Capesha hat geschrieben:ja ist denn dieser Test echt so schwer?
Grundsätzlich nicht. Man benötigt rund 250 Std. Unterricht dafür, wenn man bereits eine ähnliche Sprache (wie z.B. Englisch) kann. Aber es gibt Länder, da ist die Sprache ganz anders strukturiert. Es gibt Ehegatten, die nicht mehr ganz jung sind. Da werden aus den ca. 2 Monaten Vollzeit schnell viel längere Zeiträume. Muss man "nebenher" arbeiten kann es schnell auch ein Jahr werden. Was ist, wenn man in der Provinz wohnt und zum Goethe Institut 1000km oder mehr Anreise hat? Es gibt Länder mit sehr schlechter Infrastruktur. Z.B. ging die Anzahl der Familienzusammenführungen aus Ghana um ca. zweidrittel zurück! Warum? Hast Du schon mal daran gedacht, dass es Länder mit einer hohen Anzahl von Analphabeten gibt? Man verlangt von den Ehegatten Deutsch zu verstehen, zu schreiben
und zu lesen, egal ob sie dies in ihrer Muttersprache können!
Dieser A1 Test ist eine riesige Schweinerei! Wohlgemerkt geht es nur um den Spracherwerb
vor der Familienzusammenführung. Ein Spracherwerb in Deutschland ist sinnvoll, da sind sich vermutlich alle einig. Dafür gibt es ja zusätzlich noch die Integrationskurse, die für Zuwanderer seit einigen Jahren verbindlich sind.
Gruß
Siggi
P.S: Meine Frau kam vor fast 12 Jahren. Da gab es den Test noch nicht. Sie kam ohne ein Wort Deutsch. Ist das schlimm? Ich denke nicht, wir hatten eine gemeinsame Sprache und sie war nicht auf Sozialleistungen angewiesen. Sie konnte ihren Job (Erstellung technischer Dokumentationen) in Englisch erledigen. Englisch beherrschte sie annähernd perfekt. Trotzdem lernte sie innerhalb von 3 Jahren Deutsch. Aber dann, wann sie es wollte und weil sie es wollte. Ich sehe nicht, was diese staatlichen Zwänge sollen, wenn man auch so im Land sein (gutes) Auskommen findet. Solange man niemanden schädigt, sollte man so leben können, wie man es will (so ist zumindest meine liberale Position zu dieser Sache).