Investieren in der Ukraine
Moderatoren: Siggi!, Moderatoren
Investieren in der Ukraine
Hallo Siggi,
du schreibst in einem andern Beitrag, daß in der Ukraine Kapital knapp ist. Eigenkapital kaum vorhanden, Fremdkapital (Kredite) sehr teuer. Daher ist die Nachfrage viel höher als das Angebot.
Daher jetzt meine sehr ernstgemeinte Frage: Warum ist das so?
Also warum kommen nicht Investoren von außen und investieren, so daß das Angebot mit der Nachfrage gleichzieht. Müßte sich doch rechnen, oder?
Gibt es irgendwelche Hindernisse, die diesen normalen Marktmechanismus verhindern oder genau dies passiert schon, nur eben sehr langsam??
Freue mich über eine ernstgemeinte Antwort sehr.
Beste Grüße
Andreas
du schreibst in einem andern Beitrag, daß in der Ukraine Kapital knapp ist. Eigenkapital kaum vorhanden, Fremdkapital (Kredite) sehr teuer. Daher ist die Nachfrage viel höher als das Angebot.
Daher jetzt meine sehr ernstgemeinte Frage: Warum ist das so?
Also warum kommen nicht Investoren von außen und investieren, so daß das Angebot mit der Nachfrage gleichzieht. Müßte sich doch rechnen, oder?
Gibt es irgendwelche Hindernisse, die diesen normalen Marktmechanismus verhindern oder genau dies passiert schon, nur eben sehr langsam??
Freue mich über eine ernstgemeinte Antwort sehr.
Beste Grüße
Andreas
Hallo Andreas,
Seit der Unabhängigkeit war zunächst kein offenen Marktzugang für Ausländer da. Erst seit 2002 können Ausländer Immobilien erwerben, aber landwirtschaftliche Nutzflächen immer noch nicht. An einer diesbezüglichen Reform wird gearbeitet. Vielfach möchten die Einheimischen auch lieber Marktpositionen besetzen, anstatt dies Ausländern zu erlauben. Beispiel: Ein Stahlwerk wurde an den Schwiegersohn des damaligen Präsident für die Hälfte des Betrages verkauft, für das ein ausländisches Gebot vorlag (nach der orangenen Revolution wurde dieses Geschäft rückgängig gemacht).
Es ist sicher ein fundamentaler Unterschied, ob man als KUM oder als Großinvestor auftritt. Großinvestoren klären ihre Belange auf der höchsten Ebene. Die großen Handelsketten sind im Land vertreten und expandieren, die Raiffeisenbank hat die zweigrößte Bank der Ukraine übernommen. Derartige Beispiele lassen sich viele finden. Aber selbst die Großunternehmen beklagten sich beispielsweise über nicht stattfindende Umsatzsteuer Erstattungen, da die Staatskassen leer sind.
Aber wenn ein KUM versucht etwas aufzubauen, dann werden diese oft mit administrativen Hürden konfrontiert. Das beginnt mit dem schlechten Ruf der Ukraine, wodurch das Land im Vorfeld schon bei vielen gar nicht in Betracht gezogen wird. Der Investor, der dann mit dem KFZ die Grenze passiert erhält den ersten Schock: Wartezeiten von vielen Stunden kombiniert mit Zahlung von "Geschenken", um diese Wartezeiten zu verkürzen. In der Ukraine sind Ausländer willkommenes "Melkopfer" der lokalen Verkehrspolizei, die natürlich auch in die eigene Tasche wirtschaftet. Dann kann es Entscheidungsträgern im Lande wichtiger sein, was für sie persönlich dabei abfällt, als der Nutzen für die Region. Da gibt es dann das Devisenkontrollgesetz, welches internationale Handelsbeziehungen deutlich nicht erleichtert. Also um es kurz zu machen: Um in UA zu investieren, benötigt man vielfach schon eine etwas andere Perspektive, als der normale Westeuropäer hat. Viele fragen sich dann, warum ausgerechnet UA? Da investiere ich doch lieber in einem neuen EU Land, z.B. in Bulgarien oder Rumänien. Da entfallen Zollprobleme und die Rechtssicherheit ist größer.
Gruß
Siggi
Seit der Unabhängigkeit war zunächst kein offenen Marktzugang für Ausländer da. Erst seit 2002 können Ausländer Immobilien erwerben, aber landwirtschaftliche Nutzflächen immer noch nicht. An einer diesbezüglichen Reform wird gearbeitet. Vielfach möchten die Einheimischen auch lieber Marktpositionen besetzen, anstatt dies Ausländern zu erlauben. Beispiel: Ein Stahlwerk wurde an den Schwiegersohn des damaligen Präsident für die Hälfte des Betrages verkauft, für das ein ausländisches Gebot vorlag (nach der orangenen Revolution wurde dieses Geschäft rückgängig gemacht).
Es ist sicher ein fundamentaler Unterschied, ob man als KUM oder als Großinvestor auftritt. Großinvestoren klären ihre Belange auf der höchsten Ebene. Die großen Handelsketten sind im Land vertreten und expandieren, die Raiffeisenbank hat die zweigrößte Bank der Ukraine übernommen. Derartige Beispiele lassen sich viele finden. Aber selbst die Großunternehmen beklagten sich beispielsweise über nicht stattfindende Umsatzsteuer Erstattungen, da die Staatskassen leer sind.
Aber wenn ein KUM versucht etwas aufzubauen, dann werden diese oft mit administrativen Hürden konfrontiert. Das beginnt mit dem schlechten Ruf der Ukraine, wodurch das Land im Vorfeld schon bei vielen gar nicht in Betracht gezogen wird. Der Investor, der dann mit dem KFZ die Grenze passiert erhält den ersten Schock: Wartezeiten von vielen Stunden kombiniert mit Zahlung von "Geschenken", um diese Wartezeiten zu verkürzen. In der Ukraine sind Ausländer willkommenes "Melkopfer" der lokalen Verkehrspolizei, die natürlich auch in die eigene Tasche wirtschaftet. Dann kann es Entscheidungsträgern im Lande wichtiger sein, was für sie persönlich dabei abfällt, als der Nutzen für die Region. Da gibt es dann das Devisenkontrollgesetz, welches internationale Handelsbeziehungen deutlich nicht erleichtert. Also um es kurz zu machen: Um in UA zu investieren, benötigt man vielfach schon eine etwas andere Perspektive, als der normale Westeuropäer hat. Viele fragen sich dann, warum ausgerechnet UA? Da investiere ich doch lieber in einem neuen EU Land, z.B. in Bulgarien oder Rumänien. Da entfallen Zollprobleme und die Rechtssicherheit ist größer.
Gruß
Siggi
Zuletzt geändert von Siggi! am Mi Nov 03, 2010 3:42 pm, insgesamt 4-mal geändert.
Investitionen in der Landwirtschaft in UA
Zwei Berichte über erfolgreiche Investitionen in der Landwirtschaft in der Ukraine:
Ein Bayer in der Ukraine
Ukraine – Land der Gegensätze
Gruß
Siggi
Ein Bayer in der Ukraine
Ukraine – Land der Gegensätze
Gruß
Siggi
Liesst sich quergelesen garnicht mal so schlecht:
Zugang zu Grundbesitz fuer "jederman"- Nachweis der "allgemeinnuetzlichkeit" vorausgesetzt;
irgendwie ist das auch im dt. Grundgesetz : "Eigentum verpflichtet" festgeschrieben -- man mag es moegen oder nicht !!
Ein Detailstudium meinerseits wird noch einige Tage beanspruchen, denn
wo ein Gesetz, ist auch ein Paragraph, es zu umgehen !
Wer sich dennoch darauf einlaesst/lassen will - kann sicher -wie manche Hedgefonds- riesige Gewinne einstreichen, muss aber rechtzeitig wieder aussteigen...
Ein Flaechenland wie die Ukraine ( 1/2 BRD =ca.1/2 Einwohner: aber nur 1/4 Einwohner pro qkm) macht den speziellen Reiz der "food-crisis" und ihrer Gewinnchancen aus !!
more tips wanted ?? ( let's run down the world as fast as we can !!)
.. oder wie sicher ich meine Altersversorgung gegen alle anderen..
- Pierre -
... wherever he laid down his head was his home ...
Zugang zu Grundbesitz fuer "jederman"- Nachweis der "allgemeinnuetzlichkeit" vorausgesetzt;
irgendwie ist das auch im dt. Grundgesetz : "Eigentum verpflichtet" festgeschrieben -- man mag es moegen oder nicht !!
Ein Detailstudium meinerseits wird noch einige Tage beanspruchen, denn
wo ein Gesetz, ist auch ein Paragraph, es zu umgehen !
Wer sich dennoch darauf einlaesst/lassen will - kann sicher -wie manche Hedgefonds- riesige Gewinne einstreichen, muss aber rechtzeitig wieder aussteigen...
Ein Flaechenland wie die Ukraine ( 1/2 BRD =ca.1/2 Einwohner: aber nur 1/4 Einwohner pro qkm) macht den speziellen Reiz der "food-crisis" und ihrer Gewinnchancen aus !!
more tips wanted ?? ( let's run down the world as fast as we can !!)
.. oder wie sicher ich meine Altersversorgung gegen alle anderen..
- Pierre -
... wherever he laid down his head was his home ...
Wer rechtzeitig einsteigt, kann eigentlich nichts falsch machen. In den 90er Jahren war die Ukraine in einer schweren wirtschaftlichen Depression. Wohnungen auf der Krim gab es ab $500, in der Hauptstadt Kiew ab $3000. Wofür man seinerzeit eine komplette Wohnung bekam, gibt es heute keinen Quadratmeter mehr. Es geht also bei solchen Spekulationen nicht um die Kapitalvermehrung um den Faktor 2 oder 3, es sind Faktoren größer 100 möglich, wenn man früh genug einsteigt. Man kann damit also wirklich vermögend werden! So früh habe ich leider nicht investiert.Wer sich dennoch darauf einlaesst/lassen will - kann sicher -wie manche Hedgefonds- riesige Gewinne einstreichen, muss aber rechtzeitig wieder aussteigen...


Bis 2002 war es Ausländern nicht möglich, Immobilien zu erwerben. Aber Ausländer konnten Kapitalgesellschaften gründen und diese ukrainischen juristischen Personen durften dann Immobilien erwerben.
Ich vermute, dass sich diese Entwicklung auch mittelfristig in Kuba wiederholen wird.
Für Investoren ist auch dieser Forenbeitrag von Interesse
Investitionen und Steuern in UA
Gruß
Siggi
Hier mal ein nicht so positiver Bericht über eine Investition in der Landwirtschaft:
Gruß
Siggi
http://www.farm-tours.de/pcs/128.pdfMoritz Steckt ein
Ein Schweizer Bauer sucht ausgerechnet in der Ukraine sein Glück.
Dort hat niemand auf ihn gewartet.
Im Gegenteil.
Gruß
Siggi