Um ein 2. Standbein, neben dem Tourismus aufzubauen, eröffnte man dort anfang der 90-Jahre die "zona franca" (Freihandelszone) in verschiedenen Teilen des Landes. Nun schloss in Higúey die letzte Firma mit über 400 Arbeitsplätzen. In den besten Zeiten arbeiteten dort 2.500 Personen. Alle anderen Firmen aus dem Ausland gingen schon vorher. Die versprochene Infrastruktur wurde nie geschaffen. Folge, die Kriminalität steigt (logischerweise) weiterhin drastisch an.
Grund der Schliessungen: Enorme Energiekosten, Stromabschaltungen täglich bis zu 12 Stunden. Wahnsinnige Produktionsausfälle. In den anderen "zonas francas" das gleiche Spiel. Die Regierung ist anscheinend nicht dazu in der Lage, für Stabilität zu sorgen. Jedes Jahr werden (ich berichtete schon an anderer Stelle darüber) Millionen an Dollar als Entwicklungshilfe in das Land gepumpt. Was machen die damit ?
Vor einigen Jahren bauten sie im Westen, in Barahóna, ein touristisches Niemandsland, einen neuen Flughafen. Mittlerweile wurde der wieder teilweise demontiert, dass Personal konnte den ganzen Tag Domino spielen. Auf Samaná baute man in Arroyo Bárril dann einen neuen Flughafen, er kann und wird nur von kleinen Maschinen benutzt. Niemals landete dort ein grösseres Flugzeug.
Auf ein neues, wieder auf Samaná bauen sie nun in "El Catey" wieder einen neuen Flughafen, Eröffnung soll im November dieses Jahres sein. Ob dort jetzt jemals ein Flugzeug aus Europa/USA landen wird ?
Vielleicht wird es Zeit, dass einige Länder merken, wir spenden nicht immer wieder auf's neue, um ihre Fehler zu bereinigen ? Sie können damit nicht umgehen, ausser sich selber zu bereichern.

Ach ja, im Herbst letzten Jahres wurde für die Polizei 21 Harley Davidsons angeschafft. Das sind zwar die Teuersten - aber ja. Einsatzort soll in den Armenviertel von Santo Domingo sein - nur dort sind die Gassen zu klein, die kommen da nicht durch. Einige Gemeinden konnten noch nicht die Gehälter für Januar bezahlen...
Schade, ein wunderschönes Land
Gruss Klaus