Ja, sicher. Das ist ja auch der Sinn der Sache.

Daß man mit einem Touristenvisum nicht arbeiten darf, bezieht sich sicherlich in erster Linie darauf, daß man den lokalen Arbeitnehmern nicht die Arbeit wegnehmen soll. Das ist auch der Grund, warum Praktikanten hier in Namibia von der Regierung nicht gern gesehen sind. Wenn da einer aus Deutschland kommt und hier umsonst arbeitet, nimmt er auf jeden Fall jemand etwas weg. Man könnte ja auch einen Schwarzen für die Arbeit einstellen. Meistens führen Praktikanten ja nicht unbedingt Arbeiten aus, die eine hohe Qualifikation verlangen.
Wenn man einen Anruf seines Chefs oder eines Kunden annimmt, ist das sicherlich auch kein Problem. Aber wenn man wirklich im Land arbeitet? Also beispielsweise irgendwelche Computerinstallationen für eine deutsche Firma macht? Das könnte ja auch ein Einheimischer machen, und man nimmt ihm also damit schon Arbeit weg. (Jetzt mal ganz abgesehen von der Tatsache, daß es keine qualifizierten Einheimischen für diese Art Arbeit gibt. Aber das interessiert die Regierung nicht.) Somit denke ich, daß ein Arbeitsaufenthalt dieser Art offiziell schon eine Genehmigung verlangt. Sonst wäre es ja einfach. Wir holen uns einfach Leute aus Südafrika oder sonstwo, die hier für uns arbeiten, und die namibischen Leute stehen auf der Straße.
Aber ich denke, wenn man nur ein paar Tage im Land ist, würde niemand kommen und nach einer Arbeitserlaubnis fragen. So schnell sind die Behörden meistens nicht, und sie müssen ja auch erst etwas davon wissen, daß der Ausländer hier arbeitet. Aber wenn ich überlege, daß hier deutsche Touristen im Gefängnis landen, weil sie nicht auf das Datum des Visums in ihrem Paß geschaut haben, sondern einfach davon ausgegangen sind, daß das 90 Tage sind und deshalb für ihren Aufenthalt reicht ... also da wäre ich hier in Namibia vorsichtig mit Arbeiten ohne Erlaubnis.