Staatlicher Schutz für Indígenas ist Pflicht
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Staatlicher Schutz für Indígenas ist Pflicht
(Fortaleza, 25. Mai 2006, adital).- Der Interamerikanische Gerichtshof für Menschenrechte (CIDH) hat den Staat Paraguay wegen Rechtsverletzungen gegenüber den Enxet-Indígenas verurteilt. Verletzt wurden nach Ansicht des Gerichts das Recht auf Eigentum und auf die Garantien des Rechtsstaats, das Recht auf Leben sowie das Recht auf Begründung einer juristischen Person. Die Enxet-Gemeinschaft Sawhoyamaxa ist am Kilometer 370 auf der Strecke zwischen den Ortschaften Pozo Colorado und Concepción im Bezirk Presidente Hayes angesiedelt. Für die Enxet-Indígenas bedeutet die Entscheidung des Gerichts ein Sieg über die paraguayische Regierung.
Die höchste richterliche Instanz für Menschenrechte ordnete eine Rückübertragung von geforderten 14.404 Hektar Land an die Gemeinde Sawhoyamaxa innerhalb von nicht mehr als drei Jahren an. Die Ländereien bilden derzeit die Landgüter Santa Elisa und Michî und werden als Eigentum des deutschen Viehzüchters Heriber Roedel geführt. Roedel besitzt insgesamt mehr als sechzigtausend Hektar Land.
Dies ist das zweite Mal, dass Rechtsverletzungen gegen Enxet-Indígenas vor dem Interamerikanischen Gerichtshof geahndet werden. Der erste Urteilsspruch gegen Paraguay fiel letztes Jahr im Fall Yakye Axa. Mitglieder der Gemeinde Sawhoyamaxa hatten ihre Klage mit Unterstützung von Anwälten der NGO Tierraviva vor der Kommission des CIDH zu Gehör gebracht.
Der Menschengerichtshofs erteilte dem Staat Paraguay außerdem die Auflage, eine Million Dollar für einen Entwicklungsfond bereitzustellen. Damit sollen Ausbildungs-, Wohn- und Gesundheitsprojekte sowie landwirtschaftliche Initiativen gefördert werden. Außerdem soll das Geld für die Trinkwasserversorgung und den Ausbau eines Gesundheitssystems verwendet werden. Im Hinblick auf die aktuelle Lebenssituation der Gemeinde Sawhoyamaxa sprach das Gericht den Menschen das Recht auf staatliche Hilfe zum Lebensunterhalt zu, bis sich die Ländereien wieder im Besitz der Gemeinde befinden.
Außerdem müssten unverzüglich Maßnahmen für eine dauerhafte humanitäre Unterstützung der Gemeinde ergriffen werden: eine ausreichende Trinkwasserversorgung für Verzehr und Körperhygiene, Gesundheitsversorgung insbesondere für Frauen, Kinder und alte Menschen sowie - unter Berücksichtigung der Gewohnheiten und kulturellen Gebräuche der Menschen - regelmäßige Impfungen und Maßnahmen zur Parasitenbekämpfung.
Der Staat müsse außerdem die Versorgung mit Lebensmitteln in ausreichender Menge und Qualität übernehmen sowie für die Errichtung von Toiletten und akzeptablen sanitären Einrichtungen im Siedlungsgebiet der Gemeinde sorgen. Die Schule in der Siedlung „Santa Elisa“ sei mit ausreichenden Materialien und Lehrpersonal zu bestücken. Für die Kinder des „Kilometer 16“ sei eine provisorische Schule einzurichten.
Einer der Kernpunkte des CIDH-Urteilsspruchs bezieht sich auf den Tod von 18 Kindern der Enxet-Gemeinde Sawhoyamaxa. Das Gericht geht davon aus, dass der Staat Paraguay für den Tod der Kinder verantwortlich ist. Innerhalb eines Jahres müssen daher Entschädigungszahlungen für den immateriellen Schaden sowie entstandene Kosten geleistet werden.
Die höchste richterliche Instanz für Menschenrechte ordnete eine Rückübertragung von geforderten 14.404 Hektar Land an die Gemeinde Sawhoyamaxa innerhalb von nicht mehr als drei Jahren an. Die Ländereien bilden derzeit die Landgüter Santa Elisa und Michî und werden als Eigentum des deutschen Viehzüchters Heriber Roedel geführt. Roedel besitzt insgesamt mehr als sechzigtausend Hektar Land.
Dies ist das zweite Mal, dass Rechtsverletzungen gegen Enxet-Indígenas vor dem Interamerikanischen Gerichtshof geahndet werden. Der erste Urteilsspruch gegen Paraguay fiel letztes Jahr im Fall Yakye Axa. Mitglieder der Gemeinde Sawhoyamaxa hatten ihre Klage mit Unterstützung von Anwälten der NGO Tierraviva vor der Kommission des CIDH zu Gehör gebracht.
Der Menschengerichtshofs erteilte dem Staat Paraguay außerdem die Auflage, eine Million Dollar für einen Entwicklungsfond bereitzustellen. Damit sollen Ausbildungs-, Wohn- und Gesundheitsprojekte sowie landwirtschaftliche Initiativen gefördert werden. Außerdem soll das Geld für die Trinkwasserversorgung und den Ausbau eines Gesundheitssystems verwendet werden. Im Hinblick auf die aktuelle Lebenssituation der Gemeinde Sawhoyamaxa sprach das Gericht den Menschen das Recht auf staatliche Hilfe zum Lebensunterhalt zu, bis sich die Ländereien wieder im Besitz der Gemeinde befinden.
Außerdem müssten unverzüglich Maßnahmen für eine dauerhafte humanitäre Unterstützung der Gemeinde ergriffen werden: eine ausreichende Trinkwasserversorgung für Verzehr und Körperhygiene, Gesundheitsversorgung insbesondere für Frauen, Kinder und alte Menschen sowie - unter Berücksichtigung der Gewohnheiten und kulturellen Gebräuche der Menschen - regelmäßige Impfungen und Maßnahmen zur Parasitenbekämpfung.
Der Staat müsse außerdem die Versorgung mit Lebensmitteln in ausreichender Menge und Qualität übernehmen sowie für die Errichtung von Toiletten und akzeptablen sanitären Einrichtungen im Siedlungsgebiet der Gemeinde sorgen. Die Schule in der Siedlung „Santa Elisa“ sei mit ausreichenden Materialien und Lehrpersonal zu bestücken. Für die Kinder des „Kilometer 16“ sei eine provisorische Schule einzurichten.
Einer der Kernpunkte des CIDH-Urteilsspruchs bezieht sich auf den Tod von 18 Kindern der Enxet-Gemeinde Sawhoyamaxa. Das Gericht geht davon aus, dass der Staat Paraguay für den Tod der Kinder verantwortlich ist. Innerhalb eines Jahres müssen daher Entschädigungszahlungen für den immateriellen Schaden sowie entstandene Kosten geleistet werden.
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Re: Staatlicher Schutz für Indígenas ist Pflicht
Eigentlich erstaunlich, dass hierzu keine weiteren Beiträge/Informationen kamen. Auch sowas gehört zum Wissen für ein Land seiner Wahl.strandvogt hat geschrieben:(Fortaleza, 25. Mai 2006, adital).- Der Interamerikanische Gerichtshof für Menschenrechte (CIDH) hat den Staat Paraguay wegen Rechtsverletzungen gegenüber den Enxet-Indígenas verurteilt.
Einer der Kernpunkte des CIDH-Urteilsspruchs bezieht sich auf den Tod von 18 Kindern der Enxet-Gemeinde Sawhoyamaxa. Das Gericht geht davon aus, dass der Staat Paraguay für den Tod der Kinder verantwortlich ist.
Da doch gerade hier im Forum gleich mehrere Eingewanderte in Paraguay mit ihren "Ratschlägen" sich ständig zu übertreffen versuchen. Liegt es vielleicht daran, weil man mit sowas nur Info betreiben aber man nicht's verdienen kann... ? Also wozu ?

Gruss Klaus
Die positive Grundeinstellung ist nicht alles, doch ohne sie - ist alles nicht's !
Hatte ich gar nicht mitbekommen
es ist halt so, daß die Ureinwohner immer und überall benachteiligt wurden und werden. Da regt sich keiner mehr drüber auf. Man stumpft einfach ab.
Interessant ist, daß das Land einem Deutschen gehört, der wird dann wohl demnächst etwas weniger Land haben. Es steht da nichts von Entschädigung, wird er wohl auch keine bekommen.
Interessant ist, daß das Land einem Deutschen gehört, der wird dann wohl demnächst etwas weniger Land haben. Es steht da nichts von Entschädigung, wird er wohl auch keine bekommen.
Auswandern? Eher nicht, aber ein Altersruhesitz irgendwo im Nirgendwo?
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Hallo,
also wenn schon Paraguay verklagt bzw. auch verurteilt wird, was sollen wir denn von manchen anderen Staaten sagen
Die müssten dann sicher 10 x Lebenslänglich bekommen haha....
Soweit wir informiert sind, leben einige Indianer Gruppen immer noch relativ frei im Chaco.
Auch hier in der Nähe der Hauptstadt Asuncion gibt es Reservaten, die eher für Touristen dienen.
Man braucht sich nur einige Einwanderer anzuschauen, auch Deutsche, die hier im puren Luxus leben
und haben sicher noch keinen Indianer gesehen bzw. den Menschen geholfen, eher im Gegenteil,
man beutet diese Menschen noch mehr aus. Es ist traurig aber war !
Liebe Grüsse aus Paraguay (Piribebuy)
Margarete und Pit
also wenn schon Paraguay verklagt bzw. auch verurteilt wird, was sollen wir denn von manchen anderen Staaten sagen

Die müssten dann sicher 10 x Lebenslänglich bekommen haha....
Soweit wir informiert sind, leben einige Indianer Gruppen immer noch relativ frei im Chaco.
Auch hier in der Nähe der Hauptstadt Asuncion gibt es Reservaten, die eher für Touristen dienen.
Man braucht sich nur einige Einwanderer anzuschauen, auch Deutsche, die hier im puren Luxus leben
und haben sicher noch keinen Indianer gesehen bzw. den Menschen geholfen, eher im Gegenteil,
man beutet diese Menschen noch mehr aus. Es ist traurig aber war !

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Margarete und Pit
"Granja Pit" - Margarete und Pit in Piribebuy laden ein: Pension, Unterkunft und Farm mit vielen Tieren.
Hallo Oliver,
ja, so ähnlich sehen wir es auch
Grundsätzlich gegen Geld verdienen kann man ja nichts negatives sagen. Wir sind auch nicht nach Paraguay gekommen
um einen Caritas - Verband bzw. eine Filiale zu eröffnen
Unser Ansicht nach, gehört zum Geld verdienen auch eine Leistung und zwar eine gute und vor allem ehrliche spricht
korrekte Leistung. Daher bieten wir auch keinen kostenlosen Aufenthalt an, weil wir einfach nichts zu verschenken haben
Was die Indianerhilfe angeht, um vom Thema nicht zu sehr abzuweichen, so sagen wir:
warum sollte man den Menschen nicht direkt helfen ohne irgendwelche Organisationen, die Millionen Euro an Verwaltung verschlingen.
Das Leben bzw. die Hilfe kann doch so einfach sein
Liebe Grüsse aus Paraguay (Piribebuy)
Margarete und Pit
ja, so ähnlich sehen wir es auch

Grundsätzlich gegen Geld verdienen kann man ja nichts negatives sagen. Wir sind auch nicht nach Paraguay gekommen
um einen Caritas - Verband bzw. eine Filiale zu eröffnen

Unser Ansicht nach, gehört zum Geld verdienen auch eine Leistung und zwar eine gute und vor allem ehrliche spricht
korrekte Leistung. Daher bieten wir auch keinen kostenlosen Aufenthalt an, weil wir einfach nichts zu verschenken haben

Was die Indianerhilfe angeht, um vom Thema nicht zu sehr abzuweichen, so sagen wir:
warum sollte man den Menschen nicht direkt helfen ohne irgendwelche Organisationen, die Millionen Euro an Verwaltung verschlingen.
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Margarete und Pit

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Infos
Danke Caribic-Klaus,
auch ich, der ja noch neu in diesem Land ist, hatte mir hier Infos von hier schon lage lebenden Landsleuten zum Thema Indios erhofft. Daran erkenne ich, das vile hier lebenden Landsleute sich nur mit sich lebst oder den NEUEN beschäftigen, um vielleicht das eine oder andere kleine oder größere Geschäft zu machen- Was hier im Lande so vorsich geht interessiert dann so wirklich keinen.
Sehr schade.
auch ich, der ja noch neu in diesem Land ist, hatte mir hier Infos von hier schon lage lebenden Landsleuten zum Thema Indios erhofft. Daran erkenne ich, das vile hier lebenden Landsleute sich nur mit sich lebst oder den NEUEN beschäftigen, um vielleicht das eine oder andere kleine oder größere Geschäft zu machen- Was hier im Lande so vorsich geht interessiert dann so wirklich keinen.
Sehr schade.
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Re: Infos
Absolut richtig, wobei sich diese Einstellung natürlich nicht nur auf Paraguay bezieht. Zu viele "leben" in einem Land, nicht aber "mit" dem Land geschweige denn mit der Bevölkerung und deren Geschichte.strandvogt hat geschrieben:hier lebenden Landsleute sich nur mit sich lebst oder den NEUEN beschäftigen, um vielleicht das eine oder andere kleine oder größere Geschäft zu machen
Mit Absicht hatte ich 5 Wochen auf eine Antwort auf Deinen Beitrag gewartet...bis ich schrieb, dann regte sich was. Aber andere, die von dort alles zu wissen scheinen - sind in der Versenkung verschwunden - ist ja brotlose Arbeit.

Gruss Klaus
Die positive Grundeinstellung ist nicht alles, doch ohne sie - ist alles nicht's !
Re: Infos
Da gebe ich Dir recht. Viele Einwanderer schotten sich regelrecht ab und haben sehr wenig Kontakt mit den Einheimischen.Caribe-Klaus hat geschrieben: Absolut richtig, wobei sich diese Einstellung natürlich nicht nur auf Paraguay bezieht. Zu viele "leben" in einem Land, nicht aber "mit" dem Land geschweige denn mit der Bevölkerung und deren Geschichte.
Mit Absicht hatte ich 5 Wochen auf eine Antwort auf Deinen Beitrag gewartet...bis ich schrieb, dann regte sich was. Aber andere, die von dort alles zu wissen scheinen - sind in der Versenkung verschwunden - ist ja brotlose Arbeit.![]()
Gruss Klaus
Es gibt auch viele die die spanische Sprache nicht beherschen

Wir leben sicher mit dem Land, obwohl die Politik sicher nicht unsere Stärke ist haha....
Liebe Grüsse aus Paraguay
Margarete und Pit

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Hilfe für die Indianer: Ich möchte diese Gelegenheit nutzen, um kurz etwas über unsere Arbeit mit den Indianern zu sagen, die unsere Nachbarn sind. Auf dem Gebiet der mennonitischen Kolonien leben ungefähr 17.000 Indianer. Eine große Anzahl von ihnen arbeitet in den Kolonien. Für eine bessere Zusammenarbeit wurde mit Unterstützung von ausländischen Kooperationsorganisationen eine Institution geschaffen, die zur Lebensverbesserung der Indianer verschiedener ethnischer Gruppen Hilfe leistet. Sie erhalten Beistand im Bereich der landwirtschaftlichen Produktion, Erziehung und Gesundheit. Die ASCIM (Gesellschaft für Dienst und Zusammenarbeit zwischen Mennoniten und Indianern), die damit beauftragt ist, diese Arbeit zu unterstützen und durchzuführen, hat für das Jahr 2000 ein Budget von über 1,5 Mio USD zur Verfügung, das zu 40% von den drei Kolonien im Chaco stammt.
Quelle:Kolonie Neuland-Chaco
Quelle:Kolonie Neuland-Chaco
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