Hallo Gigi,
Gigi hat geschrieben:Bei mir ist es eher so, dass wenn meine Kinder das Land verlassen, sehe ich keinen Grund hierzubleiben.
Das ist bei uns auch so. Die Oma will dahinziehen, wohin ihre Tochter hingeht. Keine Ahnung, ob das vernünftig (im fremden Land mit der Tochter als einziger sozialer Kontakt) oder überhaupt ausländerrechtlich machbar ist. Die Kosten sind auch ein Punkt, denn Oma hat umgerechnet weniger als 100 Euro Rente in UA. KV und ggf. im Alter die Pflege sind enorme Kostenrisiken.
Und das ist der springende Punkt, man fühlt sich so eingefahren und unzufrieden mit sich selbst. Irgendwie, als ob da jetzt nichts mehr kommt...
Das kenne ich 100% genauso. Vielleicht ist das der Preis für "Erfolg". Bekannte, die in einer viel schlechteren Situation sind, haben dieses Gefühl nicht. Sie sind immer dabei zu versuchen, doch noch einen Schritt vorwärts zu kommen. Wenn man hingegen die ehemaligen Ziele erreicht hat, was soll dann noch kommen? Mehr Umsatz, mehr Gewinn? Ist zwar nett, aber das ändert am Lebensgefühl auch nichts. Was soll also noch kommen? Vermutlich geht es uns zu gut, weil wir ja schon froh sein können, wenn alles so bleibt wie es ist. Aber andererseits heißt das auch, das nichts mehr Interessantes oder Besseres nachkommt.
Die Steuern Österreich würden mich nicht abschrecken - o.k. an hohe Steuern bin ja von Dänemark gewöhnt.
Ich falle sofort in diese Denkmuster zurück: Keine Ehegattensplitting? Kann ich dann meiner Frau, dem Kind, der Oma Einkommensanteile zufließen lassen, damit sich das ein wenig besser verteilt? Wenn wir dem Kind Vermögen zuweisen, überwacht dann jemand, wie die Einkünfte verwendet werden? Wenn ja, wie viel Verwaltungsaufwand ist das? Sollen wir eine Stiftung gründen, um die Steuern bei 25% zu deckeln? Meine Frau gleich noch aggressiver: Haben wir niemanden Vertrauenswürdigen, den wir als Strohmann verwenden können? Wie können wir die Geschäftskosten maximieren, d.h. Privatausgaben so aussehen lassen, als seien sie geschäftlich veranlasst?
Diesen Problemkreis hatten wir um den Anfang des Jahrtausends. Ich war richtig froh, dass ich mich in UA einfach auf die Arbeit konzentrieren konnte. Ob man 10000 Euro oder das zehnfache verdiente war egal, der Steuersatz gewinnunabhängig.
Mit der Zeit nutzt sich dieses Gefühl aber auch ab. Nur wenn es dann wieder zurück gehen soll, dann wird es schwierig. So wie der Langzeitarbeitslose, der sich nach 10 Jahren auch fragt: Wofür soll ich arbeiten, ging doch gut ohne.
Allerdings wäre mir die Entfernung zum Meer zu weit.
In Kärnten gibt es die Seen, viele Häuser haben einen Pool, teilweise auch ein Hallenbad. Wenn es einmal sein muss, ist das Meer in gut 2 Stunden zu erreichen. Das Meer haben wir auf der Krim ja auch nur zum Schwimmen genutzt, wenn die Temperaturen gestimmt haben (also 24+°, für meine Frau am besten so um die 30°).
Sieht wohl so aus, als ob ich auf meine alten Tage eventuell noch in Hamburg lande, warum eigentlich nicht.
Was stört Dich eigentlich in DK? Gibt es etwas, was Du für Dein Gefühl verantwortlich machen kannst? Warum gerade Hamburg, wg. den Kids?
Gruß
Siggi