sirtaki hat geschrieben:kann gut sein, mir fielen halt nur die grad ein...
ist mir letzten endes aber auch wurscht....
ich HOFFE dass ich nie in die verlegenheit komme, aber selbst wenn, kann ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, nach dem staat zu rufen.
ich hab das erste halbe jahrhundert ohne irgendeine hilfe von aussen rumgebracht, ich werd auch den rest des 2. noch so schaffen
ist aber vielleicht auch eine generationenfrage..

Guten tag.
Ich stöbere gerade in google rum um ein paar fragen für mich zu klären. Auch die einer evtl. rückkehr nach DE. Doch je mehr forenbeiträge ich darüber lese desto klarer wird mir, weshalb ich nicht mehr in deutschland bin und auch im grunde nie wieder sein will.
Seit über 8 jahren lebe ich in spanien und das absolute elend wäre für mich je wieder deutschen boden betreten zu müsssen.
Deutschland ist kalt und was noch viel schlimmer ist: Die deutschen sind so
KALTHERZIG wie kein anderes volk auf erden In jedem forum, in welchem es um die fragen einer evtl. rückkehr geht werden die rückwanderer beschimpft.
NEIN, nicht jeder der die BRD verlassen hat ist ein "Auswanderungsversager".
Nein, es ist keine generationenfrage - ich bin 55.
Nein, wir haben nicht jahrelang nur am strand gelegen und uns die sonne auf den arsch brennen lassen. Wir haben gearbeitet - und oft sogar viel
viel mehr als ihr.
Du hoffst dass du nie in die verlegenheit kommst nach dem staat rufen zu müssen. Das hofft jeder von uns. Auch ich hoffte
das.
Ich bin freiberufler, verdiene mein geld im internet - staatliche oder sonstige hilfe brauchte ich nie in anspruch nehmen um mein leben zu finanzieren und auch kann ich meine arbeit überall hin mitnehmen.
Wenn ich denn arbeiten KANN ist alles dufte.
Aber ich wurde krank. Ich habe eine private krankenversicherung welche ich hier in spanien seit über 8 jahren bezahle - ich fühlte mich sicher.
Vor 2 jahren ging es los. Ich brauchte einen bypass - die KV zahlte die
operation.. und dann nichts mehr. Keinen verbandwechsel, keine untersuchungen wenn ich nicht stationär im KH lag, keine medikamente (Insulin und diverses), keine fahrtkosten, keine ambulanz - arztbesuche
ausserhalb stationärer behandlung musste ich zusätzlich selbst bezahlen. Die KV schrieb mir vor welche ärzte un KH ich mit meiner gegenwart beehren durfte. Sie schickten mich zu vielen unnötigen untersuchungen, die den krankenhäuserns aber sehr viel geld brachten - was ich zu der zeit alles nicht wusste. Ich benötigte häusliche krankenpflege aber mein KK zahlte
auch dieses nicht. Monate der arbeitsunfähigkeit gingen ins land. Mein
einkommen schrupfte auf ein minimum - im jahr 2011 zahlte ich fast 20.000 euro aus meiner eigenen tasche (ersparnisse/rücklagen) für fahrtkosten und ambulante behandlungen.
Die "privaten" ärzte meiner tollen "privaten" KV verschrieben imm die
teuersten (wenngleich auch sinnlosen) medikamente und selbstverständlich ordneten sie auch immer die teuersten untersuchungen an.
Kaum lag meine versicherungskarte auf dem tisch, steckte ich auch schon in der röhre. Ich habe unzählige CT untersuchungen hinter mir und danach gabs dann doch nur rezepte für teure pillen.
Im herbst 2012 notaufnahme. Gelbsucht.
Karte auf dem tisch und zack war ich schon wieder in der röhre - mit kontrastmittel und gegen meinen ausdrücklich erklärten willen. Anschliessend mehre male zuckerkoma. Mit letzter kraft liess ich mich verlegen in ein anderes KH. Zahlen musste ich die ambulanz dort hin selbst und gleich sofort, sonst kein entkommen. 120 euro.
Dort angekommen - 4 wochen intensivstation und natürlich das vermeidliche CT wieder mit kontrastmittel (dafür zahlte meine KV ja ohne zu zucken) - und dann waren meine nieren richtig kaputt und ich brauchte dialyse..
Kaum war ich von der intensiv runter, befahl meine KV mich in das erste KH
zurückzuverlegen (also in das in welchem ich fast gestorben wäre). So verliess ich nach 4 monaten das KH auf eignenen wunsch, engagierte eine krankenschwester die 2x täglich kommt.
Im KH sollte ich nach der verlegung für immer (also 3x wöchentlich an die dialyse. (Das neue diaysezentrum in dem schlechten KH wurde just an dem tag eröffnet als ich verlegt werden sollte. Na vielen dank auch.
Das ist nur ein kurzabriss.. aber so kanns gehen. Auch 2012 flogen tausende von euro einfach so weg.
Jetzt bin ich mittellos, ein sozialfall und noch immer ein pflegefall. Kann die wohnung nicht verlassen - weder zu arzt gehen oder fahren. Natürlich zahlt meine KV nicht dass ein arzt ins haus kommt. Meine nieren arbeiten jetzt wieder normal aber das verdnke ich nur der spanischen krankenschwester die sich rührend um mich kümmert.
Mein konto ist nun leer bis auf 17 euro den letzten grösseren betrag hat sie, meine liebste freundin, meine private krankenversicherung abgebucht. Ich versuche unter schmerzen zu arbeiten und alte rechnungen einzutreiben.
Ich dachte ich wäre abgesichert.. aber alles was ich mit der privaten KV in händen hielt was a piece of shit! Und auch ich dachte ich könnte die 2. hälfte des jahrhunderts ohne hilfe von aussen schaffen.
Nach DE zurück ist für mich keine option. Lieber tot als zurück in die eiseskälte (und damit meine ich nicht das wetter in DE).
Das einzig gute das ich diesem thread entnehmen konnte ist der hinweis, dass es auch in spanien soziale sicherungssysteme gibt - dafür danke ich euch. Das wusste ich nämlich nicht und werde mich jetzt intensiv darum kümmern das ich hilfe erhalte bis ich wieder voll arbeitsfähig bin.
Friendly Greetings