Kälteschatten
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Kälteschatten
Hallo,
immer wieder schreiben neue Mitglieder, das sie unbedingt ins Ausland wollen, weil sie die menschliche & wirtschaftliche Kälte in Deutschland nicht mehr aushalten.
In der CBN Nr. 1300 vom 14.11.08 war ein sehr interessanter Beitrag über Auswanderer. Danach sind von ca. 300.000 Deutschsprachigen an der Costa Blanca ca. 15.000 so arm, das sie die täglichen Lebenshaltungskosten nicht zusammen bekommen.
Insbesondere trifft es Alte, die lange gemeinsam mit ihrem Partner hier lebten und dann nach dem Tod des Partners plötzlich alleine nicht mehr zu recht kommen.
Vielfach sind auch Jüngere betroffen, die meistens schon in D gescheitert sind und ohne Ahnung, ohne Wohnung, Arbeit und Sprachkenntnisse "einwandern".
Durch die Krise der Baubranche ist der Arbeitsmarkt für solch ungelernte fast vollständig weggebrochen. Die Arbeitslosenquote liegt z. Zt bei knapp 11%. Und in den Winter- und Frühjahrsmonaten wird die Tourismusbranche auch fast gänzlich geschlossen.
Wenn also hier ab und an mal etwas härter gegen die "Ich-will-nur-weg-, weiß aber nicht wohin-Beiträge" geschrieben wird, dann geschieht das immer aus dem Wissen heraus, das ein gescheitertes Leben in D ein gescheitertes Leben im Ausland nach sich ziehen wird.
immer wieder schreiben neue Mitglieder, das sie unbedingt ins Ausland wollen, weil sie die menschliche & wirtschaftliche Kälte in Deutschland nicht mehr aushalten.
In der CBN Nr. 1300 vom 14.11.08 war ein sehr interessanter Beitrag über Auswanderer. Danach sind von ca. 300.000 Deutschsprachigen an der Costa Blanca ca. 15.000 so arm, das sie die täglichen Lebenshaltungskosten nicht zusammen bekommen.
Insbesondere trifft es Alte, die lange gemeinsam mit ihrem Partner hier lebten und dann nach dem Tod des Partners plötzlich alleine nicht mehr zu recht kommen.
Vielfach sind auch Jüngere betroffen, die meistens schon in D gescheitert sind und ohne Ahnung, ohne Wohnung, Arbeit und Sprachkenntnisse "einwandern".
Durch die Krise der Baubranche ist der Arbeitsmarkt für solch ungelernte fast vollständig weggebrochen. Die Arbeitslosenquote liegt z. Zt bei knapp 11%. Und in den Winter- und Frühjahrsmonaten wird die Tourismusbranche auch fast gänzlich geschlossen.
Wenn also hier ab und an mal etwas härter gegen die "Ich-will-nur-weg-, weiß aber nicht wohin-Beiträge" geschrieben wird, dann geschieht das immer aus dem Wissen heraus, das ein gescheitertes Leben in D ein gescheitertes Leben im Ausland nach sich ziehen wird.
Zu wenig Wissen ist gefährlich
Zu viel auch
(Albert Einstein)
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- White_Midnight
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Re: Kälteschatten
ganz meine Meinung. wer im Heimatland Probleme gleich welcher Art hatte, wird sie aller Wahrscheinlichkeit auch im Ausland nicht lösen können.Agip Bella hat geschrieben: Wenn also hier ab und an mal etwas härter gegen die "Ich-will-nur-weg-, weiß aber nicht wohin-Beiträge" geschrieben wird, dann geschieht das immer aus dem Wissen heraus, das ein gescheitertes Leben in D ein gescheitertes Leben im Ausland nach sich ziehen wird.
Das war vielleicht mal früher (mit viel Glück) in einigen Regionen möglich, aber auch im Ausland hängen die Trauben heute höher als früher und zusammen mit den neuen Problemen (Sprache, andere Mentalität etc) seh ich da relativ schwarz für blauäugige Hals-über-Kopf-Auswanderer on low budget.
lasst euch nicht entmutigen
sirtaki
sirtaki
- Regenbogen
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Im wesentlichen stimme ich euch zu, manchmal muß man aber auch etwas neues wagen. Selbst wenn man scheitern sollte kann man das unter Lebenserfahrung abhaken.
Mein Onkel ist damals auch nach Australien ausgewandert, ohne Sprachkenntnisse, ohne Geld. Er hat allerdings viel Glück im Leben gehabt.
In diesen Sinne...Wer kämpft kann verlieren, wer nicht kämpft hat schon verloren...
Mein Onkel ist damals auch nach Australien ausgewandert, ohne Sprachkenntnisse, ohne Geld. Er hat allerdings viel Glück im Leben gehabt.
In diesen Sinne...Wer kämpft kann verlieren, wer nicht kämpft hat schon verloren...
"Scheitern" bedeutet für mich immer: durch eigene Schuld scheitern, also nicht deshalb, weil man seinen Arbeitsplatz verliert wegen beispielsweise der aktuellen Finanzkrise, für die man nichts kann, oder weil man in Deutschland als studierter Ingenieur keinen Arbeitsplatz mehr findet, weil man über 50 oder sogar über 40(!) ist.
Deshalb würde ich zustimmen: So jemand scheitert auch im Ausland. Das kann nicht, das muß, denn die Gründe für das Scheitern in Deutschland nimmt derjenige mit ins Ausland und er wird sich dort genauso verhalten wie vorher. Die meisten Leute dieser Art lernen nicht aus ihren Fehlern.
Aber wenn jemand aus anderen Gründen auswandert, eben als Ingenieur, der mit 40 angeblich "zu alt" ist oder als junger Mann, der sich vor Arbeit nicht scheut und nur eine neue Herausforderung sucht, um sie zu bewältigen: So jemand hat sicherlich gute Aussichten, auch im Ausland zu überleben und nicht nur das, es auch im Ausland zu etwas zu bringen.
Früher war das einfacher, heute ist in vielen Ländern schwerer geworden, aber ich bin immer noch der Meinung, daß der Grund für das eigene Scheitern in einem selbst liegt, und deshalb wird man, ob man in Deutschland bleibt oder auswandert, in beiden Ländern scheitern oder nicht scheitern, je nach Charakter.
Der eine bringt es überall zu etwas, der andere nirgends. Das ist einfach so.
Lieben Gruß
Oryx
Deshalb würde ich zustimmen: So jemand scheitert auch im Ausland. Das kann nicht, das muß, denn die Gründe für das Scheitern in Deutschland nimmt derjenige mit ins Ausland und er wird sich dort genauso verhalten wie vorher. Die meisten Leute dieser Art lernen nicht aus ihren Fehlern.
Aber wenn jemand aus anderen Gründen auswandert, eben als Ingenieur, der mit 40 angeblich "zu alt" ist oder als junger Mann, der sich vor Arbeit nicht scheut und nur eine neue Herausforderung sucht, um sie zu bewältigen: So jemand hat sicherlich gute Aussichten, auch im Ausland zu überleben und nicht nur das, es auch im Ausland zu etwas zu bringen.
Früher war das einfacher, heute ist in vielen Ländern schwerer geworden, aber ich bin immer noch der Meinung, daß der Grund für das eigene Scheitern in einem selbst liegt, und deshalb wird man, ob man in Deutschland bleibt oder auswandert, in beiden Ländern scheitern oder nicht scheitern, je nach Charakter.
Der eine bringt es überall zu etwas, der andere nirgends. Das ist einfach so.
Lieben Gruß
Oryx
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Danke für diese wahre Feststellung ! Wie leicht ist es doch, immer nur anderen die Schuld am eigenen ? geben zu können...Oryx hat geschrieben:Der eine bringt es überall zu etwas, der andere nirgends. Das ist einfach.

Gruss Klaus
Die positive Grundeinstellung ist nicht alles, doch ohne sie - ist alles nicht's !
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Das Problem ist, dass es zwar viele Menschen gibt, die aufgrund von Problemen auswandern die sich nicht selbst herbeigeführt haben, ABER dass viele auch einfach ihr Leben auf gut Deutsch nicht gebacken bekommen und dann sozusagen 'vor sich selbst weglaufen möchten'. Aber dann nimmt man seine Probleme mit, egal wohin man geht.
Ich hab mit immer gern das 'Auslandstagebuch' und 'Goodbye Deutschland' angeschaut (bevor es um abgehalfterte Blondinen und Möchtegern-Models ging
)
Und ich war manchmal schockiert, wie planlos einige regelrecht 'geflüchtet sind', frei nach dem Motto: "Ach, Job wird sich schon finden. Erst mal hab ich hundert Euro, das reicht für ein paar Tage."
Ehrlich gesagt bin ich mit fast sicher, dass das alles nur gefaked und gecastet war.
Ich z.B. weiß, dass ich auch ein bisschen weglaufen möchte, weil ich all meine glücklichen Zeiten immer im Ausland erlebt habe.
Aber um zu vermeiden, dass ich scheitere werde ich mein Auswandern sehr sorgfältig planen. Ich werde erst mal noch mindestes dreieinhalb Jahre in D studieren und mich während meines Auslandssemesters in einem meiner Wunschziele niederlassen (Neuseeland oder GB). Dann werde ich schauen, wie ich mit der Organisation, der Mentalität und allem anderen zu Recht komme und ein paar Kontakte knüpfen, damit ich, falls ich es dann immer noch möchte, vielleicht an einen Job komme wenn ich mit dem Studium fertig bin.
Ich denke, dass das ein guter Plan ist da er langfristig ist und ich mich auf nichts festlege. Ich will mich nicht in die Idee verbeißen wenn ich am Ende vielleicht doch hier bleiben- oder ganz woanders hin möchte.
Ich hab mit immer gern das 'Auslandstagebuch' und 'Goodbye Deutschland' angeschaut (bevor es um abgehalfterte Blondinen und Möchtegern-Models ging

Und ich war manchmal schockiert, wie planlos einige regelrecht 'geflüchtet sind', frei nach dem Motto: "Ach, Job wird sich schon finden. Erst mal hab ich hundert Euro, das reicht für ein paar Tage."
Ehrlich gesagt bin ich mit fast sicher, dass das alles nur gefaked und gecastet war.
Ich z.B. weiß, dass ich auch ein bisschen weglaufen möchte, weil ich all meine glücklichen Zeiten immer im Ausland erlebt habe.
Aber um zu vermeiden, dass ich scheitere werde ich mein Auswandern sehr sorgfältig planen. Ich werde erst mal noch mindestes dreieinhalb Jahre in D studieren und mich während meines Auslandssemesters in einem meiner Wunschziele niederlassen (Neuseeland oder GB). Dann werde ich schauen, wie ich mit der Organisation, der Mentalität und allem anderen zu Recht komme und ein paar Kontakte knüpfen, damit ich, falls ich es dann immer noch möchte, vielleicht an einen Job komme wenn ich mit dem Studium fertig bin.
Ich denke, dass das ein guter Plan ist da er langfristig ist und ich mich auf nichts festlege. Ich will mich nicht in die Idee verbeißen wenn ich am Ende vielleicht doch hier bleiben- oder ganz woanders hin möchte.
Zuletzt geändert von Aufunddavon am Mi Sep 15, 2010 10:22 am, insgesamt 1-mal geändert.
Das glaube ich nicht. Es gibt Menschen, die so etwas recht planlos tun. Sie haben natürlich auch meist fast nichts zu verlieren (so glauben sie zumindest). Ich höre dann eine zeitlang von denen etwas und dann ist auf einmal Ruhe.Aufunddavon hat geschrieben:Ehrlich gesagt bin ich mit fast sicher, dass das alles nur gefaked und gecastet war.
Meine neueste Geschichte: Jemand, der am Monatsanfang noch 18 Euro bis zum Monatsende zum Leben in DE hat, aber vom Aufbau einer industriellen Massenproduktion in UA träumt. Die Beschaffung des Startkapitals ist natürlich kein Problem. Hoffen wir für ihn, dass ich auch einmal mit meiner Einschätzung falsch liege.
Gruß
Siggi
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Autsch. Wie wärs mal mit einer neuen Moderations-Herausforderung für Inka Bause: "So dumm ist Deutschland"Siggi! hat geschrieben: Meine neueste Geschichte: Jemand, der am Monatsanfang noch 18 Euro bis zum Monatsende zum Leben in DE hat, aber vom Aufbau einer industriellen Massenproduktion in UA träumt. Die Beschaffung des Startkapitals ist natürlich kein Problem. Hoffen wir für ihn, dass ich auch einmal mit meiner Einschätzung falsch liege.
Tut mir leid, ich will denjenigen nicht beleidigen wer auch immer es ist, und ich bin auch schwer dafür das man selbst als Erwachsener noch Träume träumen darf.
Aber das wäre ja wohl schon ein Sprung, der größer kaum geht

Bei aller Hoffnung sollte man doch ein bisschen auf dem Teppich bleiben, zu mal einen die Amis kaum reinlassen wenn man nicht schon ein prestige-trächtiger Spezialist auf seinem Gebiet ist oder zumindest einen festen Arbeitvertrag in der Hand hat.
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