nene hat geschrieben: Dass man ihnen nur den Weg weisen muss ohne sie virtuell am Arm zu packen.
Ich denke, das hat niemand gemacht, somit verstehe ich deine Kritik nicht.
Wenn ich es bis jetzt nicht geschafft habe mich dir verständlich zu machen, dann lassen wir es halt dabei.
nene hat geschrieben:Ich glaube nicht, dass du das deutsch geprägte Namibia mit einem „Randauswanderungsland“ wie Bulgarien vergleichen kannst, in dem es keine deutschen Kolonien gibt, die es nicht nötig haben, die Landessprache zu lernen.
Naja, ganz so ist es ja nicht. Die Landessprache hier ist englisch, und bei Behördengängen etc sollte man dieser Sprache schon mächtig sein. Ein bisschen afrikaans kann auch nicht schaden. Aber ansonsten hast du Recht, deshalb schrieb ich ja dass es auch darauf ankommt welches Land man wählt.
nene hat geschrieben:Als Rentner auszuwandern ist noch eine ganz andere Dimension als als Berufstätiger, denn es gibt kein soziales Leben von Beginn an, man ist allein – und sie ist ganz allein, weil alleinstehend!
Ja, das ist auch richtig. Vielleicht kann sie es sich jetzt auch noch nicht vorstellen wie es ist, wenn man niemanden zum Reden hat (für jemanden der immer für eine Familie sorgen musste kann dieser Gedanke zunächst mal sehr reizvoll sein), aber wenn es dann soweit ist dann hat sie eine Erfahrung mehr gemacht, und wird sich auf ihre Art darum bemühen das zu ändern. Außerdem wird es auch in Bulgarien Internet geben, und somit die Möglichkeit mit Freunden und Verwandten in Deutschland in Kontakt zu bleiben.
nene hat geschrieben:Es ist nun mal so, wenn man die Landessprache nicht ein wenig spricht, ist man abhängig, ist man verletzbar. Sprache ist immer der Schlüssel zur Bevölkerung, zur Kultur, zur Integration in einem fremden Land. Das sollten wir als Deutsche doch auch gerade wissen, denn wieviele Einwanderer leben neben uns und nicht mit uns? Bei wievielen Ausländern haben wir an der Tür geklopft und sie gefragt, ob sie "learning by doing" machen wollen? Wir sind ebenso wenig an unserem ausländischen nicht Deutsch sprechenden Nachbarn interessiert wie sie an uns interessiert sind, wenn wir uns als Ausländer in ihrem Land niederlassen.
Nun, in Deutschland wird es Ausländern doch eigentlich leicht gemacht die Sprache zu lernen: es gibt Kurse, und irgendwelche Begegnungsangebote seitens der Kommunen und Kirchen. Wenn man will, kann man auch als Ausländer in Deutschland integriert werden - zugegebenermaßen wird islamischen und gewissen osteuropäischen Ländern nicht allzuviel Sympathie entgegengebracht, aber das liegt ja nun nicht nur an den Deutschen alleine, oder?
Klar klopft kaum einer an die Tür seines spanischen/syrischen/pakistanischen Nachbarn und bietet einen Deutschkurs an - man erwartet berechtigerweise schon ein gewisses Engagement, und den Willen den ersten Schritt zu tun.
Inge zB müsste sich nun in Deutschland soviel wie möglich von dieser Sprache aneignen (ich hab mal Russisch und Tschechisch gelernt, es ist nicht unmöglich aber auch nicht gerade leicht

), sicherlich gibt es auch Online-Kurse die einem zumindest eine gewisse Basis vermitteln können. In Bulgarien selber könnte sie sich jemanden suchen der vielleicht wenigstens Englisch spricht (auch dort wird diese Sprache sicherlich an den Schulen gelehrt) und der dann mit ihr ein bisschen Konversation betreibt, gegen Entgeld versteht sich.
Ich sage ja nicht dass es leicht ist. Besonders schwer wird es bei Behördengängen und auch beim Arzt (ich finde es manchmal schon schwer genug auf englisch zu beschreiben was mir fehlt), da wird ein Dolmetscher nötig sein. Aber es hilft Usern wie Inge mehr, wenn man so von diesen Schwierigkeiten schreibt wie wir es jetzt tun, als wenn man ihnen die Probleme die man auf sie zukommen sieht um die Ohren klatscht - womit wir wieder am Anfang wären...