Bei Auswanderung Versicherungen aus Deutschland mitnehmen?

naja, auch ein Sonnenland, aber doch nicht so richtig, oder?

Moderator: Moderatoren

Antworten
MPBroker
Beiträge: 9
Registriert: So Jan 14, 2007 3:32 pm

Bei Auswanderung Versicherungen aus Deutschland mitnehmen?

Beitrag: # 9331Beitrag MPBroker »

Hallo zusammen,

ich habe eine Frage zu den Versicherungen, die man neben der Sozial- und KfZ-Versicherung (zu denen steht ja schon mehr als genug im Forum) sonst üblicherweise noch hat.

Kann man die Berufsunfähigkeitsversicherung, Risikolebensversicherung, Privathaftpflicht, Hausratversicherung, usw. nach Österreich mitnehmen, oder muss man vor Ort alles neu abschließen? Ich habe das Gefühl, dass diese Versicherungen in Deutschland günstiger sind, und würde sie deshalb gerne mitnehmen.

Wollte mich vor der Anfrage bei den Versicherungen erstmal bei den Auswanderungsexperten hier im Forum erkundigen. Vermutlich hat der ein oder andere schon Erfahrungswerte diesbezüglich.

Danke und viele Grüße,
Marcus
Benutzeravatar
Siggi!
Moderator
Beiträge: 6284
Registriert: So Jul 10, 2005 7:43 pm
Wohnort: Republik Krim, RU

Beitrag: # 9333Beitrag Siggi! »

Hallo,

die Versicherungen haben z.T. unterschiedliche Bedingungen, was eine pauschale Aussage unmöglich macht. Warum nicht einfach auf Nummer sicher gehen und bei der Versicherung nachfragen. Für Hausrat ist es ja ohnehin unumgänglich, man muss ja die Adresse des Objektes mitteilen, auf welches sich der Versicherungsschutz bezieht.

Gruß
Siggi
TurboMarcus
Beiträge: 278
Registriert: So Feb 05, 2006 11:22 pm
Wohnort: Wien

Beitrag: # 9353Beitrag TurboMarcus »

Also bei der Berufsunfähigkeitsversicherung ist es für's erste Jahr unerheblich, wo man arbeitet. Danach muss man evtl. etwas mehr zahlen! Gleiches gilt wohl auch für die Risikolebensversicherung, das würd ich aber alles mit dem Versicherungsvertreter besprechen!

Gruss Marcus
Uwi
Beiträge: 495
Registriert: So Nov 19, 2006 12:41 pm
Wohnort: Wien

Beitrag: # 9385Beitrag Uwi »

Mal abgesehen davon würde ich die Risikolebensversicherung gänzlich kündigen - wer braucht solchen Blödsinn, das ist nur Abzocke! Das Geld kannst Du anderswo (z.B. Fondssparen) auch lukrativer anlegen.

Hausratversicherung würde ich kündigen, bzw. werde ich selbiges tun, das steht mir ja auch bevor. Sowas kann man in Österreich mit Sicherheit neu abschließen und die Konditionen der aktuellen Situation anpassen.

Unfallversicherung... hmmmm, nichts überstürzen, bzw. Versicherungsvertreter fragen!

Berufsunfähigkeitsversicherung - Ach ja, meines Erachtens auch sehr überflüssig, aber meine Meinung zählt nicht ;)
Hab selber eine und ich grüble zur Zeit noch, ob ich sie kündige.
Auf jeden Fall beim Vetreter nachfragen, ob das ganze auch im Ausland gültig ist.
Benutzeravatar
Siggi!
Moderator
Beiträge: 6284
Registriert: So Jul 10, 2005 7:43 pm
Wohnort: Republik Krim, RU

Beitrag: # 9391Beitrag Siggi! »

Hallo Uwi,

ob man eine Versicherung benötigt oder nicht, sollte man sich selbst überlegen. Von einem Versicherungsvertreter ist hier keine neutrale Antwort zu erwarten.

Gruß
Siggi
TurboMarcus
Beiträge: 278
Registriert: So Feb 05, 2006 11:22 pm
Wohnort: Wien

Beitrag: # 9400Beitrag TurboMarcus »

Also meines erachtens ist die Berufsunfähigkeitsversicherung die wichtigste Versicherung, darauf würd ich echt nicht verzichten! Umso früher du damit anfängst, umso geringer sind dann die monatlichen Kosten! Bei meiner BU bekomme ich am Ende sogar einen Teil des Geldes zurück... Gibt da aber auch super viele Unterschiede und viele Fallen in die man reintappen kann! Kannst dich ja mal erkundigen, was der Staat so noch zahlt wenn du Berufsunfähig wirst! Glaub mir, davon kann man nicht leben!

Gruss Marcus
Benutzeravatar
Siggi!
Moderator
Beiträge: 6284
Registriert: So Jul 10, 2005 7:43 pm
Wohnort: Republik Krim, RU

Beitrag: # 9403Beitrag Siggi! »

Berufsunfähigkeitsversicherung: Da gibt es zwei Möglichkeiten, damit umzugehen.
1. Das Risiko zu ignorieren, denn
1.1 Berufsunfähig bedeutet nicht erwerbsunfähig
1.2 Wenn man hinreichend lange gearbeitet hat, kann man vielleicht vom ersparten Leben
1.3 Ab hinreichend langer Arbeitszeit mit der geringen Rente in ein Billigland auswandern.
1.4 Im schlimmsten Fall verhungert man nicht, für so etwas gibt es dann Sozialhilfe.
2. Eine Versicherung abschliessen, aber dann bitte auch hoch genug. Wenn man Berufsunfähigkeit ist und nichts mehr verdienen kann, dann muss man ggf. noch Geld für erhöhte medizinische Aufwendungen haben (die die KV nicht übernimmt) und auch noch genug Geld, um Rentenversicherung etc. weiter zuzahlen. Dafür reichen dann aber 1500 Euro nicht, d.h. es wird schon etwas teurer.

Gruß
Siggi
Caribe-Klaus
Moderator
Beiträge: 3687
Registriert: Mo Jun 13, 2005 8:15 am
Wohnort: Landkreis Starnberg - das 5-Seen-Land

Auswanderung Versicherungen aus Deutschland mitnehmen?

Beitrag: # 9405Beitrag Caribe-Klaus »

Grundsätzlich kann man nur ein Risiko versichern, was auch existiert. Also bei endgültigem Wegzug aus D besteht auch z.B. kein Risiko mehr bei einer Wohnungseinrichtung sprich Hausrat ect., der Nachweis über endgültigen Wegzug in's Ausland (Abmeldebescheinigung) reicht in der Regel aus, um den Vertrag zu kündigen. Ohne Fristen. Dabei handelt es sich jedoch ausschliesslich um Sachversicherungen.

Personen bezogene Versicherungen bedürfen der Zustimmung der jeweiligen Gesellschaft über Weiterführung im Ausland unter welchen (geänderten) Konditionen, falls überhaupt möglich.

Die Sparte Berufsunfähigkeit ist in der Regel nur zeitlich begrenzt. Nicht vertragsmässig, aber nach einer mathem. Formel festgelegt. Es ist einfach günstiger, einem 30-jährigen eine Top-Ausbildung zu bezahlen und dann tschüss zu sagen, als 35 Jahre BU-Rente zu bezahlen. Bei erfolgreicher Umschulung, die die Versicherung auch bezahlt, kann der Anspruch erlöschen. Dazu dieser Satz:

Zumutbar ist stets eine Tätigkeit, für die die Versicherten durch Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben mit Erfolg ausgebildet oder umgeschult worden sind. Berufsunfähig ist nicht, wer eine zumutbare Tätigkeit vollschichtig ausüben kann; dabei ist die jeweilige Arbeitsmarktlage nicht zu berücksichtigen

Mit einfachen Worten ausgedrückt, nach erfolgreicher Umschulung z.B. im PC-Bereich, arbeitsgerecht ausgebildet kann man solch eine Arbeit auch im Rollstuhl erledigen, unabhängig davon, ob ein Bedarf am Arbeitsmarkt ist oder nicht.

Gruss Klaus
Die positive Grundeinstellung ist nicht alles, doch ohne sie - ist alles nicht's !
Uwi
Beiträge: 495
Registriert: So Nov 19, 2006 12:41 pm
Wohnort: Wien

Beitrag: # 9424Beitrag Uwi »

Ich will mich hier bestimmt nicht über den Sinn oder Unsinn irgendwelcher Versicherungen streiten, da ich diesem komplizierten Thema genau so hilflos gegenüberstehe, wie die meisten anderen der überversicherten Deutschen.

Ich bin der Meinung, dass das Versicherungsunternehmen jede noch so geringe Chance nutzt, um im Versicherungsfall nicht zahlen zu müssen und ich sehe es so, das gerade bei den Berufsunfähigkeitsversicherungen die vertraglichen Bedingungen oder verklausulierungen so weit gefasst sind, das man mit ziemlicher Sicherheit davon ausgehen kann, zunächst mal kein Geld von der Versicherung zu bekommen oder einen theoretisch berechtigten Anspruch in ewigen Verfahren erklagen muß. :roll:

Eine Weiterführung Personengebundener Versicherungen wird sicherlich möglich sein, jedoch sollte man sich dann auf nachteilig geänderte Konditionen (z.B. steigende Beiträge) gefasst machen.
TurboMarcus
Beiträge: 278
Registriert: So Feb 05, 2006 11:22 pm
Wohnort: Wien

Beitrag: # 9430Beitrag TurboMarcus »

Also da ich vor kurzem gerade eine BU abgeschlossen habe kann ich zum Thema ein paar kleine Hinweise geben! Das mit der Umschulung ist soweit richtig, allerdings bieten mitlerweile die meisten Versicherungen einen Ausschluss an, d.h. sobald ich nicht mehr in meinem Beruf arbeiten kann bekomme ich die Rente, unabhängig davon ob man mich umschulen kann! Das ganze hat allerdings den Haken, dass man momentan sehr schwer eine BU bekommt. Die Versicherungen verkaufen lieber ihre Lebensversicherung! Ich wurde z.B. von 3 Versicherungen abgelehnt (wegen einer harmlosen Pollenallergie), obwohl ich in der Arbeitsgruppe mit dem geringsten Risiko arbeite. Habe dann aber nach langem suchen doch meine BU gefunden! Ich würde die Notwendigkeit einer solchen Versicherung nicht unterschätzen... Die Zeitschrift Finanztest hat Ende 2005 sehr viele BU's untersucht und ne Menge Hinweise zum Thema gegeben. Das würd ich mir einfach mal durchlesen...

Gruss Marcus
MPBroker
Beiträge: 9
Registriert: So Jan 14, 2007 3:32 pm

Beitrag: # 9571Beitrag MPBroker »

Zunächst mal Danke für die vielen Antworten. Ich werde mich dann mal dran machen mit jeder Versicherung in Kontakt zu treten. Und bei der Gelegenheit denke ich dann auch gleich mal drüber nach, ob ich die wirklich alle brauche :o)

@TurboMarcus: Wo hast du denn die BU abgeschlossen? Deutschland oder Österreich? Du arbeitest ja in Wien, wenn ich das richtig aus Deinen Forenbeiträgen in Erinnerung behalten habe.

Viele Grüße,
Marcus (mit ohne Turbo)
TurboMarcus
Beiträge: 278
Registriert: So Feb 05, 2006 11:22 pm
Wohnort: Wien

Beitrag: # 9592Beitrag TurboMarcus »

Also die BU habe ich erst mal in Deutschland abgeschlossen! Für's erste Jahr im Ausland ist das kein Problem, danach muss ich mit denen noch mal reden, aber dass sollte kein Problem sein. Ich will ja auch irgendwann wieder zurück nach Deutschland... Übrigens, cosmos direkt und Volksführsorge haben mich abgelehnt wegen Pollenalergie, aber bei der Axa hat's dann geklappt! Musst halt mehrere Versicherungen anschreiben. Falls du wirklich für immer hier in Österreich bleiben willst dann würd ich mir auch hier eine Versicherung suchen, ist aber sicher teurer als in D.!

Gruss Marcus
Antworten

Zurück zu „Österreich“