

Hallo,
hier im Forum geht es ja darum Auswanderungswilligen Hinweise bezüglich Ihres Vorhabens zu geben. Auf nationale Besonderheiten hinzuweisen ist dafür bestimmt hilfreich.
Stimme Ihnen bezüglich spezifischer durch Grenzen bedingte Gewohnheiten vollkommen zu.

Mir persönlich geht es nur darum, mit meinen Beiträge Vorurteile abzubauen.
Vorurteile sind meiner Aufassung nach nämlich der größte Feind eines entspannten Miteinander und verhindern somit eine gelungende Integration in einem anderen Land. Vorurteile haben lediglich die Funktion der Vereinfachung aber keinen Wahrheitsgehalt. Leider gibt es derer zu Haufe.

Wollte im weiteren noch einmal Bezug zu einer Anmerkung von Dir nehmen.
In Deinem Beitrag habe ich gelesen, dass es insbesondere im Westen Österreichs nicht gut angesehen sei, von einer Deutschen Minderheit in Südtirol zu sprechen. Im ursprünglichen Sinne ist aber ein Deutscher nicht unbedingt ein (Bundes-)Deutscher. Man spricht ja auch von Sudetendeutschen, Karpatendeutschen und Wolgadeutschen. usw. Zudem gab es, als Südtirol vor etwa 90 Jahren von Italien annektiert wurde noch keine Österreichische Nation. Insoweit empfinde ich zumindest ohne einem Tiroler zu Nahe zu treten, dass eine Bezeichnung als "Deutscher" vertretbar sein müsste.
Offenbar haben die Südtiroler mit den Nord-Tirolern und somit mit Österreichern die meisten Gemeinsamkeiten. Aber es gibt doch einen Unterschied zwischen Österreichern und Südtirolern. Es gibt Südtiroler, die beim Fussball für die Deutsche Nationalmannschaft halten. Das stimmt wirklich, habe ich selber erfahren. Vielleicht liegt das ja daran, dass die Österreichische nie soweit kommt :lol:
Letzt endlich müssen es die Südtiroler selber entscheiden, wie sie sich fühlen; als Italiener, Tiroler, Südtiroler, Deutsche, Österreicher oder Bajuware ??? Ich weiß selber, dass dieses ein heisses Thema in Südtirol ist und controvers diskutiert wird.
grazer
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Beitrag: # 31615Beitrag grazer »

ich gebe ihnen recht, die bezeichnung "deutsche" wird erst seit der entstehung der heutigen staaten nur noch auf deutsche staatsbürger angewandt...

und als südtirol von italien annektiert wurde, gab es bereits einen österreichischen staat, seit vielen jahren. er war allerdings ein vielvölkerstaat. außerdem war südtirol immer ein teil tirols, das, wie wir seit 1809 alle wissen, definitiv sich selbst als eigene nation sieht und diese wiederum als teil der österreichischen nation.
das thema wird extrem heiß diskutiert, nachdem jedoch der chef aller südtiroler, landeshauptmann luis durnwalder, die südtiroler als "österreichische minderheit" in italien bezeichnet, sollten wir nicht näher drauf eingehen und akzeptieren dass es genauso wie schweizer auch österreicher gibt und nicht(mehr) alle deutsche sind ;)
und das mit den fußballfans: ausnahmen bestätigen die regel :)
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Jean
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Beitrag: # 31620Beitrag Jean »

Die Zugehörigkeit der Bewohner Österreichs zur österreichischen Nation ist unumstritten und so sieht es auch die überwiegende Mehrheit der Österreicher. Dieses hat sich in der Mitte des 20. ten Jahrhunderts entwickelt. Jedoch sagt dies meiner Meinung nach noch nichts über das Selbstverständnis eine Südtirolers aus. Überlassen wir es am besten den Südtirolern selbst. Wie Sie bereits erwähnten sprach der Landeshauptmann Durnwalder von einer Österreichischen Minderheit. Auf der anderen Seite wurde diese Aussage von südtiroler Politikern deutlich kritisiert. Wie auch immer, überlassen wir es den Südtirolern darüber zu entscheiden.
Wir sind sowieso alle Eropäer. Ich schließe meinen Beitrag mal wieder mit einer Kölschen Weisheit " Leve un leve losse "(Leben und leben lassen) :)
grazer
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Beitrag: # 31622Beitrag grazer »

wir sind alle europäer... diese aussage gefällt mir ...

ich hoffe die EU entwickelt sich auch mehr in richtung soziale einheit ... nicht nur die wirschaft soll brüssel dominieren gg
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Jean
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Beitrag: # 31623Beitrag Jean »

100% ige Zustimmung. Dafür möchte ich gerne etwas tun!!!
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