Auswandern...Vor - u. Nachteile....immer dieselben Sprüche

alles, was nicht in die speziellen Länderrubriken paßt

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ich
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Beitrag: # 10650Beitrag ich »

China, natürlich. Hab ich total vergessen, :oops:
Und dann natürlich Dubai.

Mehr fallen mir jetzt aber nicht mehr ein.
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Jupp
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Beitrag: # 10663Beitrag Jupp »

und hier noch mal die Seite, wo es Arbeit geben könnte...

Arbeiten im Ausland

Das Raphaelswerk fehlt da wohl noch...

Übrigens irgendwie typisch, das der diskussionsauslöser nicht mehr mitspricht. Vergrault, keine Zeit, keininteresse mehr. Irgendwie immer ähnlich.
Auswandern? Eher nicht, aber ein Altersruhesitz irgendwo im Nirgendwo?
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Didi
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Beitrag: # 11018Beitrag Didi »

Hallo an alle,

vielen Dank erst einmal an Winneone, für die herzliche Aufnahme. Eure Linksammlung habe ich schon bei meinen Favoriten. Deine Ratschläge befolge ich ja gerade.

Nun zu „ich“:
Mag sein, dass ich da was in den falschen Hals bekommen habe, aber viel macht halt auch das „WIE“ der Antworten aus. Ich denke da besonders an einen Bestimmten. Der hat ja auch schon sehr gute Antworten gegeben, aber er ist halt auch sehr oft sehr polemisch. Und genau das sollte eigentlich hier raus bleiben, oder? Ich fasse mir dabei auch gerne selbst an die eigene Nase. Aber wie es in den Wald hineinschallt, so schallt es wieder hinaus. Vielleicht sollte der gewisse Jemand einfach keine Kommentare schreiben, wenn ihn das behandelte Thema ankotzt.

Der Tipp mit den Ländern ist gut. Habe auch noch an Kanada und Australien gedacht. Muss mal nachfragen, ob das JobCenter einen Auffrischungskurs in Englisch bezahlt.

Peter_KL:
Tja mein Mandarin war noch nie wirklich gut und Kanton-Chinesisch hatte ich nicht.

Ich:
Dubai gleiches Problem wie Kanada & Co. Das Englisch ist ein bisserl eingerostet und bei Dubai kommt noch dazu, dass man die Miete für ein Jahr im Voraus bezahlen muss. Ob das JobCenter wohl …? Eher nicht.

Jupp:
Danke schön, bereits den Favoriten hinzugefügt.
Vergrault dürfte wohl stimmen.

Vielen Dank jedenfalls an alle.

Herzliche Grüße
didi
Caribe-Klaus
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Re: Auswandern...Vor - u. Nachteile....immer dieselben Sprüc

Beitrag: # 11024Beitrag Caribe-Klaus »

Didi hat geschrieben:Ich will und ich kann sehr gute Leistungen bieten, doch man lässt mich nicht. Kommt es mal zu einem Bewerbungsgespräch, dann sitze ich in einer Zwickmühle. Sage ich was ich wirklich drauf habe, dann bin ich raus, weil der andere Bauingenieur, der mir meist als Angestellter gegenüber sitzt, dann Angst um seinen Job hat. Ich könnte ihn ja rausdrängen, oder sein Chef merkt, was der andere für eine Niete ist. Bringe ich zu wenig aufs Tablett, dann bin ich auch raus.besser.
Danke für diese "Einlage", an meiner Seite sitzt gerade eine Freundin von mir, Personaldisponentin in einer der grössten Zeitarbeitsfirmen, sie amüsiert sich gerade köstlich darüber. Ach ja, ich weiss nicht, wieviele Leute es erging wie mir - aber meinen erlernten Beruf konnte ich auch irgendwann nicht mehr ausüben, es ging bei mir immer danach mein Wille ebnet mir auch den Weg

Na und dazu...
Didi hat geschrieben:Mag sein, dass ich da was in den falschen Hals bekommen habe, aber viel macht halt auch das „WIE“ der Antworten aus. Ich denke da besonders an einen Bestimmten. Der hat ja auch schon sehr gute Antworten gegeben, aber er ist halt auch sehr oft sehr polemisch. Und genau das sollte eigentlich hier raus bleiben, oder? Ich fasse mir dabei auch gerne selbst an die eigene Nase. Aber wie es in den Wald hineinschallt, so schallt es wieder hinaus. Vielleicht sollte der gewisse Jemand einfach keine Kommentare schreiben, wenn ihn das behandelte Thema ankotzt.
Theoretisch möglich, doch kann hier immer noch jeder seine Meinung äussern - sofern er nicht ausfällig oder beleidigend wird.

In diesem Sinne gilt immer noch der alte Spruch:
Einen Hund, den man zur Jagd tragen muss, taugt nicht zur Jagd !

Gruss Klaus
Die positive Grundeinstellung ist nicht alles, doch ohne sie - ist alles nicht's !
Henning
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Re: Auswandern...Vor - u. Nachteile....immer dieselben Sprüc

Beitrag: # 11029Beitrag Henning »

Didi hat geschrieben:
Emilia.B. hat geschrieben:Ich denke es gibt genug Menschen die gerne auswandern würden, Angst aber haben vor dem Risiko das vielleicht ein Fiasko werden könnte ?
Richtig! Die Menschen haben Angst davor noch weiter abzurutschen.
Ich hab immer das Gefühl, viele willige Auswanderer denken, dass es im Ausland alles automatisch und viel besser läuft. Es gibt wohl immer ein Risiko, man kann es zwar minimieren wie Winneone es versucht, nur sicher ist natürlich nichts.
Didi hat geschrieben:
Caribe-Klaus hat geschrieben:Natürlich - und das ist auch manchmal gut so. Desto weniger Eigeninitiative man entwickelt, desto unwahrscheinlicher lässt sich der Wunsch verwirklichen."
Ja, ja, so bleiben die Auswanderer ein "elitärer Club". Das ist ein einfacher psychologischer Mechanismus sich von anderen "abzugrenzen".
Ganz ehrlich, ich bin zwar noch nicht ausgwandert und bei mir dauert es auch noch ein bisschen, nur hat er doch recht, du willst auswandern, dass heisst natürlich auch das du dich darum kümmern musst, warum soll dir jemand das abnehmen, dann kannst du auch in Deutschland bleiben und andere für dich arbeiten lassen.
didi hat geschrieben:
Caribe-Klaus hat geschrieben:Selbst die einfachsten Fragen sollen andere lösen.
Warum soll man denn das Rad neuerfinden müssen, wenn ein anderer weiß wie man das macht?
Man muss es ja nicht neu erfinden. Die meisten Sachen sind ja schon mal beantwortet worden. Bisschen scrollen und in mehreren Foren und anderen Infoseiten nachlesen. Das ist keine Neuerfindung, sondern Eigeninitiative.
didi hat geschrieben:
Caribe-Klaus hat geschrieben: Es gibt keine fertige "Gebrauchsanweisung"!
Warum eigentlich nicht? Wer bereits im Ausland ist, der weiß doch welche Fallstricke dort warten können. Und warum soll er diese nicht weitergeben, um andere davor zu warnen? In einigen Ländern funktioniert vieles nur, wenn man weiß, wen man mit wieviel bestechen muss, damit was weitergeht. Und genau das steht garantiert auf keiner Botschaftsseite. Und in Spanien geht man am besten rechtzeitig zum Amt, weil die Beamten dort zum Teil sehr willkührlich ihren Feierabend beginnen. Etc, etc, etc.
Die Leute die du hier ansprichst, stehen dir ja zur Verfügung und sind ja bereit zu helfen, Tipps zu geben usw., und das sogar Kostenlos!!
Eine fertige Gebrauchsanweisung, ich überleg gerade wie das als Bauing. ist, es ist doch nicht alles vorgegeben, jedes Bauobjekt ist anders und stellt dich/einen vor neuen Herausvorderungen, die zu bewältigen sind. Wenn man nun eine Gebrauchsanweisung machen würde, wie soll die denn aussehen?

Alleinstehender der auswanderen will, muss 50.000 € Rücklagen haben um starten zu können usw. dann kommen die ersten und fragen, wie es bei ihnen ist, sie haben nicht so viel Geld, bzw. Kinder, einen Ehepartner oder ähnliches. Das Thema ist glaube ich einfach zu komplex und da so einen einfachen Ratgeber zu schreiben.
Was man für sich selber machen kann ist natürlich sich zu informieren wie es ist mit den Pässen, Jobangeboteist, nur ist das eine Selbstverständlichkeit, wer so wenig bereit ist um sich darein zu lesen, sollte wohl überlegen ob das Auswandern das richtige ist.
didi hat geschrieben:Ich bin Bauingenieur, seit vier Jahren Arbeitslos und beziehe seit zwei Jahren Hartz IV. Warum ich meine "Sachen" nicht in der Heimat geregelt bekomme, was ja hier so oft betont wird, liegt daran, dass es mehrere 10.000 arbeitslose Bauingenieure in Deutschland gibt, und ich trotz meiner weit über 600 Bewerbungen in den letzten vier Jahren immer noch keinen neuen Job bekommen habe. Derzeit bewerben sich rund 700 Bauingenieure jeweils um eine ausgeschriebene Stelle. Auf den internetseiten des Arbeisamtes gibt es auf die meisten Stellenausschreibungen in den ersten zwei Wochen deutlich über 2.000 Zugriffe. Soviel dazu.
Ich werde auch Bauingenieur :D
Wenn man 600 Bewerbungen geschrieben hat, dann kann ich verstehen, dass man frustriert ist, von mein Beileid. Hoffentlich ändert sich an deiner Sitution bald was. Wünsch dir viel Glück dabei.
didi hat geschrieben:Und hier in Deutschland wird man ja nicht gerade würdevoll behandelt, wenn man wirklich etwas kann. Ich habe mich auch als Selbständiger für den Einfamilienhausbau versucht, doch die "Bauherren" wollten dann immer nicht das gesetzliche Honorar vereinbaren, sondern nur die Hälfte davon. Doch damit mache ich mich strafbar. Übrigens ruinierten sich diese "Bauherren" allesamt damit, dass sie dann zu einem anderen gegangen sind. Geschieht ihnen recht!
Erstmal muss ich dem schon wiedersprechen. Es gibt auch andere Beispiele und wenn man gut ist, kann man auch in Deutschland was erreichen.
Wobei es natürlich auch deine Seite geben kann und ich will es nicht relativieren bzw. behaupten, dass du nichts kannst, ganz im Gegenteil es kann in beide Seiten ausschlagen, nur will ich es nicht so stehen lassen, dass es generell in Deutschland so ist.
Und gerade in vielen anderen Ländern ist diese Zahlungsmoral wohl noch viel schlechter.
didi hat geschrieben:Und eventuell sind die Aussichten auf eine Anstellung im Ausland ja besser. Doch wo? Und welche Bedingungen findet man dort vor?
Für die Jobs, sollte man wohl die Jobbörsen und zeitungen herausnehmen, zudem wurden schon einige Länder genannt, in die es sich vielleicht lohnt.
Vielleicht die grobe Richtung ein bisschen fixieren, damit man schon mal die Sprache ein bisschen lernen kann, Spanisch, Englisch, Chinesisch oder was auch immer, dann hat man wohl wesentlich bessere Vorraussetzungen um im Ausland einen guten Job zu finden.

So hoffe ich hab mich nicht zu frech und respektlos ausgedrückt, wobei ich die Ausdrucksweise z.B. "Caribe-Klaus" manchmal angebracht finde. Man will sich ja informieren hier und wenn man dann mal eine Unabhängige nicht Fernsehgeprägte Meinung bekommt, die noch dazu freiwillig ist, sollte man diese mal nicht als Provokant oder so abwerten, sonder überlegen was damit gemeint ist.
Leider ist es wohl vielen durch diese netten "Werbungspausenfüller"(ich find das Wort echt Hammer Winneone :lol: )suggeriert wurden, dass Auswandern ein Hobby ist und eigentlich immer glatt läuft, es einem besser geht als in Deutschland.
Viele stoßen dann hier schon an ihre Grenzen, wenn sie sich das erste mal selber Informationen sammeln sollen/wollen, und das sind wohl wesentlich kleinere Probleme als die die noch auf einen Zukommen. Von daher ist es wahrscheinlich ganz gut, dass man hier ab und zu mal klar vor die Augen geführt bekommt, was man alles machen muss.

MfG Henning
EmmaMotte
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Beitrag: # 11364Beitrag EmmaMotte »

Bin gerade zufällig hier hängen geblieben.

Wir ziehen am Ostersamstag nach Süditalien. Seit Februar haben wir dort ein Anwesen gemietet und freuen uns auf das Leben in Apulien.

Ich möchte so kurz wie möglich etwas über unsere Entscheidung erzählen. Die Idee zu diesem Schritt kam uns beiden - ganz unabhängig voneinander - vor rund drei Jahren. Wir wollten weg aus Deutschland - aber wohin?

Die erste Idee war Madagaskar. Sehr schön, aber doch etwas weit, da wir beide erwachsene Kinder in Deutschland haben.

Die nächste Überlegung war die Türkei - doch die politische Lage erschien uns zu instabil.

Schließlich lernten wir eine Familie näher kennen, die aus Apulien stammt. Wir haben viel miteinander geredet, sie haben erzählt, geschwärmt. Unser nächster Schritt bestand darin, uns im Internet schlau zu machen. Was erwartet uns dort, worauf müssen wir achten, entspricht der Landstrich unseren Vorstellungen und - das Wichtigste - können wir von dort aus unseren Job weiter ausüben?!

Nachdem diese Dinge geklärt waren, stand eine die Reise nach Apulien auf dem Programm. Ich war zwar zuvor schon in Italien, aber nicht im Süden. Was wir suchten, war eine ruhige, naturbelassene Region, möglichst wenig Tourismus, ein Leben unter Italienern. Das haben wir dort gefunden.

Erste Kontakte sind geknüpft - zu Einheimischen. Die Angehörigen der befreundeten Familie erwarten uns schon, möchten uns die Region zeigen, Tipps geben. Auch einige Deutsche haben wir kennen gelernt, die bereits seit einigen Jahren dort leben und nach wie vor begeistert sind.

Es gibt drei Punkte, die unbedingt beachtet werden sollten: Auswandern ist teuer. Und: Man sollte vor dem Umzug wissen, wovon man dort zu leben gedenkt. Ein festes Einkommen muss Voraussetzung sein.

Außerdem sollte man für einen Reservebetrag sorgen, falls man wieder zurück möchte.

Uns kostet die ganze Aktion rund 20.000 Euro - allerdings sind in dem Betrag 4.800 Euro für eine Jahresmiete enthalten. Aber die muss man auch erst einmal haben!

Ich kann nur davor warnen, diesen Schritt spontan und ohne Geld zu wagen. Das geht in 99,9 % aller Fälle schief. Vor allen Dingen dann, wenn man die Sprache nicht richtig oder gar nicht beherrscht.

Keine Ahnung, ob es bei uns so klappt, wie wir uns das vorstellen. Aber wir haben unser Möglichstes getan, um uns abzusichern. Wir wollen hier weg - aus Überzeugung, nicht weil wir arbeitslos sind oder zu wenig Geld haben. Wir sind nicht reich, aber wir konnten hier ganz gut leben.

Mir bereiten die politischen Verhältnisse in Deutschland immer mehr Sorgen - der zunnehmende Fremdenhass, die Hetze gegen Minderheiten wie etwa gegen Arme, Alte, Kranke, Arbeitslose ...

Mir wird es hier zu eng, die Luft zum Atmen wird täglich dünner. Ich hoffe in Süditalien wieder etwas durchatmen zu können - mehr Natur und Natürlichkeit um mich zu haben, weniger Schönheits- und Jugendwahn, Respekt vor älteren Menschen, mehr Herzlichkeit, Rücksichtnahme und Wärme (abgesehen vom Wetter).

Das sind meine Gründe fürs Weggehen. In Deutschland ist es kalt geworden. Es ist der Versuch, ein wenig mehr Menschlichkeit zu finden.

Ich weiß von mir, dass ich überall klar komme - das war bisher immer so. Wir waren schon immer Zugvögel, es gibt auch in Deutschland keine bestimmte Region, zu der wir uns besonders hingezogen fühlen. Deshalb erscheint mir der Schritt auch nicht so gewaltig. Ob ich nun 800 km weit von hier wegziehe oder 2000 - wo ist der Unterschied?

Wir erfüllen uns einen Traum - nur so können wir erfahren, ob es ein realistischer Traum ist. Bezieht man von vorne herein eine mögliche Enttäuschung mit ein, haut diese einen auch nicht um. Allerdings sind wir beide zu 150 % davon überzeugt, dass der Schritt richtig ist. Nebenbei gesagt: Meine Söhne denken ganz genauso darüber, sie haben mich von Anfang an bestärkt.

Auf jeden Fall wird es eine bereichernde Erfahrung, egal, ob wir nun für immer dort bleiben oder irgendwann noch einmal - wohin auch immer - weiterziehen.
Winneone
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Re: Auswandern...Vor - u. Nachteile....immer dieselben Sprüc

Beitrag: # 11365Beitrag Winneone »

Henning hat geschrieben: ...
Ich hab immer das Gefühl, viele willige Auswanderer denken, dass es im Ausland alles automatisch und viel besser läuft. Es gibt wohl immer ein Risiko, man kann es zwar minimieren wie Winneone es versucht, nur sicher ist natürlich nichts.
...
MfG Henning
Richtig, Henning. Minimieren geht, ganz ausschließen nie. Aber 100%ige Sicherheit gibts ja auch in Deutschland nicht mehr, seit die "Fähigkeitsquote" der Manager eher am Grad der Selbstbereicherung denn an deren Leistungen gemessen zu werden scheint. :wink:
Selamat pagi, Winneone
(Gruß auf malaysisch, da gerade in Kuala Lumpur)
Wo sind meine Koffer???
Caribe-Klaus
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Beitrag: # 11366Beitrag Caribe-Klaus »

EmmaMotte hat geschrieben:Ich kann nur davor warnen, diesen Schritt spontan und ohne Geld zu wagen. Das geht in 99,9 % aller Fälle schief. Vor allen Dingen dann, wenn man die Sprache nicht richtig oder gar nicht beherrscht.
Diese Aussage von Dir ist Balsam auf meine manchmal geschundenen Nerven, sollten wir zur Pflichtlektüre hier erheben. :wink:

Ansonsten Euch viel Glück und Erfolg in dem wunderbaren Landesteil von Italien. Hoffe, Ihr findet mal die Zeit, uns hier weiter zu informieren und vielleicht dann anderen zu helfen.:D

Gruss Klaus
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kurtchen
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Beitrag: # 11368Beitrag kurtchen »

also ich habe mich intensiv mit der Auwanderung der Deutschen in Chile beschaeftigt und auch die Deutsch-Chilenische Gemeinschaft in Chile mehrmals besucht.

In der Zeitschrift Conder wird jede Woche ueber einen Auswanderer/in berichtet.

Eines haben sie alle gemeinsam: Sie sind ohne finanzielle Mittel nach
Chile gekommen und haben es dennoch geschafft.

Der Spruch man muss viel Geld fuer eine Auswanderung mitbringen
stimmt so nicht.
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Siggi!
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Beitrag: # 11371Beitrag Siggi! »

Hallo Kurt,

natürlich geht es auch ohne Geld, wir haben hier im Forum ja auch ein paar Beispiele. Das sind aber hochqualifizierte, die abgeworben wurden und denen alles gezahlt wurde. Rentern bzw. finanziell unabhängige Personen haben es natürlich auch leichter.

Aber von diesen Fällen einmal abgesehen, sieht es für den normalen Auswanderer doch so aus:
- Reisekosten (auch um das Land zuvor min. einmal zu erkunden. Die Erkundung brauchen mutige Mitmenschen natürlich nicht, dürfen sich aber andererseits auch nicht wundern, wenn das Land ganz anders als im Internet beschrieben ist)
- Umzugskosten und/oder Neukauf des Hausrats
- Einfuhr des KFZ (oft sehr teuer, Transport + Zoll) bzw. Neukauf
- Kaution für die Wohnung bzw. Erwerb von Wohneigentum (es gibt Länder, da ist kaufen mittelfristig deutlich günstiger als mieten)
- Beschaffung aller für die Aufenthalts- und Arbeitgenehmigung notwendigen Dokumente inkl. Übersetzung und Legalisierung
- Überbrückungsgeld für die erste Zeit (kann natürlich gering sein, wenn man bereits einen Job im Vorfeld hat)
- Für Selbständige: Startkapital für Investitionen und Geld für die Überbrückung in der Startphase.
- Überbrückungsgeld, falls der Job nicht das wahre ist bzw. das Land nicht den Erwartungen entspricht, um einen Weg zurück zu haben (mutige Mitmenschen brauchen das natürlich nicht, sitzen dann aber im Ausland fest)

Ich habe sicher noch etwas vergessen.

Gruß
Siggi
EmmaMotte
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Beitrag: # 11381Beitrag EmmaMotte »

Ausnahmen bestätigen sicherlich die Regel, aber man sollte Ausnahmen nicht zur Regel erheben, indem man dazu ermutigt. Natürlich mag es hier und da ohne Geld gelingen - wobei auch dabei der Einzelfall genauer betrachtet und nicht pauschalisiert werden sollte.

Mit 20 oder 25 Jahren, ohne Familie und nur mit der Verantwortung für die eigene Person beladen, mag eine wenig durchdachte Abwanderung funktionieren - dann kann man zur Not auch mal im Freien nächtigen und durch die Lande ziehen, bis man eine Möglichkeit gefunden hat, sich durchzuschlagen.

Trägt man allerdings die Verantwortung für Kinder, sollte man diese unüberlegte Art des Vorgehens vermeiden. Wenn ich in ein anderes Land ziehe, tue ich es ja in der Regel deshalb, weil ich mir ein anderes, in der Regel besseres Leben erhoffe - auf welcher Ebene auch immer.

Dazu ist eine intensive Auseinandersetzung mit den Gepflogenheiten, die in diesem anderen Land herrschen, unvermeidlich. Außerdem sollte man immer wieder sein Inneres befragen, ob auch wirklich keine Zweifel bestehen. Geht man diesen Schritt aus Überzeugung oder nur, weil man auf jemanden (etwas) sauer ist?! Das erfordert eine längere Vorlaufzeit.

Heimweh ist eine schlimme Sache. Falls dann schließlich kein Geld für die Rückkehr da ist, kann das Leben in der Fremde zur Hölle auf Erden werden und richtig krank machen.

Für mich war es auch wichtig, dass meine Familie hinter diesem Projekt steht. Ich kann nur wirklich glücklich sein, wenn ich keinen Scherbenhaufen zurücklasse. Alles Dinge, die bedacht werden müssen. Ich weiß, dass meine Söhne auch zurecht kommen, wenn ich 2000 km entfernt lebe. Sollte wider Erwarten etwas sein, bin ich trotzdem noch erreichbar und nicht aus der Welt.

Ich will Euch gerne berichten, wie es uns ergeht. Vor- und Nachteile aufzeigen, Schwierigkeiten benennen, aber auch die guten Seiten, die es zweifellos geben wird.

Ich kann nur davor warnen, eine Umsiedlung ins Ausland - wohin auch immer - kopflos und aus einer Laune heraus zu vollziehen. Mal eben alles zusammenpacken und ab geht die Post - nein, so einfach ist es wirklich nicht.

Dieser Umzug ist anstrengend, mit Chaos verbunden, man muss an 1000 Dinge gleichzeitig denken - und vieles klappt dann doch nicht so, wie man es im Vorfeld geplant hat. Plant genügend Zeit ein, fangt früh genug an, Dinge auszusortieren, zu packen. Damit haben nämlich auch wir zu spät begonnen und haben jetzt die doppelte Arbeit, weil unsere Planungen in einigen Punkten durchkreuzt worden sind.

Wollt Ihr Eure Tiere mitnehmen, denkt (innerhalb der EU) an die Bestimmungen: EU-Pässe, Chippen, Impfungen etc. Schon alleine das ist eine kostspielige Angelegenheit. Rund 500 Euro hat uns alleine der Spaß gekostet.

Viele Versicherungen gelten im Ausland nicht. Sie müssen gekündigt und dort neu abgeschlossen werden. Das Auto muss z. B. in Italien erneut durch den TÜV, auch wenn es in Deutschland gerade eine neue TÜV-Plakette erhalten hat. Auch der Schadensfreiheitsrabatt wird selten angerechnet, man fängt wirder bei null an.

Alles Kosten, die zusätzlich entstehen. Man muss dort bei einer Anmeldung mit mindestens 500 Euro rechnen. Seit kurzem ist man auch gezwungen, den Wagen umzumelden, selbst wenn man in Deutschland noch einen Wohnsitz hat. Es zählt nur noch der Ort des ständigen Aufenthalts. Wird man erwischt, kann das tausende Euro kosten.

Das sind nur einige kleine Beispiele, aber alles Dinge, die bedacht werden müssen.

Ich will wirklich niemanden entmutigen - im Gegenteil. Aber man sollte sich den Realitäten stellen und nicht in Träumereien verharren. Die Konsequenzen könnten böse sein.
Caribe-Klaus
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Beitrag: # 11382Beitrag Caribe-Klaus »

EmmaMotte hat geschrieben:Ich will wirklich niemanden entmutigen - im Gegenteil. Aber man sollte sich den Realitäten stellen und nicht in Träumereien verharren. Die Konsequenzen könnten böse sein.
Auch auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole - Du/Ihr seht das absolut richtig. :wink:

Gruss Klaus
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EmmaMotte
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Beitrag: # 11389Beitrag EmmaMotte »

Hallo Klaus,

ich denke, dass wir einer Meinung sind. Meine "Abhandlung" ist deshalb an alle TräumerInnen gerichtet, um sie ein wenig aufzuwecken. Vielleicht.

Darüber hinaus an alle diejenigen, die diese TräumerInnen noch ermutigen, indem sie den einen Fall von vielleicht eintausend als beispielhaft dafür hinstellen, dass spontanes, undurchdachtes, mittelloses Auswandern gelingen kann. Ich finde das ziemlich verantwortungslos.

Aber das ist eben meine persönliches Meinung. Jeder muss selbst verantworten, was er wie tut und bekommt anschließend die Quittung - so oder so.

Möglicherweise haben auch wir einiges nicht bedacht. Wer weiß das schon so ganau im Vorfeld. Aber wir haben uns so gut abgesichert, wie es im Bereich unserer Möglichkeiten lag - allein das ist schon beruhigend. Ich rechne mit bürokratischen Schwierigkeiten, aber ich denke, dass sich diese lösen lassen. Das ist in Deutschland nicht anders.

Ein Beispiel: Wir haben uns einen neuen Wagen gekauft. Als wir ihn anmelden wollten, hieß es plötzlich, das ginge nicht, ich hätte noch Steuerschulden. Ich war baff! Wie sollte das denn möglich sein? Habe meine Autosteuern immer pünktlich bezahlt, keine Mahnungen erhalten ... Woher auch?

Als ich beim Finanzamt anrief, erfuhr ich, dass ich angeblich aus dem Jahre 2000 € 4,60 schulde und aus dem Jahr 2001 € 56,00 und € 74,00!?
Wieso, konnte man mir nicht sagen. Auf meine Nachfrage, wieso man mir denn den Wagen nicht still gelegt habe, wenn ich Geld schulde, kam ebenfalls keine Erklärung. Wieso ich denn in den ganzen Jahren nie Mahnungen erhalten hätte, wollte ich wissen. Ebenfalls keine befriedigende Antwort.

Da ich meine Unterlagen bereits verpackt habe, kann ich auch nicht mehr nachschauen. Mir blieb nichts anderes übrig, als insgesamt 208 Euro (mit Verspätungszuschlag) zu bezahlen. Doch das war nicht alles. Ich sollte die nächste Steuer - vor der Wagenanmeldung - für 1 Jahr im Voraus bezahlen, obwohl wir nur noch 1 Woche in Deutschland sind.

Wir haben uns dann auf ein Saisonkennzeichen für 188 Euro geeinigt. Dabei bekomme ich für meinen alten Wagen noch die Steuer, die erheblich höher war, für 8 Monate zurück. Das hat aber niemanden interessiert.

5 x musste ich beim Straßenverkehrsamt antanzen - 5 x eine neue Nummer ziehen und stundenlang warten. Für angebliche Schulden, die mir völlig unbekannt sind. Gerade beim Straßenverkehrsamt sind sie doch flott mit der Stilllegung von Autos. Woher also sollen die Schulden sein?

Leider habe ich keine Zeit mehr, der Sache nachzugehen. Möglicherweise liegt eine Verwechslung vor. Ich weiß, dass ich keine Schulden dort haben kann - aber sie sitzen am längeren Hebel. Und wir brauchen schließlich den Wagen. Das zu deutscher Bürokratie und ihre möglichen Folgen.
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Siggi!
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Beitrag: # 11393Beitrag Siggi! »

Hallo,

was ihr mit dem KFZ schildert, ist noch harmlos. Ich hatte in D einen 6 Jahre alten Wagen mit Motorschaden von einem Mitarbeiter geschenkt bekommen. Ich einen AT Motor einbauen lassen, etc. (Kostenpunkt ca 5500 Euro). Diesen Wagen wollte ich dann in UA zulassen, aber dort hatten sich zwischenzeitlich die Bedingungen geändert, denn der Wagen musste sich 1 Jahr vor dem Erhalt der Aufenthaltsgenehmigung bereits in meinem Besitz befinden. Sonst muss das KFZ verzollt werden. Die Zollabgaben richteten sich zum damaligen Zeitpunkt nach dem Hubraum. Kurzum, Einfuhrabgaben von über 6000 Euro sollten fällig werden. So kann ein vermeindliches Schnäppchen sich ins Gegenteil umkehren! Wenn man in solchen Fällen keine Reserven hat, dann sieht es schlimm aus. (Wir haben das KFZ nach einiger Zeit in D veräußert und dann in UA ein neues gekauft.)

Gruß
Siggi
spassmusssein
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Beitrag: # 12082Beitrag spassmusssein »

Bauinschenöhr...
Hi Didi, da könntest Du auch in Argentina gut Fuss fassen. Nach der Krise, durch "Vivienda-Programme" der Regierung, globalisiert gesehen, spottbillige qm-Preise hat sich hier seit vier Jahren ein Boom etabliert mit Zuwachsraten zwischen 6 - 16%. Ein erheblicher Fachkräftemangel kommt dazu, gerade in deinem Bereich (schlechte Architects gibbes zuHauf, Bauingeneure fehlen). Sowohl in der freien Wirtschaft, im Developper-Bereich wie auch in den Sicherheits-Kontrollbereichen der Gewerkschaften (UOCRA vorneweg).
Prob mag sein: Frick/Knöll gibbes nit auf Spanisch will sagen, ohne die Sprache geht gar nichts. Nur Mut, spassi sprach vor acht Jahren keinen Ton und mittlerweile blicke ich auf einige Jahre Bau-Projektentwicklung und Ausführung zurück, dazu kamen drei Jahre "nebenher" ein Resto betrieben...auch da musste ich alles neu lernen vom Blumenkohl und Lauch über Colita de quadril bis zum Eintopfgericht.
Man glaubesnit was alles ins Hirn passt, in kurzer Zeit, wenn man wirklich will! Alles Gute
Well, my son, life is like a beanstalk...isn´t it (Gary Brooker)
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