Das ist interessant. Wir sollten gemeinsam dagegen klagen. Es sind ja schon mehrere Klagen anhängig. Das Problem ist man, muss erst alle deutschen Instanzen durchlaufen um zum EUGH zu gelangen.Siggi! hat geschrieben:Zum einen geht es nicht nur um Geld, sondern auch darum, dass sie so eher zusammenleben können. Ich kenne ein Paar, welches seit 1.5 Jahren verheiratet ist und nicht zusammenleben kann, weil sie extreme Probleme mit dem A1 Test hat. Die Dame ist nicht mehr die jüngste und tut sich schwer beim Lernen von Deutsch (ihrer ersten Fremdsprache).
Wohnsitz in Österreich.
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Aha, danke für die Aufklärung, ich habe offensichtlich die Problematik nicht so ganz verstanden - ja ist denn dieser Test echt so schwer? Das ist jetzt kein Angriff gegen irgendjemanden, ich wollte jetzt auch keinen chinesischen A1-Test machen wollen...Siggi! hat geschrieben:Zum anderen braucht man keinen Job in Österreich, wenn man einen in DE hat. Es geht doch nur um das formale Austricksen der Bürokratie.
Aber das ist doch ein Unding, dass verheiratete Leute ohne Test nicht zusammensein können - da steht doch einer für den anderen ein, oder habe ich da etwas verpasst? Deutschland ist ja manchmal schon witzig.
Grundsätzlich nicht. Man benötigt rund 250 Std. Unterricht dafür, wenn man bereits eine ähnliche Sprache (wie z.B. Englisch) kann. Aber es gibt Länder, da ist die Sprache ganz anders strukturiert. Es gibt Ehegatten, die nicht mehr ganz jung sind. Da werden aus den ca. 2 Monaten Vollzeit schnell viel längere Zeiträume. Muss man "nebenher" arbeiten kann es schnell auch ein Jahr werden. Was ist, wenn man in der Provinz wohnt und zum Goethe Institut 1000km oder mehr Anreise hat? Es gibt Länder mit sehr schlechter Infrastruktur. Z.B. ging die Anzahl der Familienzusammenführungen aus Ghana um ca. zweidrittel zurück! Warum? Hast Du schon mal daran gedacht, dass es Länder mit einer hohen Anzahl von Analphabeten gibt? Man verlangt von den Ehegatten Deutsch zu verstehen, zu schreiben und zu lesen, egal ob sie dies in ihrer Muttersprache können!Capesha hat geschrieben:ja ist denn dieser Test echt so schwer?
Dieser A1 Test ist eine riesige Schweinerei! Wohlgemerkt geht es nur um den Spracherwerb vor der Familienzusammenführung. Ein Spracherwerb in Deutschland ist sinnvoll, da sind sich vermutlich alle einig. Dafür gibt es ja zusätzlich noch die Integrationskurse, die für Zuwanderer seit einigen Jahren verbindlich sind.
Gruß
Siggi
P.S: Meine Frau kam vor fast 12 Jahren. Da gab es den Test noch nicht. Sie kam ohne ein Wort Deutsch. Ist das schlimm? Ich denke nicht, wir hatten eine gemeinsame Sprache und sie war nicht auf Sozialleistungen angewiesen. Sie konnte ihren Job (Erstellung technischer Dokumentationen) in Englisch erledigen. Englisch beherrschte sie annähernd perfekt. Trotzdem lernte sie innerhalb von 3 Jahren Deutsch. Aber dann, wann sie es wollte und weil sie es wollte. Ich sehe nicht, was diese staatlichen Zwänge sollen, wenn man auch so im Land sein (gutes) Auskommen findet. Solange man niemanden schädigt, sollte man so leben können, wie man es will (so ist zumindest meine liberale Position zu dieser Sache).
Das Schlimme daran ist ja dass es noch eine Menge Ausnahmereglungen gibt. Hätte ich zum Beispiel ein Frau aus Korea geheiratet, entfällt der Sprachtest. Oder meine Frau wäre schwanger, dann entfällt der Sprachtest auch. Bei diesem Beispiel sieht man deutlich den Verstoß gegen das Gleichbehandlungsgesetz und ein Verstoß gegen das GG Art. 3. Deutschland wird immer undemokratischer. Aber man kan ja von einer Blauhemdenträgerin als Bundeskanzlerin nichts anders erwarten.
Gut dass du das mit Korea entdeckt hast. Ist mir gar nicht aufgefallen. Ich habe mein Infos ja aus den Ausnahmereglungen, die irgenwo in einer Verwaltungsvorschrift geschrieben stehen heraus gelesen. Das wäre ja ein grober Fehler. Ich muss das jetzt nochmal genau recherchierenhenry hat geschrieben:..wobei ich ja immer sage, es gibt kein Land namens Koreaedmund27 hat geschrieben:... Korea....
ich vermute aber mal, du meinst hier nicht Nordkorea? Sonder Suedkorea?
uebrigens, abgeschlossenes Studium haette deiner Frau natuerlich auch geholfen...
henry hat geschrieben:doppelt
Das ist zwar doppelt, aber ich zitiere dies mal. Hier habe ich es gefunden die Ausnahmereglung.
Sie müssen keine Deutschkenntnisse nachweisen, wenn Ihr Ehegatte eine der folgenden Staatsangehörigkeiten
besitzt:
Republik Korea, Australien, Israel, Japan, Kanada, Neuseeland, USA, EU-Staatsbürger (außer Deutschland)
- henry
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aha, Suedkorea also, so, wie ich mir das gedacht habeedmund27 hat geschrieben: Hier habe ich es gefunden die Ausnahmereglung.
Sie müssen keine Deutschkenntnisse nachweisen, wenn Ihr Ehegatte eine der folgenden Staatsangehörigkeiten
besitzt:
Republik Korea....
Die in Ostasien gelegene Republik Korea, allgemein Südkorea genannt...
http://de.wikipedia.org/wiki/S%C3%BCdkorea
@Edmund, das andere, Nordkorea, das ist die Diktatur :
Die Demokratische Volksrepublik Korea, besser bekannt als Nordkorea
http://de.wikipedia.org/wiki/Nordkorea
Gruesse Henry
Ich werde mir mal die kompletten Ausnahmenreglungen besorgen. Was ich nicht verstehe, wenn es so viele Leute gibt, die die gleichen Probleme haben, warum klagen die nicht alle. Es gibt da eine Entscheidung von 2011.Siggi! hat geschrieben:In der Praxis leider meist nicht. Ist ein großes Thema bei uns im Ukraine Forum. Die Damen haben meist eine abgeschlossene Hochschulausbildung.henry hat geschrieben:uebrigens, abgeschlossenes Studium haette deiner Frau natuerlich auch geholfen...
Da hat eine Frau aus Kamerun gegen den Sprachtest geklagt. Das Aussenministerium ist dann eingeknickt und hat das Visum ohne Sprachtest erteilt. Damit wollte man verhindern , dass es zu einer Klage vor dem EuGH kommt. Hier geht es auch um viel Geld für die Goetheinstitute. Eine A1 Prüfung kostet in Peking 500€
Nein, daran habe ich hierbei wirklich nicht gedacht, Siggi. Ich denke halt immer nur an diese armen Frauen, die man hier und in D manchmal sieht: extrem junge und auch hübsche Dinger mit extrem unattraktiven Männern, die sich radebrechend in Englisch "unterhalten". Bei denen denke ich halt immer, dass sie so was von aufgeschmissen sind, wenn sie keinen Bock mehr auf diese Beziehung haben, die Landessprache nicht können und demzufolge nicht wissen, wo sie Hilfe herbekommen können.Siggi! hat geschrieben:Warum? Hast Du schon mal daran gedacht, dass es Länder mit einer hohen Anzahl von Analphabeten gibt? Man verlangt von den Ehegatten Deutsch zu verstehen, zu schreiben und zu lesen, egal ob sie dies in ihrer Muttersprache können!
Von daher hat dieser Test meiner Meinung nach schon seine Berechtigung zum Schutz dieser Frauen.
Allerdings habe ich hierbei nicht an Beziehungen gedacht, die wirklich aus Zuneigung zueinander zustande kamen und bei denen die Partner nun solche Probleme wie Edmund und seine chinesische Ehefrau haben. Wenn ich mich da gefühlsmäßig hineinzuversetzen versuche, ist das schon ein rechter Albtraum.
Da muss ich ganz klare Worte finden: Die sind ohnehin aufgeschmissen, wenn sie aus der Beziehung nach kurzer Zeit heraus wollen. Mit oder ohne Sprache macht da kaum ein Unterschied (offizielle Stellen werden einen Dolmetscher bestellen, außerdem gibt es meist einen Verbund von Landsleuten, die sich untereinander kennen. Die "alten Hasen" helfen dann den neu hinzugezogenen. Dank Internet ist die Welt ein Dorf geworden. Die moderne "Buschtrommel" heißt Skype.)Capesha hat geschrieben:Bei denen denke ich halt immer, dass sie so was von aufgeschmissen sind, wenn sie keinen Bock mehr auf diese Beziehung haben, die Landessprache nicht können und demzufolge nicht wissen, wo sie Hilfe herbekommen können.
Besteht die Ehe nicht schon seit 3 Jahren, müssen sie das Land verlassen. Das volle Existenzrisiko trägt in diesem Fall der ausländische Ehepartner (das müssen nicht immer nur Frauen sein - auch deutsche Frauen heiraten ausländische Männer). Der ausländische Partner steht im Heimatland oft genug vor dem nichts. Den aufgegebenen Job gibt es oft genug nie mehr wieder. Die Wohnung ist weg, die Möbel wurden für kleines Geld verkauft bzw. verschenkt. Nach einer kurzen Ehedauer gibt es i.a. auch keine Unterhaltsverpflichtungen mehr, wenn der Partner erst wieder im Ausland ist. (Für die Ausreise muss noch der deutsche Partner zahlen.) Dazu können noch andere Folgen kommen, wie z.B. die Stigmatisierung der gescheiterten Ehen im Ausland..
Noch schlimmer ist es, wenn der ausländische Partner noch Kinder aus erster Ehe mitnimmt. Diese müssen dann auch wieder zurück. Solche Wechsel in kurzer Zeit bedeuten eine erhebliche Belastung für die Kinder, insbesondere wenn sie zwischen unterschiedlichen Kulturkreisen erfolgen. Daher tendieren die Ausländer in dieser Situation dazu, alles zu erdulden, um den Kindern diese Rückwanderung zu ersparen. Da leben dann Ehepaare in DE zusammen, die sich nicht mehr mögen. Das ist für keine Seite ein Vergnügen. Ich könnte da abendfüllende Geschichten erzählen.
Gruß
Siggi
Zuletzt geändert von Siggi! am Fr Aug 24, 2012 1:44 pm, insgesamt 1-mal geändert.
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da platzt ja gerade jemand
...vor Neid...
Wie ist das denn das etwa mit mir: Meine Ex-Frau (Kubanerin) war extrem jung und huebsch. Ich war allerdings nicht "unattraktiv" und es gefiel ihr mit mir. Sie konnte kein Deutsch. Brauchte die in deinen Augen keinen "Schutz", weil ich ja "attraktiv" war?
Und dann hatte ich einen "unattraktiven" Bekannten, der hatte auch eine junge Kubanerin, die war allerdings extrem haesslich. Brauchte die auch keinen Schutz? Weil sie ja haesslich war?
Aber bevor ich weiterfrage: @Capesha, erfasst du eigentlich noch, was du da schreibst. Ich wage mir gar nicht vorzustellen, was DU fuer eine Frau bist - bei diesen kruden Ansichten.
...vor Neid...
...und Hass...Capesha hat geschrieben: extrem junge und auch hübsche Dinger
sag mal @Capesha, verzeih mir den derben Ton: Tickst du noch richtig?Capesha hat geschrieben:mit extrem unattraktiven Männern
Wie ist das denn das etwa mit mir: Meine Ex-Frau (Kubanerin) war extrem jung und huebsch. Ich war allerdings nicht "unattraktiv" und es gefiel ihr mit mir. Sie konnte kein Deutsch. Brauchte die in deinen Augen keinen "Schutz", weil ich ja "attraktiv" war?
Und dann hatte ich einen "unattraktiven" Bekannten, der hatte auch eine junge Kubanerin, die war allerdings extrem haesslich. Brauchte die auch keinen Schutz? Weil sie ja haesslich war?
Aber bevor ich weiterfrage: @Capesha, erfasst du eigentlich noch, was du da schreibst. Ich wage mir gar nicht vorzustellen, was DU fuer eine Frau bist - bei diesen kruden Ansichten.
Gruesse Henry