Hier in Argielandia ging ein wirtschafts-wackeliges 2013 zu Ende. Die Noch-Regierungspartei (PJ/frente para la victoria/Kirchnerismo) sackte eine heftige Wahlschlappe bei den Senats-/Kongresswahlen ein und somit steht klar, dass die derzeit erholsam-schweigsame Präsidentin nicht erneut als "Prasi" kandidieren kann.
Ihre kleine gesetzgebende Mehrheit reicht nicht aus, die Verfassung für eine erneute (mehr als 1-fache Wiederwahl konsekutiv) zu verändern.
Eine Kabinettsumbildung verschlimmbesserte das übliche latino-Chaos mit sich wiedersprechenden Ansagen seitens des Regierungschefs ("Coqie" Capitanich), des Chefs der AFIP (Finanzamt) und des neuen jungenhaften Superminister Axel Kiciloff ("marxistischer keynesianer" wie er sich bezeichnete).
Königin Christina erscheint nach einer Gehirn-Operation (fand man dort tatsächlich etwas?) kaum mehr in der (nur) von ihr so geschätzten Öffentlichkeit - dies tut der Stimmung generell gut, ihre wirren Reden der letzten Monate (stets auf "cadena nacional" eigtl. für wichtige Sondermeldungen vorgesehen) waren nicht wirklich hörenswert.
Die Meinung vieler Stammtisch-Freunde hier, sie sei gar geistesgestört, kann und darf ich als Gast des Landes schwerlich teilen.
Argentina zeichnet eine ca- 25% ige Inflation (das statistische Amt "INDEC" fälscht sie auf ca. 10,8%/) per 2013).
Die Oppositionspresse schürt Ängste einer Hyperinflation und der Wechselkurs Peso/Dollar schoss von 1 : 9 auf 1 : 12.
Hierbei anzumerken, der offiziell fixierte definiert 1 : 6,8.
Es werden Vermögen verdient von halbseidenen Händlern/Funktionären/Schnäppchensucher die morgens (sofern von der AFIP freigegeben) 6.8 : 1 usd kaufen und dann am "blauen" markt für 1 : 12 rückwechseln.
Produzierendes Gewerbe schafft selten eine Tagesmarge von ca. 70%

Hyper-Inflation und Wechselkurs-ralley sind typische Argie-Ideen.
Realitätsfremd.
Ich kann die gleichen Basis- und Luxusgüter zum Höchstpreis oder auch zu einem Drittel einkaufen...wenn ich ein paar Blocks marschiere.
Am "mercado-central" oder dem zentralen Schlachthof in Liniers sind die Preise in den letzten 5 Jahren nicht mehr als 40% kumuliert gestiegen. Die Abzocker sitzen-liegen-stehen in der nachrangigen "Wertschöpfungs-Kette".
Volkswirtschaftlich ist die völlige Überbewertung des usd keinesfalls gerechtfertigt, aber es ist Sommerurlaubs-Zeit und in Miami, Madrid, Fortaleza oder Punta del Este braucht man usd...den Peso-argentino mag kein anderes Weltland so wirklich wechseln.
In einigen Wochen ist der usd wieder bei 1 : 9 oderso...quién lo sabe?
Bis zu den Präsidentschaftswahlen 2015 wird nichts Einschneidendes hier passieren.
Vielleicht geht der Zentralbank mal wieder die Devisen aus oder die Strom-Ausfälle mehren sich zum völligen Chaos, einige Zuwanderer in den Wellblechsiedlungen sperren wieder Autobahnen um ihren kostenlosen Strom-/Wasseranschlus zu fordern und der Leiter der AFIP schenkt einem seiner Kinder ein neues Importauto, wenn er nicht durch einen uruguayischen Freund Journalisten verprügeln lässt...mehr erwarte ich nicht.
Ausser vielleicht einen vorzeitigen Rücktritt der Regierung, damit die nachfolgende die Suppe auslöffeln kann.
Ein Land, welches Basisnahrungsmittel für ca. 200.000.000 Planetenbewohner produzieren könnte wird, richtig geführt, stets seine Zukunft finden. Manchmal dauert es halt mal wieder etwas länger.
Wie sieht es zum Jahreswechsel in euren Ländern so aus?